Dacia Duster TCe 100 101 PS (2018–2021)

Mehr Auto braucht kein Mensch (finde ich). Mit dem Modellwechsel hat Dacia beim Duster einen echten Sprung gemacht. Prima Optik jetzt auch im Innenraum und verbrauchsarme Motoren im Programm. Ich war zunächst skeptisch, ob die 100 PS aus drei Zylindern reichen aber ich kann für mich klar sagen, ja, sie tun es. Im Stadtverkehr sowieso. Aber auch für Landstraße und Autobahn reicht es. Ich fahre eh selten schneller als 120/130 km/h. Und dafür ist er top. Wenn ich viel Landstraße und ohne Klimaanlage fahre, komme ich auf 6,1/6,2 Liter. Bei Stadt-/Autobahnfahrten und mit Klimaanlage und beladen sind es dann eher 6,8 bis 7,1 Liter. Was ich für die Fahrzeugklasse und Benziner aber noch okay finde. Der Dreizylinder ist in den unteren Drehzahlen brummig, fünfter Gang im Stadtverkehr eher selten nutzbar. Auf der Autobahn wäre ein sechster schön aber es geht auch so und bei dem Preis für mich okay. Die Heckablage ist unbrauchbar und aus den Achtzigern, ich habe sie rausgeschmissen. Bei den hinten getönten Scheiben auch entbehrlich. Den billigen Kofferraumteppich habe ich für kleines Geld mit einem Velours-Teppich aus dem Zubehörhandel veredelt. Mit den veralteten Klapptürgriffen muss und kann man leben. Ansonsten finde ich den Wagen top. Mag ihn optisch und qualitativ. Dacia ist aus meiner Sicht der letzte verbliebene Hersteller, der simple, schicke und robuste Autos zu guten Preisen ohne Gedöns bietet. Hoffentlich macht Renault mit Dacia nicht den gleichen Fehler wie VW mit Skoda. Ein bisschen Chic und gute Qualität ist prima. Aber Schickimicki, endloses Ausstattungsgedöns und Empfangsinsel und Cappuccino beim Händler brauche ich nicht und will ich auch nicht haben und bezahlen. Also von mir fast eher fünf als vier Sterne für dieses Auto, was mir Spaß macht, ein super Preis-Leistungs-Verhältnis hat und mir im ersten Jahr und 10.000 Kilometern keinerlei Kummer gemacht hat.

Ich fahre seit 9/ 20 den Duster II mit der 101PS Version in der Ausstattung Comfort. Mittlerweile habe ich ca. 6000 Km gefahren. Wegen den niedrigen Abgaswerten hatte ich mich für dieses Modell entschieden. Der Dreizylinder ist sehr laufruhig,von der Motorraumseite gut gedämmt, sodass kaum Geräusche in den Innenraum dringen. Der Verbrauch liegt zwischen 6 bis 7 Liter. Im Stadtverkehr schwimmt der Wagen flott mit den anderen mit und liegt gut am Gas. Die elektrische Servolenkung ist leicht, die Gänge gehen sanft rein bis auf den Rückwärtsgang, der hakt ab und an. Der Duster hat ein 5 Ganggetriebe, der Rückwärtsgang liegt unter dem Fünften, wer vorher ein 6 Ganggetriebe gefahren hat, muss umdenken, dass er nicht aufeinmal in den vermeintlich 6. schaltet. Ein Turboloch ist selten zu spüren und wenn man keine Rennen fahren will, sind 175 Kmh Höchstgeschwindigkeit recht ok.
Im Innenraum geht es aufgeräumt zu. Schalter und Hebel sind vom Fahrer gut zu erreichen und machen ein soliden Eindruck. Nur das Bedienungselement für das Radio liegt vor dem Zündschloss und verdeckt es. Der Kunststoff ( kein Plastik!) vom Armaturenbrett und von den Türen ist teilweise gepolstert und sauber verarbeitet. Man hat eine gute Sitzposition,man hält es auf Reisen auch länger auf den Sitzen aus. Es wurde immer wieder beklagt, dass der Duster schnell beschlägt,dass war bei mir zuerst auch ein Problem. Das ich dadurch löse, dass ich hin und wieder die Scheibe putze und die Lüftung auf das Scheibensymbol eingestellt habe. Der Kofferaum ist groß, ich hätte mir aber eine Rollo gewünscht. Die Hutablage ist gewöhnungsbedürftig, Sie geht nicht weit genug hoch, man muss sich tief bücken um nach hinten zukommen. Das Reserverad, typisch Franzose, befindet sich außerhalb, unter dem Bodenblech.
Mein Fazit lautet: Jeder der solch ein Auto kauft, sollte sich im klaren sein,dass irgendwoher der Preis kommen muss ( unter 20000!) und er kein Wagen aus heimischer Produktion fährt. Der Duster hat genau die Helferlein im Fahrzeug die Du zum fahren brauchst,und die Dich von A nach B bringen. Wer mehr will muss mehr zahlen.