Ersteindruck nach kurzer Testfahrt Peugeot 508 Limousine, HDi FAP 140
Schon vor der Testfahrt war ich einige Male um einen jungen Gebrauchten des o.g. Typs herumgeschlichen, der bei meinem Peugeot-Händler auf einen neuen Besitzer wartet.
Angetan vom Design der 508er Limousine (wobei ich durchaus zu denjenigen gehöre, die auch dem Haifischmaul des 408 viel abgewinnen können), vor allem aber gespannt auf die Laufkultur des 2-Liter-Turbodiesels mit 140 PS, unternahm ich nun endlich eine Probefahrt. Diese Probefahrt umfasste eine etwa 15- minütige Stadtfahrt und eine etwa 20 Minuten währende Autobahnfahrt, inklusive einer kurzen Strecke mit Geschwindigkeiten bis 180 km/h.
Meine Erwartung und Hoffnung bestand hier insbesondere darin, einen auch bei höherem Tempo leisen, vibrationsarmen Motor/Wagen vorzufinden.
Hintergrund: Als Besitzer der kleineren Kompaktwagen-Variante Peugeot 307, ebenfalls mit 2-Liter-Turbodiesel unter der Haube, jedoch nur 136 PS daraus schöpfend, war und bin ich grundsätzlich angetan von der vergleichsweisen Laufruhe des Motors auch bei hohen Geschwindigkeiten. Erst seit etwa 80.000 km Lauifleistung (derzeit: knapp 100.000km auf der "Uhr") stört mich ein wenig ein stärkervernehmbares Brummen des Motors bzw. der Auspuffanlage.
Da ich die mit höherer Laufleistung aufgetretenen Brumm-Geräusche als störend empfinde, aber auch die gerade erst erfolgte TÜV-Abnahme keimnen Reparatur- oder Austauschbedarf in dieser Hinsicht ergab, habe ich (vorerst) meinen Frieden mit dem etwas dröhnigen Sound geschlossen.
Mit dieser Erfahrung unterm Hintern und im Hinterkopf brachte mir die Testfahrt eine gewisse Enttäuschung. Im Stadtverkehr gibt es m.E. zwar keine Beschwerden über die Geräuschkulisse des Diesels. Dennoch übertrug der Motor, bei Leerlauf an der Ampel stehend, spürbare Vibrationen auf das Armaturenbrett.
Verwunderlich, wenn ich zum Vergleich absolute Vibrationsfreiheit im Leerlaufmodus des Automatik-Getriebes meines 6 Jahre alten 308er registriere---- bei 4mal höherem Tachostand.
An dieser Stelle wünscht sich vielleicht mancher Leser auch ein paar Ausführungen zu Details der Innenraumverarbeitung, zur Haptik der Materialien--aber dies haben andere schon erschöpfend getan.
Für mich ist, insbesondere bei regelmäßigen Autobahnfahrten mit höherem Tempo gen Berlin, vor allem eine niedrige Geräuschkulisse des Autos relevant. Denn ein 5-6 Stunden andauerndes Brummen oder Dröhnen des Autos lassen einen doppelt erschöpft ankommen.
Mit Spannung ließ ich mich dann also auf eine (kein Tempolimit) schnelle Autobahnfahrt ein. Bei Tempo 180 empfand ich das Motorgeräusch aber als unangenehm laut und aufdringlich. Und ich rede, schreibe hier nicht von zu lauten Windgeräuschen.
Der Motor dröhnte einfach laut. Die Vorstellung mit einer solchen akustischen Kulisse mehrere Stunden am Stück zu fahren, behagte mir jedenfalls nicht.
Und das ausgerechnet vor dem Hintergrund der Tatsache, dass mich erst die regelmäßige Mitfahrt in einem Peugeot 307 CC 2 LTR. HDI FAP meiner Exfreundin zum begeisterten Anhänger der so kultiviert laufenden französischen Selbstzünder machte--- und mich den 307er seitdem selbst fahren lässt.
Mein Fazit: Zumindest in dieser Motorisierung hat für mich der 508er nicht mehr den Flüster-Bonus der Löwen-Diesel. Keine Ahnung, wie es zu diesem Phänomen kommt. Denn mit gerade einem Jahr Alter uind knapp 26.000 km auf dem Tacho werden es sicher keine Verschleisserscheinungen gewesen sein.
Und sollten weitere Probefahrte mit dem gleichen Modeln an anderer Stelle den Ersteindruck bestätigen, werde ich - mit großem Bedauern - eher nicht auf die ansonsten schöne Version Peugeot 508 umsatteln.