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Testbericht

29. Juni 2005
Stresa, 29. Juni 2005 – Bei der noch jungen Flut von Kompakt- und Minivans hat ein Marketing-Aspekt besondere Bedeutung: Wie setzt man sich mit einem intelligenten und eigenständigen Raumkonzept von der Konkurrenz ab? Während Ford’s C-Max mit fünf Sitzen daherkommt, sind Zafira und Corolla Verso als besonders vielseitige Siebensitzer unterwegs. Etwas exotischer: Die Zweireiher Fiat Multipla und der Honda FR-V mit je drei Sitzen für schmalschultrige Mittelplatz-Passagiere. Eine weitere Lücke will nun Mazda mit dem völlig neuen 5 und den optionalen Sitzkonfigurationen 4+1 oder 6+1 füllen. Dank eines Vielklapp-Notsitzes in der Fahrzeugmitte kann der Minivan tatsächlich mit einer gewissen Eigenständigkeit auftrumpfen.

Tolles Paket geschnürt Darüber hinaus ist der technisch auf dem Mazda 3 basierende 4,50-Meter-Van mit weiteren Innovationen aufgerüstet. Er wird damit ab Juni 2005 die zuletzt etwas glücklosen Modelle Premacy und MPV ablösen. Und so – dies hofft man zumindest bei Mazda Deutschland – die seit Anfang 2005 rückläufigen Verkaufszahlen wieder ankurbeln. Die Chancen dafür stehen gar nicht mal schlecht. Im Falle des Mazda 5 bekommt man für nur 19.600 Euro einen fünfsitzigen Kompaktvan, angetrieben von einem 115 PS starken 1,8-Liter-Benzinmotor und zwei Schiebetüren links und rechts. Die dritte Sitzreihe und damit die siebensitzige Variante 6+1 kostet übrigens 800 Euro Aufpreis. Und selbst mit 20.400 Euro ist der 5 ein attraktives Angebot. Wir waren im neuen Mazda-Van in den zwei Benzin-Versionen und dem Top-Diesel für Sie unterwegs.

Schicke Sport-Silhouette Das Design des Minivans ist gelungen. Der Mazda 5 wirkt frisch, hochwertig und gefällt mit harmonischen Proportionen. In der Seitenansicht bietet er mit aufsteigender Schulterlinie und nach hinten abfallender Dachlinie die im Van-Segment derzeit angesagte Sport-Silhouette. Geschickt nehmen die Führungsschienen der Schiebetüren dabei die aufsteigende Schulterlinie auf. Sie enden am unteren Rand der langen, schmalen Heckleuchten, die wiederum die weit nach oben öffnende Heckklappe seitlich einrahmen.

Hohe Variabilität und reichlich Platz Hinter der Kofferraumklappe blickt man auf eine Sitzlandschaft, die zahlreiche Möglichkeiten zur Umgestaltung bietet. Um alle Klapp- und Schiebeoptionen zu kennen, war die Einweisung eines Mazda-Mitarbeiters hilfreich, da sich nicht alles von selbst erklärt. Doch nur wenige Hinweise und man kann das virtuose Stuhl-Ensemble leicht zwischen der sieben- und der einsitzigen Konfiguration variieren. Und hierbei muss keiner der Sitze ausgebaut werden. Der Kofferraum variiert dabei zwischen 112 bis maximal 1.566 Liter (als Fünfsitzer 538 bis 1.678 Liter). Das ist ein guter, jedoch im Minivan-Segment keineswegs überragender Wert. Etwas störend ist zudem der zwar ebene, jedoch zerklüftete Kofferraumboden. Und Clever-Lösungen zur Fixierung von Ladegut – wie zum Beispiel das FlexOrganizer-Paket von Opel – gibt es für den Mazda 5 nicht.

Praktische Schiebetüren Besonders pfiffig und ein Alleinstellungsmerkmal in seinem Segment sind die beiden Schiebetüren im Mazda 5. Sie vereinfachen das seitliche Beladen in engen Parklücken. Außerdem ermöglicht die große Öffnung einen besseren Zustieg zur dritten Reihe. Doch müssen Erwachsene schon etwas gelenkig und nicht allzu groß sein, um dort zu sitzen. Für größere Fondpassagiere empfehlen sich eher die äußeren Sitze der zweiten Reihe. Vom mittleren, wahlweise auch als Armlehne oder Ablagetablett nutzbaren Notsitz, kann man dies nicht behaupten. Immerhin bietet dieser, wie alle anderen Sitze auch, einen Dreipunktgurt und eine höhenverstellbare Kopfstütze.

Attraktiv, wenn auch nicht edel Über gute Platzverhältnisse und zahlreiche Einstellmöglichkeiten können sich die vorderen Passagiere freuen. Das moderne, sportlich-kühle Cockpit wirkt sauber verarbeitet, obwohl etwas zu viel Hartplastik zum Einsatz kommt. Ein haptisches Edel-Finish mit unterschäumten Oberflächen gibt es nicht. Außerdem wirkt der Innenraum nicht ganz so großzügig geschnitten wie beispielsweise im neuen Zafira. Doch wirklich eng geht es nur bei der Pedalerie zu, für die sich schon fast das Tragen schmaler Formel-1-Schühchen empfiehlt. Vielleicht hilft dies ja auch dabei, den Mini-Van besonders flott zu bewegen.

