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Testbericht

Stefan Grundhoff, 2. November 2009
Kaum ein Modell kommt heute noch ohne eine imageträchtige Sparversion aus. Da macht der König der Kompaktklasse keine Ausnahme. Der VW Golf Bluemotion verbraucht nur 3,8 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Rechnen dürfte sich der Sparmeister jedoch nur für die wenigsten.

21.650 Euro kostet der Golf Bluemotion - ein stolzes Hindernis, wenn man auf den Cent schaut und gleichzeitig auch noch Kraftstoff sparen möchte. Schließlich sind die anderen Modelle in der Golf-Palette ebenfalls keine Schluckspechte. Im Vergleich zu seinem Schwestermodell mit identischer Diesel-Motorisierung - jedoch ohne Spritsparreifen, regeneratives Bremssystem und Start-Stopp-Automatik - macht das einen Aufpreis von üppigen 1.050 Euro für die Bluemotion-Version. Der normale Golf 1.6 TDI verbraucht in der Norm 4,5 statt 3,8 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Ehe man diesen Preisunterschied heraus gefahren hat, muss man abertausende von Kilometern zurücklegen. Dank des 55 Liter großen Tanks hat der VW Golf Bluemotion immerhin eine mögliche Maximalreichweite von über 1.400 Kilometern.

Vielen Interessenten dürften die Sparanstrengungen des Golf Bluemotion im Alltagsbetrieb auf die Nerven gehen. Während man sich auf den ersten Blick über einen uneingeschränkten Alltagsgebrauch, die exzellente Geräuschdämmung und eine vorbildliche Verarbeitung freuen kann, nervt die Getriebeabstufung des Wolfsburgers mächtig. Nicht nur, dass in dieser Liga ein manuelles Fünfgang-Getriebe ohnehin längst der Vergangenheit angehören sollte - die Abstufung der manuellen Stufen drei bis fünf ist derart lang gewählt, dass nicht der Hauch von Fahrfreude aufkommt.

Überholvorgänge auf Autobahnen und besonders Landstraßen wollen daher gut überlegt und von eifrigem Zurückschalten begleitet sein. Wer den knapp 1,3 Tonnen schweren Golf Bluemotion scheucht, verbraucht zwar deutlich mehr als 3,8 Liter, schafft jedoch immerhin 190 km/ h Spitze und einen Spurt von 0 auf 100 in 11,3 Sekunden. So fährt man von Tempo 60 bis zur Höchstgeschwindigkeit ausschließlich im fünften Gang. Eine weitere Fahrstufe würde dem Spar-Golf gerade bei höherem Tempo deutlich mehr Dynamik, weniger Geräuschniveau und ganz nebenbei noch ein paar Zehntel weniger Realverbrauch ermöglichen. Doch nach VW-Aussagen denkt man in der Entwicklung kurzfristig nicht daran, die betagte Fünfgang-Schaltung durch ein neues Sechsgang-Getriebe zu ersetzen. Stattdessen dürfte zum Modelljahr 2011 eine Doppelkupplung folgen, die mit sieben Stufen deutlich besser zum Golf Bluemotion passen würde.

Angetrieben wird die neue Bluemotion-Generation von einem 1,6 Liter großen Commonrail-Diesel mit 77 KW / 105 PS und einem maximalen Drehmoment von 250 Nm. Das steht in einem Drehzahlband zwischen 1.500 und 2.500 Touren zur Verfügung und erlaubt an sich souveränes Beschleunigen aus dem Drehzahlkeller. Die Schaltpunktanzeige am Instrumentenbrett versucht aber ständig, den Fahrer zu einer enorm zähen Fahrweise zu erziehen. Ab 1.600 U/min läuft der Selbstzünder gut, doch darunter vibriert das Triebwerk auf Sparfahrt spürbar. Der Vierzylinder-Diesel arbeitet mit geänderter Motorelektronik gerade im Teillastbetrieb besonders sparsam. Wer mit dem Gaspedal pfleglich umgeht, kann den Verbrauch des Spar-Golf durchaus unter die 4-Liter-Marke drücken. Auf dem Weg dahin hilft das regenerative Bremssystem.

Im Innenstadtverkehr spart die serienmäßige Start-Stopp-Automatik ebenfalls wertvolle Zehntel Kraftstoff, wenn das Triebwerk beim Ampelstopp ausgeht, um beim Einkuppeln wieder zum Leben zu erwachen. Bleibt abzuwarten, wann die neuen Sparkomponenten allen Golf-Versionen zugute kommen. Die Bremsenergierückgewinnung, die bedarfsgerechte Steuerung von Nebenaggregaten und eine Start-Stopp-Automatik jedenfalls dürften bald in allen Modellen von Golf und Co zu finden sein.

Quelle: Autoplenum, 2009-11-02

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