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Testbericht

Jürgen Wolff, 20. August 2013
Nach dem GTI und seinem dieselnden Kollegen GTD bringt Volkswagen mit den R-Modellen nun die Top-Version es 7er-Golf auf den Markt. Der Wolfsburger spielt jetzt auch in der 300-PS-Liga mit.

Bei Volkswagen hat man sein eigenes Alphabet: Nach G, T, und I kommt in der Regel R. Folgerichtig zeigen die Wolfsburger auf der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) Mitte September in Frankfurt mit der R-Version erstmals ihren stärksten und schnellsten Golf. Ende 2013 soll er dann in den Showrooms stehen.

Der Sechszylinder der früheren R-Gölfe musste im neuen Modell einem Turbo-Vierzylinder mit 1984 ccm Hubraum weichen. Aber auch der ist gut für 231 kW/300 PS, 70 PS mehr als beim Golf GTI Performance und so viel wie beim konzerneigenen Konkurrenten Audi S3. Das reicht beim Golf R mit Doppelkupplungsgetriebe zusammen mit dem maximalen Drehmoment von 380 Nm dann aber immer noch für eine rasante Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,9 Sekunden. Der Handschalter braucht 5,1 Sekunden. Zum Vergleich: Ein aktueller Porsche 911 Carrera ist in 4,8 Sekunden auf 100. Die Nordschleife des Nürburgrings, inoffizielles Maß für Sportwagen, schafft der Golf R damit in 8:15 Minuten - 15 Sekunden schneller als der Vorgänger und 11 Sekunden schneller als der aktuelle Golf GTI.

Abgeregelt wird bei Tempo 250. Noch. Denn für irgendwann ist zumindest unter der Hand schon mal geplant, eine aufgebohrte Endgeschwindigkeit zusammen mit einem speziellen Fahrertraining anzubieten. Das Tacho jedenfalls hört erst bei 320 km/h auf. In Verbindung mit dem DSG und dem serienmäßigen Start-Stopp-System samt Rekuperation soll der Durchschnittsverbrauch des Golf R dennoch bei lediglich 6,9 Litern auf 100 Kilometern liegen (mit Handschaltung: 7,1 Liter). Das wäre gegenüber dem Vorgänger eine Einsparung von 1,4 Liter und entspricht einem CO2-Ausstoß von 159 g/km. Besonders stolz sind die Wolfsburger Ingenieure, dass sie den Durst des Motors vor allem bei höheren Geschwindigkeiten kräftig eingebremst haben.

Um so viel Potenz auch ohne Traktionsprobleme auf die Straße zu bringen, setzt der Golf R der nunmehr vierten Generation serienmäßig auf permanenten 4MOTION-Allradantrieb mit Haldexkupplung und auf Progressivlenkung. Eine ähnliche Allrad-Technik hatte der Konzern zuvor auch schon dem Audi S3 spendiert. Die innen belüftete 17-Zoll-Bremsanlage, deren schwarz lackierte Zangen mit dem R-Logo durch die Leichtmetallfelgen der 18-Zoll-Räder glänzen, ist entsprechend der Leistung verstärkt worden. Vorne haben die Bremskolben einen Durchmesser von 60 mm, hinten sind es 42 mm.

Serienmäßig an Bord ist ein manuell zu schaltendes Sechsgang-Getriebe. Die Schaltwege seien im Vergleich zum normalen Golf sportlich knackiger ausgelegt und auch der Wahlhebel sei etwas kürzer. Als Option ist ein DSG-Getriebe mit sechs Schaltstufen zu haben. Einstellbar sind außerdem fünf Fahr-Modi - sofern man die adaptive Fahrwerksregelung DCC als Option ordert: Eco, Normal, Comfort, Individual und - ganz neu - Race. Bei Race werden unter anderem die Dämpfung erhöht, Schaltzeiten und -zeitpunkte ebenso verändert wie das Ansprechverhalten des Motors oder der Sound. Auch beim ESC ist eine Sporteinstellung möglich - oder ein komplettes Abschalten.

Den Golf R gibt es wahlweise mit zwei oder vier Türen. Innen nimmt man entweder auf schwarzen Carbon-Ledersportsitzen mit Ziernähten in grauer Kontrastfarbe oder serienmäßig auf Stoff-/Alcantara-Sitzen Platz. Das Dreispeichen-Sportlenkrad vor dem Fahrer ist wie gehabt unten abgeflacht. Dazu kommt reichlich Alu-Finish. Und natürlich sorgt das allgegenwärtige R-Logo dafür, dass man nicht vergisst, was man da unterm Hintern hat. Der Kofferraum hat knappes Basis-Golf-Format: 343 Liter, die sich bis zu 1233 Liter erweitern lassen.

Optisch bleibt sich Volkswagen auch beim Golf R treu. Die LED-Tagfahrlichter sind in einem neuen Doppel-U gezeichnet. Am Heck zeigen vier Auspuffendrohre der zweiflutigen Abgasanlage, dass es hier zur Sache geht. Der Frontgrill ist in Schwarz gehalten, die Lufteinlässe vorne sind kräftig gewachsen. Schürzen und Schweller wirken aggressiver und dank einem tiefergelegten Sportfahrwerk duckt sich der Golf R näher an die Straße. Gegenüber dem GTI kauert er fünf Millimeter tiefer - gegenüber dem normalen Golf sind es gar 20 Millimeter.

Durch den Einsatz von Karbon und anderen Leichtbaumaterialien haben die Ingenieure den Golf R um 45 Kilogramm abgespeckt: Die handgeschaltete Version bringt es nun auf 1476 Kilogramm - macht ein sehr ordentliches Leistungsgewicht von unter fünf Kilogramm pro PS. Den Preis des neuen VW Golf R mögen die Wolfsburger noch nicht verraten. Inoffiziell aber ist davon die Rede, dass der neue nicht teurer wird als der alte. Das wären rund 38.000 Euro Basispreis. Und ausstattungsbereinigt werde der Preis sogar noch unter dem des Vorgängers liegen, verspricht VW.

Quelle: Autoplenum, 2013-08-20

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