Zwei Benzin- und zwei Diesel-Varianten Zur Wahl stehen dafür antriebsseitig zwei Benzin- und ein Dieselmotor, letzterer in zwei Leistungsstufen. Der Einstiegsbenziner mit 1,8 Litern Hubraum leistet 115 PS und sorgt bereits für einen befriedigenden Vortrieb. Zwar fehlt im Vergleich zum 143-PS-Diesel und 145-PS-Benziner etwas Druck aus dem Drehzahlkeller, dafür ist er aber drehfreudig und spritzig, tourt locker und sanft in den Drehzahlbegrenzer bis 7.000 Umdrehungen. Für den 100-km/h-Sprint werden 11,4 Sekunden benötigt, der Vortrieb endet bei 182 km/h. Der Vierzylinder genehmigt sich dabei im Durchschnitt 7,9 Liter Benzin, was weder betont sparsam noch durstig ist. Etwas weniger Sprit brauchen die Dieselmotoren, die mit je 6,3 Liter auf 100 Kilometern aber auch keine Supersparer sind.

Kleiner Benziner am empfehlenswertesten Angesichts des eher verhaltenen Sparpotenzials des Diesels empfiehlt sich der Einstiegsbenziner als das attraktivste Aggregat. Zum einen sind da die niedrigeren Anschaffungs- und Unterhaltskosten und zum zweiten sorgen die 140 Kilogramm weniger Gewicht für spürbare Vorteile in Sachen Fahrdynamik. Im Mazda 5 1.8 l reagiert die Lenkung deutlich neutraler, erfreut mit zielgenauem und spontanem Einlenkverhalten und kann somit auch halbwegs sportlichen Ansprüchen gerecht werden. Die schweren Diesel-Varianten neigen früher zum Untersteuern, wirken insgesamt etwas unhandlicher und nervöser in der Lenkung. Doch ein Sportvan ist der 5 selbst mit dem Einstiegsbenziner nicht. So neigt er sich in flott gefahrenen Biegungen stets spürbar zur Seite, ohne jedoch große Unsicherheiten aufkommen zu lassen. Selbst im Untersteuern ist er noch gut beherrschbar. Das serienmäßige DSC fängt den auszubrechenden 5 übrigens erstaunlich spät ein.

Multimedia für viel Geld Unterm Strich ist der 5 kein absoluter Spielverderber für sportlich orientiertes Fahren. Doch handelt es sich eigentlich mehr um einen Langstreckler für die Großfamilie. Für diesen Einsatzort bietet Mazda außerdem attraktive Zusatzausstattungen wie das Entertainment-Paket mit Sieben-Zoll-Farbbildschirm in der Dachmitte, DVD-Spieler und einer 20-Gigabyte-Festplatte für 3.000 MP3-Files. Wer einmal die 20 GB mit Musik gefüllt hat, braucht nie wieder eine CD zu wechseln, die sich in den immerhin 45 Staufächern bestens unterbringen lassen würden. Das Fondkino hält vor allem Kinder auch auf längeren Strecken ruhig. Eigentlich ein tolle Sache. Doch sind die 2.800 Euro für diese zugegeben attraktive Sonderausstattung zu teuer. Der Zubehör-Handel bietet vielleicht nicht so schick integrierte, doch dafür preiswertere Lösungen.

Online-Scheckheft Eine wirklich tolle und bislang einzigartige Innovation beim Mazda 5 ist das digitale Scheckheft. Die Servicedaten aus den Werkstattbesuchen werden bei diesem System online auf einem zentralen Computer gespeichert. Der Kunde erhält nach erfolgter Inspektion keinen Stempel mehr in sein Scheckheft, sondern einen Computerausdruck. Tachofälscher sollen so laut Mazda keine Chance mehr haben. Sofern zumindest die im Zentralrechner gespeicherten Daten einen höheren Kilometerstand als auf dem Tacho aufweisen, wäre eine Manipulation nachweisbar.
Technische Daten
Antrieb:Vorderradantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Reihenbenzinmotor
Hubraum:1.798
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:85 kW (115 PS) bei UPM
Drehmoment:165 Nm bei 4.000 UPM
Fazit
Mit dem 5 leistet Mazda einen attraktiven Beitrag zum Thema Minivan. Die Vorteile des Neulings sind sein attraktiver Preis, die beiden Schiebetüren und der vielseitig nutzbare und flexible Innenraum. Wobei Letzteres dem 5 keine wirklich nennenswerten Vorteile gegenüber Konkurrenten wie dem Zafira verschafft. Zudem der 5 keine Stauraumwunder ist. Hier bieten viele Wettbewerber mehr Platz.

Attraktiv, wenn auch überteuert, ist die optionale Unterhaltungselektronik für den 5. Mit DVD-Kino für die Fondpassagiere eignet sich der 5 als langstreckentaugliches Reisemobil für die Familie.

Beim Thema Dynamik ist der Mazda-Van kein Überflieger. Irgendwie macht er alles ganz ordentlich, ohne jedoch in den sportlichen Disziplinen besonders zu beeindrucken.

Einen guten Eindruck hat dafür der 1,8-Liter-Bezinmotor hinterlassen. Das Einstiegsaggregat ist spritzig und eignet sich trotz des vergleichsweise mäßigen Durchzugs für alle Situationen. Für mehr Geld gibt es noch je einen stärkeren Benziner und Diesel. Beide Motoren sind angesichts ihres Mehrpreises nur bedingt zu empfehlen. (mh)

Quelle: auto-news, 2005-06-29

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