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Testbericht

Stefan Grundhoff, 21. Februar 2013
Vollmundig hat Daimler-Chef Zetsche versprochen, dass Mercedes im Jahre 2020 wieder die Nummer eins im Premiumsegment werden will. Die Stuttgarter haben sich viel vorgenommen.

Das schmerzt. Nicht nur BMW ist mittlerweile weit davongezogen und hat Mercedes, einst der Inbegriff der internationalen Premiumautomobile, hinter sich gelassen. Hinter Audi sind die Schwaben sogar zur Nummer drei geworden. Die Produktion ist zu teuer, die Nachfrage allenfalls ordentlich und der Ertrag hinkt ebenso hinterher wie Rendite. Mit neuen Produkten will Mercedes den Blinker auf die Überholspur setzen, zumindest an Audi vorbeiziehen und BMW ab 2016 ins Visier nehmen.

Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wird eine Produkt-Offensive gestartet: Konzernchef Dieter Zetsche kündigte an, in den nächsten sieben Jahren 13 komplett neue Modelle lancieren zu wollen. Dafür greifen die Schwaben auch tief in die Taschen: In den nächsten beiden Jahren werden insgesamt 10,8 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung investiert. Der Offensivdrang kommt keine Minute zu spät: Die Umsatzrendite der Kernmarke Mercedes-Benz ist im vergangenen Jahr um 1,9 Prozent auf 7,1 Prozent gefallen. Damit sind die Schwaben vom eigenen Anspruch, der bei zehn Prozent liegt meilenweit entfernt. Daimer-Chef Zetsche legte bei der Bilanzpressekonferenz gleich den Finger in die eigene Wunde und sprach von \"erkennbarem Verbesserungspotential\".

2013 wird ein überaus wichtiges Jahr für Daimler. Mit dem Modellpflege der Mercedes E-Klasse und der im Sommer folgenden S-Klasse wollen Dieter Zetsche und sein Führungsteam das Ruder herumreißen und wieder Druck machen Richtung München und Ingolstadt. Mit Einführung der neuen Mercedes S-Klasse dürfte die Luxusklasse ein neues Aushängeschild bekommen. Neben den beiden normalen Radständen wird es eine dritte, besonders luxuriöse Ausführung geben, die den Flop der hauseigenen Edelmarke Maybach vergessen machen soll. Doch mit dieser Pullman-Version, die auch gepanzert angeboten wird, nicht genug. Wie bisher gibt es die S-Klasse mit zwei AMG-Versionen. Der besonders fahraktiv positionierte Mercedes S 63 AMG bekommt wie die E-Klasse als Sportversion Allradantrieb und knapp 600 PS. Wer noch mehr Luxus und Leistung will, gönnt sich S 600 oder S 65 AMG - beide mit V12-Power, langem Radstand und Fokus auf Asien und USA, wo man um einen Zwölfzylinder kaum herumkommt. Mehrere Hybridversionen - auch mit Plug-In-Technik - sollen insbesondere außerhalb von Europa Kunden ansprechen. Für 2014 kündigt sich ein neues, dynamisch gezeichnetes S-Klasse Coupé an, das den aktuellen CL ablöst und ebenfalls mit AMG-, V12- und Allradversionen Maßstäbe setzen will. Gewicht und Verbräuche sollen sinken und das Paket an Sicherheitsausstattungen breiter werden als je zuvor. Die Krone der S-Klasse soll dann ein Cabriolet werden, das sich besonders in den USA prächtig verkaufen und der Marke ein neuen Luxusimage geben soll.

Was die Volumina angeht, ist die neue C-Klasse, die ihre Weltpremiere auf der Detroit Motorshow im Januar 2014 feiern wird, noch wichtiger. Sie soll sich klar nach oben hin vom neuen CLA absetzen. Alle Fahrzeuge ab der C-Klasse sind ebenfalls als Hybridversionen geplant. Dem jüngst vorgestellten Mercedes CLA soll besonders in China und den USA die Rolle des Mercedes-Einstiegsmodells zukommen. Dort, wo weder A- noch B-Klasse auf dem Markt sind, ist der CLA dann die günstigste Möglichkeit, einen Mercedes zu fahren. Es geht hier bei unter 25.000 Euro los. Die neu entwickelte Frontantriebsplattform wird mit einem CLA Shooting Brake als kleinem Bruder vom entsprechenden CLS-Doppelpack ebenso ausgeweitet wie mit dem Einstiegscrossover GLA, der Mercedes seit Einführung des BMW X1 schmerzhaft fehlt. Ebenfalls in Planung: eine Cabrioversion auf Frontantriebsplattform.

Ein wichtiger Bestandteil in der neuen Ausrichtung wird die AMG-Familie. Von aktuell gut 20.000 Fahrzeugen sollen zum 50. Markengeburtstag im Jahre 2017 bis zu 50.000 Sportversionen werden. Dafür sorgen nicht nur die Power-Modelle von A-Klasse und CLA, die aus zwei Litern Hubraum und vier Zylindern gigantische 360 PS herausholen. In den nächsten Jahren sollen es bis zu 400 PS werden, die aus vier Brennkammern generiert werden. Die AMG-Familie freut sich zudem auf den neuen Sportwagen, einen kleinen Bruder des übermächtigen Supersportwagens Mercedes SLS. Der 1,5 Tonnen schwere Mercedes SLC soll sich mit Modellen wie dem Porsche 911, einer Corvette, dem Alfa Romeo 4C und dem für 2016 geplanten Maserati-Sportler auseinandersetzen. Er bekommt aufgeladene Sechszylinder und Doppelkupplungs-Getriebe; verzichtet jedoch auf Dreingaben wie Kohlefaserkarosse und Flügeltüren. Von Mercedes GLK und ML sind zudem Coupéversionen nach Vorbild des BMW X6 geplant. Der Mercedes MLC wird hierzu 2014 den Anfang machen.

Schwer im Magen liegt Daimler noch immer die Smart-Familie, die aktuell zusammen mit dem Renault-Nissan-Konzern entwickelt wird. Die Schwaben wollen auf die Tube drücken, weil der aktuelle Smart in die Jahre gekommen und eine Ablösung längst überfällig ist. Renault schaut mehr denn je auf die Kosten und tut sich mit technischen Details für den Markeneinsteiger schwerer denn je. Den Auftakt bilden ab Frühjahr 2014 die Zwei- und Viertürer Smart Fortwo und Forfour. Ein kleiner Crossover (Smart Forall) wird ebenso wie eine reine Elektroversion nach Vorbild des aktuellen Smart Fortwo electric drive nicht lange auf sich warten lassen.

Quelle: Autoplenum, 2013-02-21

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