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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 29. Oktober 2014

Über Geschmack lässt sich streiten. Definitiv auch über diese Liste der zehn Design-Fehlgriffe der Automobil-Industrie.

Jeder kennt die Geste, wenn sich ein Zuhörer die Finger in die Ohren steckt und "Zu viel Information" jammert. Dann hat irgendjemand eine eher peinliche Geschichte erzählt. Das visuelle Pendant zu dieser körpersprachlichen Aussage gibt es auch. Also Hände vor die Augen und ebenfalls den Informations-Überschuss beklagen. Der Grund sind diesmal nicht die hörbare Erlebnisse eines Freundes, sondern die sichtbaren Resultate eines Automobil-Designers. Auch wenn sich über Geschmack streiten lässt, sind manche Autos optisch der Griff in die berühmte Porzellan-Schüssel. Achja, eines noch: Die Reihenfolge der automobilen Design Hall of Shame ist willkürlich gewählt.

1. Fiat Multipla 1: So sieht das also aus, wenn ein italienischer Designer unter Drogeneinfluss ein Auto entwirft. Der Multipla der ersten Generation erinnert mit seinem Vier-Augen-Gesicht und der abgefahrenen Formensprache an einen mutierten Fisch aus der amerikanischen Zeichentrickserie "Die Simpsons". Das verunstaltete Tier schwimmt im radioaktiv verseuchten Teich neben dem Atomkraftwerk herum. Der Multipla 1 hat es bis auf die Straße geschafft. Aber: Wer sich einmal in das Interieur des "Crazy Italian" wagte, wurde von einem Innenraum mit bemerkenswerter Variabilität empfangen. 2. SsangYong Actyon (2006): Wenn der BMW X6 schon polarisiert, potenziert der SsangYong Actyon dieses zwiespältige Gefühl noch. Das koreanische SUV-Coupé blitzt den Fahrer aus schrägen Augen an und das hochragende Heck vervollständigt den Angst-Reflex des Betrachters nur noch. Wer sich an den rollenden Alien herantraut, bekommt eine vernünftige Verarbeitung und einen hohen Federungskomfort geboten.

3. Nissan Juke: Wo schaue ich nur hin? Blickt man dem Nissan ins Gesicht, schießen einem sofort Gedanken an Edgar Wallace\\\' Krimi "Der Frosch mit der Maske" durch den Kopf. Offensichtlich hat den Japanern der Fiat Multipla der ersten Generation als Vorlage gedient. Die Italiener beeilten sich übrigens, dem Multipla ein "normales" Aussehen zu verpassen. Das ist beim Nissan nicht nötig. Der Juke verkauft sich sehr gut. War also der Multipla seiner Zeit voraus? Ein genauso naheliegender, wie aus ästhetischer Sicht, verstörender Gedanke. 4. PGO Hemera: Wo Italien vorne dabei ist, ist Frankreich nicht weit. Das gilt auch für das Rangeln um die Design-Himbeere so. Der PGO Hemera schaut aus, wie eine im Genlabor kreierte Kreuzung zwischen Mini, VW-Käfer und einem BMW-Z3-Coupé aus. Immerhin schafft das auffällige Coupé auf der Straße eine Spitzengeschwindigkeit von 225 km/h.

5. Pontiac Aztek: Um die Jahrtausendwende kam die Rauch-Droge Azteken-Salbei (Salvia divinorum) als Konkurrenz zu Cannabis groß in Mode. Der Pontiac Aztek ist eine Reminiszenz an das gleichnamige Volk. Doch beim Betrachten des laut Pontiac ersten " Sport Recreation Vehicle" wäre ein glücklich machender Glimmstengel durchaus hilfreich, um das unproportionale Design schick zu finden. 6. Opel Agila: Mercedes A-Klasse und Opel Agila - zwei Autos, die zeigen, dass auch Designer deutscher Automarken nicht immer von der Muse geküsst sind. Beim Opel diktierten Sparzwänge das Aussehen. Denn der Agila der ersten Generation war technisch bis auf die Motoren und die Fahrwerksabstimmung identisch mit Suzuki Wagon R+, der auch nicht zwingend jeden Schönheitswettbewerb gewinnt.

7. Chevrolet Matiz: Auch beim xten Hinschauen wird der Chevrolet nicht schöner. Die glupschigen Froschaugen am Heck, die beliebig dreinblickenden Front-Augen und die stelzige Silhouette machen aus dem Chevi keinen Womanizer.

8. Tata Nano: Das rollende Ei aus Indien kann immerhin für sich in Anspruch nehmen, den Trend zu Billigautos initiiert zu haben. Das war\\\'s aber dann auch schon. Optisch ist der kleine Inder eher gewöhnungsbedürftig und erinnert auch ein bisschen an den Mitsubishi i-MiEV.

9. Kia Opirus: Barockes Design beschreibt die Formensprache des Kia Opirus wohl am treffendsten. Allerdings reden wir hier von einem Auto, das nicht in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts das Licht der Welt erblickte, sondern bis 2007 in dieser Form vom Band lief.

10. Renault Vel Satis: Die Front mit dem kantigen Kühlergrill erinnern an ein Gefährt aus einem amerikanischen B-Science-Fiction-Film. Die kantige lange Motorhaube und der Heck-Bürzel machen die französische Oberklassen-Limousine umso mehr zu einem polarisierenden Gefährt.

Quelle: Autoplenum, 2014-10-29

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