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Testbericht

Stefan Grundhoff, 5. März 2009
Der Automarkt zwischen Flensburg und Garmisch hat mindestens noch drei Jahre Schonzeit - vorher dürfte das Billigauto Tata Nano nicht nach Deutschland kommen. In Spanien, Italien und Polen geht es schon 2011 los.

Die Inder sind in aller Munde. Kulinarisch ist der asiatische Subkontinent seit vielen Jahren mannigfaltig in deutschen Städten vertreten. Als die Computerspezialisten fehlten, rief die Politik laut in Richtung Asien. Und spätestens seit Anfang 2008 wissen selbst überzeugte Autoverweigerer, dass Tata, bekannt als größter Mischkonzern Indiens, mit einem Billigauto die Welt erobern will. Jetzt wurde in Genf die Europaversion des Nano erstmals gezeigt.

Ende 2011 bringt Tata den Kleinen nach Europa. Marktstart soll zunächst in Süd- und Osteuropa sein. David Saldanha, Europa-Chef von Tata: "Ende 2011 starten wir dort, wo Tata heute schon unterwegs ist - in Spanien, Italien und Polen." Weitere europäische Staaten sind ebenfalls im Gespräch. Auch Deutschland steht auf der Agenda von Firmenchef Ratan Tata. Wann genau Tata Nanos die nordeuropäischen Straßen bevölkern könnten, steht noch in Sternen. Zumindest bis 2012 aber sollte Deutschland Schonfrist haben. Seine Weltpremiere feierte der Tata Nano Anfang 2008 auf der Dehli Motorshow. Eine Automesse, für die sich in der westlichen Hemisphäre bis dahin kaum jemand interessiert hatte, rückte über Nacht ins Licht der Öffentlichkeit. Firmenchef Ratan Tata zeigte dem Publikum seinen knuffig-rundlichen Nano. Einen kompakten Kleinwagen, der umgerechnet gerade mal 1.700 Euro kosten sollte. Anfang April wird der Tata Nano nun zu Preisen ab 2.000 Euro in den indischen Autohäusern stehen. Die Nachfrage ist bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart riesig und der bisherige indische Autoprimus Maruti-Suzuki bangt mittelfristig um seine Vorherrschaft. Langfristig will Ratan Tata pro Jahr mehr als eine Million Nano-Modelle produzieren und in alle Welt verschiffen lassen. Angesichts des höheren Sicherheits- und Komfortniveaus ist in Europa war für 2.000 Euro allerdings nichts zu machen. "Wir werden den Wagen daher für einen Grundpreis von rund 5.000 Euro anbieten", kündigt David Saldanha an.

Auch wenn der Angstpreis von unter 2.000 Euro damit in weite Ferne gerückt ist, dürfte die europäische Billigkonkurrenz an dem neuen Konkurrenten zu knabbern haben. Denn Tata ist auch in Europa längst keine ferne und unbekannte Autofirma mehr. "Pro Jahr verkaufen wir hier gut 10.000 Fahrzeuge", sagt Saldanha, "vorrangig Indica und unseren Pick Up." Und: Zu Tatas automobilem Imperium gehören mittlerweile auch Jaguar und Land Rover.

Seine offizielle Europa-Premiere feierte der Tata Nano auf dem Genfer Salon. Auf den ersten Blick gibt es zwischen dem europäischen und dem indischen Modell keine Unterschiede. "Die Modelle, die nach Europa kommen, sind technisch und optisch zwar weitgehend mit den indischen Versionen identisch", erklärt Saldanha. "Doch wir werden den höheren Ansprüchen natürlich Rechnung tragen." So wird der Tata Nano in unseren Breiten serienmäßig mit Details wie zwei Airbags, ABS, elektrischen Fensterhebern oder Zentralverriegelung ausgestattet sein. Nachbessern müssen die Entwicklungsabteilungen auch noch bei Qualität und Ergonomie. Zwar bietet der Nano Platz für - nicht allzu stämmige - vier Personen. Doch die Sitze sind viel zu dünn und ein ausgewachsener Europäer dürfte den Nano dank unzureichend verstellbarem Sitze und einem festen Lenkrad kaum sinnvoll steuern können.

Auch Schalter, Konsolen und Bedienelemente machen kaum den Eindruck, als könnten sie den europäischen Spargeschmack treffen. Angetrieben werden soll der Tata Nano von einem ein Liter großen Dreizylinder mit fünf Gängen und rund 70 PS. "Sein CO2-Ausstoß wird dabei unter 100 g/km liegen", unterstreicht David Saldanha.

Quelle: Autoplenum, 2009-03-05

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