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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 14. April 2014
Der Polo gehört zu den tragenden Säulen der Marke Volkswagen. Bei der Modellpflege gab es neben kleineren optischen Retuschen, einiges an neuer Technik.

Das große Stichwort beim neuen Polo heißt Konnektivität. Sobald der Fahrer sein Smartphone per USB-Kabel am Auto anschließt, erscheint die Oberfläche des Handys auf dem Infotainment-Display. Wird also quasi darauf gespiegelt. Deswegen auch der neudeutsche Name: "Mirrorlink". Ungeachtet des Marketing-Denglisch funktioniert das System wirklich gut. Egal ob iPhone oder Android-Handy, die Apps erscheinen zuverlässig auf dem Bildschirm. Allerdings kommt nicht jedes Programm zu jeder Zeit auf das 12,7-Zentimeter-Display, das jetzt mit einer Auflösung von 800 mal 420 Pixel die Graphiken deutlich schärfer anzeigt als bisher. Da waren es nur 400 mal 240 Pixel.

Die Sicherheit des Autos und des Fahrers haben Vorrang. "Also keine ‚Angry Birds\\\' während der Fahrt", erklärt Henry Schindel, der die Technik mitentwickelt hat. Das Posten bei Facebook, das Surfen im Internet oder auch das Abspielen von Youtube Videos klappt nur bei stehendem Auto. Viren sollen keine Chance haben, denn das Infotainment-System ist abgeschirmt von der elementaren Fahrzeugelektronik des Polo. Außerdem sollen nur zertifizierte Programme, also Apps die Volkswagen freigegeben hat, funktionieren. Die ersten Anwendungen gibt es bereits: unter anderem ein Internet-Radio oder auch einen Spritspar-Trainer. Die Bedienung des Touchscreen geht reibungslos über die Bühne - im wahrsten Sinne des Wortes. Da die Elektronik erkennt, wenn sich ein Finger nähert, reduziert sich das Herumtatschen auf dem Bildschirm.

Auch die neue Spracheingabe haut hin. Festplatte gibt es keine, denn die Navigationskarten liegen auf SD-Speicherkarten. Noch ist es nicht möglich, einen Polo per Fernwartung auf den neuesten Stand zu bringen. "Wir arbeiten dran", sagt Henry Schindel. Schließlich reden wir immer noch über einen Kleinwagen. Der hat aber so viel neue Technik intus, dass aus der Plattform PQ25 die PQ26 geworden ist. "Wir haben einiges vom Golf in den Polo gepackt", erklärt Martina Biene Leiterin der Produktlinie Small im Produktmarketing. "Demokratisierung der Technologie", heißt das im VW-Deutsch. Hört sich staatstragend an, bietet aber auch einiges: LED-Licht ist nun erstmals für 950 Euro optional ab dem dritten Quartal dieses Jahres erhältlich, genauso wie ein adaptiver Tempomat inklusive Front-Assist und der City Notbremse. Beide Systeme unterstützen den Fahrer im Falle einer drohenden Kollision. Jetzt verzögert der Polo sogar automatisch, wenn der Lenker des Fahrzeugs nicht reagiert.

Die optischen Retuschen halten sich in sehr überschaubaren Grenzen: Größere Lufteinlässe in der Frontschürze, eine Chromzierleiste vorne und neue Heckleuchten hinten, sind ein paar der Details. Das Fahren macht im neuen Polo noch mehr Spaß als bisher. Das liegt zum einen an der neuen elektromechanischen Servolenkung, mit der man den knapp 1,1 Tonnen schweren Wolfsburger präzise um die Kurve zirkelt. Wer sich das Sport-Select-Fahrwerk für 380 Euro installieren lässt, flitzt 1,5 Zentimeter tiefer über den Asphalt und kann die Dämpfer bei Bedarf straffer einstellen. Alle Motoren im Polo schaffen die Euro-6-Norm und verbrauchen bis zu 21 Prozent weniger Kraftstoff als die Vorgänger. Dass umweltbewusstes Fahren nicht automatisch Spaßverzicht bedeutet, zeigt der 1,2 Liter große TSI. Das 90-PS-Triebwerk stammt aus der EA-211-Benziner-Familie und schiebt den Polo in 10,8 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt immerhin 184 km/h. Vor allem die Elastizität beeindruckt. Überholvorgänge gehen ziemlich entspannt über die Bühne. Den Verbrauch geben die Wolfsburger mit 4,7 l/100 km an, bei ersten Testfahrten waren 6,1 l/100 km.

Beim Innenraum gibt es VW-typisch nur wenig zu bemängeln. Die Verarbeitung ist grundsolide. Die VW-Ingenieure haben auch auf Kleinigkeiten geachtet. So befindet sich das Modul in dem die SD-Karten und das CD-Laufwerk untergebracht in einer eigenen Box im Handschuhfach. Das minimiert dem Staubbefall. Aber selbst beim Polo ist nicht alles Gold was glänzt: Die Sitzposition ist recht hoch, im Fond haben Erwachsene kaum Platz und auch der Kofferraum ist mit einem Fassungsvermögen von 280 bis 952 Litern nicht übermäßig groß. Zum Vergleich: ein Renault Clio schluckt 300 bis 1.146 Liter. Die Fünfgangschaltung ist zwar präzise, könnte aber auch eine sechste Fahrstufe vertragen. Immerhin funktioniert das Start-Stopp-System einwandfrei. Da sind die 775 Euro Aufpreis für das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gut angelegtes Geld. Dass die Verstellung der Außenspiegel um 90 Grad im Uhrzeigersinn gedreht wurde, macht die Sache auch nicht einfacher. Beim Preis blieb alles beim Alten: Der Basis-Polo kostet 12.450 Euro hat ESP und die Multikollisionsbremse an Bord, aber keine Klimaanlage. Die gibt es erst bei der Comfortline-Variante ab 14.150 Euro.

Quelle: Autoplenum, 2014-04-14

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