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Testbericht

Marcel Sommer, 23. April 2013
Aus Wolfsburg rollt der neue VW Golf GTI an - und wie. Besser ist ein GTI nie gewesen. Es gibt gleich zwei Versionen - bis zu 250 km/h schnell.

Im Mai startet der neue Golf GTI. Und zwar so schnell wie nie zuvor und fahrdynamisch wie kein anderes Fahrzeug dieser Klasse. Erstmals gibt es zwei GTI-Versionen. Dabei spielen die überschaubaren zehn Mehr-PS und die Höchstgeschwindigkeit von noch nie dagewesenen 250 Kilometern pro Stunde eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Denn die 1.125 Euro Preisdifferenz zwischen dem 28.350 Euro teuren Basis-GTI und dem 29.475 Euro teuren GTI-Performance sorgt vor allem durch seine Fahrwerks- und Antriebstechnik für eine höhere Fahrdynamik und damit auch einen höheren Fahrspaß.

Zustande kommt dieser PS unabhängige Grinsefaktor durch eine bessere innenbelüftete Bremsanlage mit einem Durchmesser von 340 Millimetern vorn und 310 Millimetern hinten sowie einer Vorderachs-Differenzialsperre. Sie hat zur Folge, dass beim Herausbeschleunigen aus einer Kurve keinerlei Antriebsverluste durch eine einsetzende Traktionskontrolle auftreten. Denn beim Beschleunigen aus der Kurve wird das Antriebsmoment am kurvenäußeren Rad erhöht. Dadurch wird das Untersteuern reduziert und der GTI folgt präzise den Lenkbewegungen des Fahrers. Soll heißen, spätestens beim Kurvenscheitelpunkt darf das Gaspedal komplett durchgetreten werden - der GTI fährt wie auf Schienen. Gleichzeitig sorgt die im GTI erstmals zum Einsatz kommende Progressivlenkung für ein verbessertes Lenkgefühl und einen geringeren Kraftaufwand.

Damit der neue GTI überhaupt aus der Kurve herausbeschleunigen kann, dafür steht dem Fahrer im zehn PS stärkeren Performance-GTI eine Leistung von 230 PS zur Verfügung. Das maximale Drehmoment beträgt bei beiden Versionen 350 Newtonmeter, die aus einem 2,0 Liter großen Vierzylinder-TSI-Motor gewonnen werden. Das Plus von 70 Newtonmetern im Vergleich zum Vorgänger macht sich bei spontanen Überholmanövern bezahlt. Ein kurzer Druck aufs Gaspedal und der Zweitürer sprintet los. Und auch beim Sprint aus dem Stand bis Tempo 100 hat er gewonnen. Nach 6,4 Sekunden ist der Geschichte. Da glaubt man gern den Satz von VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg: "Eines der schönsten Dinge bei der Entwicklung eines neuen Golf, ist die Schaffung eines GTI."

Im Gegensatz zu den lauten Worten des Lobes für den neuen GTI, hält sich der Neuling selbst dezent zurück. Die für einen kleinen Sportwagen eher untypisch leisen Motortöne verstärken sich erst beim satten Gas geben. Eine Gefahr jeden Morgen von seinen, durch das Drücken der Starttaste eben wachgewordenen Nachbarn verflucht zu werden besteht nicht. Auf der Autobahn oder beim Überholvorgang auf der Landstraße entfleucht dem 1.402 Kilogramm schweren GTI bei Gangwechseln unter Last dann aber doch mal ein lautes Fauchen - zumindest ein kleines akustisches Zeichen seiner Kraft.

Der 4,27 Meter lange, 1,80 Meter breite und 1,44 Meter hohe Fünfsitzer ist allerdings nicht nur für die schnellen Ortswechsel konstruiert worden. Anders als zu erwarten ist, fällt die Federung ungewöhnlich komfortabel aus. Der Kofferraum bietet im Rohzustand 380 Litern und bei umgeklappter Rückbank 1.270 Litern Gepäck Platz. Für die nahezu immer richtigen Gangwechsel sorgt ein optionales Sechsgang-DSG-Getriebe. Leider zu oft falsch liegt, zumindest im Ausland, die Verkehrszeichenerkennung. Der Fahrer sollte auch weiterhin seinen eigenen Augen und nicht der Anzeige im Cockpit vertrauen. Das Gefühl des Misstrauens kann auch beim Blick auf den Durchschnittsverbrauch auftreten. 6,0 Liter auf 100 Kilometer, sprich ein CO2-Ausstoß von 139 Gramm pro Kilometer, lassen den GTI deutlich zahmer wirken, als er es in Wirklichkeit ist. Mit dem optionalen DSG-Getriebe erhöht sich der Verbrauch um 0,4 Liter auf 100 Kilometern.

Spritverbrauchsfördernd kann sich zudem ein kleiner Druck mit dem Finger auswirken. Genau dann, wenn auf dem mehrfarbigen TFT-Display der Sportmodus ausgewählt wurde. Die Federung wird etwas härter, das Ansprechverhalten des Motors und die Schaltpunkte des DSG noch dynamischer ausgelegt. Jetzt stehen alle Zeichen auf Angriff. Zur musikalischen Untermalung schaltet das DSG auch noch einen Gang tiefer, so dass die nicht nur auf natürlichem Wege entstehende Soundkulisse endlich auch einmal nach innen durchdringt und nur einen Schluss zulässt: nie hat ein GTI mehr Spaß gemacht.
Testwertung
5.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2013-04-23

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