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Testbericht

27. Januar 2013

Der VW Polo BlueGT will den Spagat zwischen Sportler und Sparfuchs schaffen. Ist das realistisch?

Der Sparfuchs mit den GT Genen
Geht das? Ja, denn der VW Polo BlueGT hat eine Zylinderabschaltung. Bei schwerem Gasfuß arbeiten alle vier Zylinder. Säuselt er im 6. Gang mit 100 km/h dahin, werden zwei Zylinder einfach abgeschaltet. Volkswagen nennt es Aktives Zylindermanagement (ACT).

Der BlueGT startet bei 19.650 Euro (ohne DSG, mit 6-Gang-Schaltgetriebe). Optisch unterscheidet sich der BlueGT von einem normalen Polo unter anderem durch seine Seitenschweller, dem kleinen Heckspoiler, dem um 15 mm tiefer gelegten Fahrwerk sowie dem Doppelauspuff sowie den Sportsitzen.

Das Testfahrzeug rollt in Reflexsilber Metallic (450 Euro) vom Band und ist zusätzlich mit Navigationsgerät (660 Euro), zusätzliche Kopfairbags und Seitenairbags (480 Euro), zusätzliche Mittelarmlehne (113 Euro), Multimediabuchse mit iPod/iPhone-Adapter (195 Euro), abgedunkelten Seiten- und Heckscheiben ( 165 Euro), Fußmatten vorn und hinten ( 98 Euro), Vordersitze beheizbar (300 Euro) ausgestattet, so dass am Ende stolze 22.626 Euro zusammenkommen.

Nicht gerade wenig für einen kleinen Polo - aber dafür bekommt man einen richtig schicken Flitzer, der mit 220 km/h flott vorankommt und es auch auf der ADAC Track-Strecke richtig krachen lassen kann.

Der BlueGT im Alltag
Polo fahren heißt, einen 5-Sitzer fahren. Vorne hat man in den Sportsitzen bequem Platz. Leidglich die Beinauflage könnte etwas länger sein. Im Fond bringt man bequem drei Rabauken in den Kindergarten oder zwei Erwachsene in die Disco.

Long-Run-Turn
Wie alle unsere Fahrzeuge muss auch der Polo seine Langstreckentauglichkeit beweisen. Nur 45 Liter Benzin passen in den Tank. Reicht das für 630 Kilometer? Ja, denn wenn man sparsam unterwegs ist, begnügt sich der Polo BlueGT mit sensationellen 5,4 Litern pro 100 Kilometer.

Aber wer einen BlueGT fährt, will natürlich nicht immer nur mit 100 bis 120 km/h trödeln, sondern - wenn die Straße mal frei ist - es auch mal krachen lassen. Denn die versprochenen 210 km/h schafft der Polo BlueGT locker und 220 km/h hatten wir mehrfach auf dem Tacho angezeigt bekommen.

Aktives Zylindermanagement (ACT)
Die Zylinderabschaltung funktioniert völlig unspektakulär. Ist der Motor warm genug und wird nur wenig Leistung benötigt, werden zwei Zylinder einfach abgeschaltet. Einfach, schreibt sich so leicht - dafür ist natürlich eine ausgereifte Technik notwendig. Denn die beiden abgeschalteten Zylinder laufen weiter mit, müssen aber nicht mehr mit Kraftstoff befüllt werden. Das soll zwischen 0,5 und einem Liter Kraftstoff pro 100 km sparen.

Die Funktionsweise
Aktiv wird das ACT im Drehzahlspektrum zwischen 1.250 und 4.000 U/min sowie bei Drehmomenten zwischen 25 und ca. 100 Nm – ein weites Kennfeld, das im EU-Fahrzyklus fast 70 Prozent aller Fahrzustände erschließt. Gibt der Fahrer kräftig Gas, schalten sich die beiden Zylinder wieder unbemerkt zu. Die hohe Effizienz schließt dabei eine ebenfalls hohe Laufkultur nicht aus: Auch mit zwei Zylindern läuft der exzellent ausbalancierte 1.4 TSI des Polo BlueGT genauso leise und vibrationsarm wie mit vier aktiven Brennräumen.

Alle mechanischen Umschaltvorgänge laufen innerhalb einer halben Nockenwellenumdrehung ab; je nach Drehzahl dauern sie lediglich 13 bis 36 Millisekunden. Flankierende Eingriffe an Zündung und Drosselklappe glätten die Übergänge.

Gut gelöst: Dank eines Gaspedalsensors und einer intelligenten Monitoringsoftware erkennt das System auch ungleichmäßige Fahrprofile – etwa bei einer Fahrt durch einen Kreisverkehr oder bei sportlicher Gangart auf der Landstraße. In solchen Fällen unterbleibt die Abschaltung. Ob zwei oder vier Zylinder aktiv sind, erkennt der Fahrer an einem entsprechenden Hinweis in der Multifunktionsanzeige zwischen Tacho und Drehzahlmesser.

Nockenwellenverstellung
Um die Emissions- und Verbrauchswerte weiter zu senken und den Durchzug im unteren Drehzahlbereich zu verbessern, ist die Einlassnockenwelle bei allen EA211-Motoren über einen Bereich von 50 Grad Kurbelwellenwinkel verstellbar; beim 1.4 TSI des Polo BlueGT kommt ein Auslass-Nockenwellensteller hinzu. Er stellt die gewünschte Spreizung der Steuerzeiten her und sorgt so für ein noch spontaneres Ansprechen aus niedrigen Drehzahlen; parallel verbessert sich auch der Durchzug bei hohen Drehzahlen.

Kraftstoffverbrauch
Wer sich einen VW Polo BlueGT kauft, will natürlich wissen, wie hoch der Kraftstoffverbrauch ist. Die Vorgaben von Volkswagen sind  innerorts/außerorts/kombiniert 5,8/3,9/4,6l auf 100km. Auf der autoplenum.de-Vergleichsrunde erzielten wir einen Minimalverbrauch von 4,6 Litern, obwohl wir versucht haben, überwiegend im 2-Zylinder-Modus unterwegs zu sein.

Fazit
Der VW Polo BlueGT schafft tatsächlich den Spagat zwischen Sportler und Sparfuchs. Leichtfüßig ist er unterwegs und wenn man die Gänge schön hoch zieht, dann kommt sogar etwas Porsche-Feeling auf. Die Vorgabe von Volkswagen, dass der BlueGT außerorts nur 3,9 l/100km verbraucht, haben wir nicht erfahren können. Aber 4,6 l/100 km bei sparsamster Fahrweise ist ein respektabler Wert.

Fotos © 2013 Redaktionsbüro Kebschull

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