(Überarbeitung Januar 2015)
Wir haben einen Peugeot 106 (EZ 11/1995) von Januar 2013 bis Januar 2015 rund 47.000 km gefahren (insgesamt: 122.000 km) und hätten ihn auch weiterhin behalten, wenn er nicht einem Unfall zum Opfer gefallen wäre. Es war ein gutes Auto für wenig Geld:
Der 45-PS-Motor sorgte für ausreichende Fahrleistungen, vor allem aber in Verbindung mit dem Fünfganggetriebe für einen ziemlich geringen Verbrauch (im Durchschnitt 5,5 l/100 km, im Sommer auch unter 5 l). Auf der Autobahn konnte man dauerhaft 120 km/h fahren, ohne dass es zu laut wurde (Höchstgeschwindigkeit 150 km/h).
Dank EURO 2 zahlt man an KFZ-Steuern nur 73.- EURO/Jahr (2014/2015). Für die Versicherung zahlt man weniger als für Polo, Corsa, Fiesta & Co, weil der 106 in Deutschland nicht so oft zugelassen wurde und dementsprechend an weniger Unfällen beteiligt ist.
Der 106 wurde 1991-2003 gebaut, d.h. die jüngsten Exemplare sind mittlerweile 12, die ältesten 24 Jahre alt. Da sollte man sich keine Illusionen machen. Nach dem Kauf muss man immer noch etwas Geld für Wartungen, Ersatz von Verschleißteilen, Reparaturen etc. bereit halten. Aber das gilt für alle älteren Fahrzeuge.
Ein wichtiges Argument, sich trotz des hohen Alters vieler Fahrzeuge auch heute noch für einen 106 zu entscheiden, sind die geringe Anfälligkeit für Rost und seine Zuverlässigkeit. Auch bei minus 20 Grad, bei nasskaltem Wetter sprang der Motor immer sofort an. Wir blieben kein einziges Mal liegen. Außerdem sieht man immer wieder Fahrzeuge mit einer Laufleistung von über 200.000 km.
Reparaturanfällig ist der 106 nicht besonders: wenig Technik = wenige Teile, die kaputt gehen können. Die Kosten für Verschleißteile, die man besser neu und nicht vom Schrottplatz kauft, liegen etwas höher als bei VW & Opel, bleiben aber immer noch in überschaubaren Grenzen. Fast alles ist gut zugänglich.
Wenn man den Zahnriemen wechselt, sollte man auch alle Spannrollen und die Wasserpumpe wechseln (lassen). Das kostet ab 250.-, wenn man nicht selbst schraubt. Peugeot-Werkstätten übernehmen die Arbeit ab 400.- EURO. Allerdings ist das erst nach 120.000 km oder nach fünf Jahren fällig.
Der Federungskomfort ist wegen des kurzen Radstands erwartungsgemäß nicht gerade hoch. Die Sitze sind eher klein und recht weich. Man sitzt ziemlich tief (nichts für Leute mit Rückenproblemen). Kurze Strecken kann man auch zu fünft fahren, aber dann wird es doch sehr eng, auch wenn die Mitfahrer alle sehr schlank sind. Allerdings muss der 45-PS-Motor dann auch ganz schön ackern. Umgekehrt kommt man gerade wegen der Kürze des 106 in sehr kleine Parklücken. Eine Servolenkung ist verzichtbar, weil der 106 sehr leicht ist.