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Testbericht

16. Dezember 2010
Berlin/München, 16. Dezember 2010 - Der Hauptgewinner des TÜV-Reports 2011 ist der Toyota Prius, und damit ein Hybridauto. Das Ergebnis bestätigt Einschätzungen des TÜV Süd, wonach das Sicherheitsniveau bei Hybridfahrzeugen bereits heute hoch ist. Dieser Standard muss nach Ansicht der Experten Messlatte für die Entwicklung der nächsten Fahrzeuggeneration mit Lithium-Ionen-Technologie sein - der Prius fährt ja noch mit Nickel-Metallhydrid-Akkus. Prius statt Porsche? Mit 2,2 Prozent erheblichen Mängeln bei den Dreijährigen und damit dem besten Ergebnis 2011 verweist der Prius den Sportwagen und Vorjahressieger Porsche 911 auf Platz zwei (Mängelquote 2,3 Prozent). Der 911 teilt sich den zweiten Platz mit dem Mazda 2 und dem Toyota Auris. Ebenfalls unter den besten Dreijährigen sind der Smart Fortwo (2,5 Prozent Mängelquote) und der Golf Plus mit einer Mängelquote von 2,6 Prozent. Die asiatisch-deutsche Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre wird damit fortgeschrieben und zieht sich durch alle Altersklassen bis hin zu den Senioren. Bei den Elfjährigen an der Spitze: der Porsche 911 mit einer Mängelquote von nur 8,7 Prozent und damit besser als mancher Neuwagen. Gefolgt von Toyota RAV 4 (Mängelquote 10,5 Prozent) und Porsche Boxster (Mängelquote 11,2 Prozent). Kia Carnival stinkt ab Wie bei den Gewinnern, findet man auch unter den Schlusslichtern des TÜV-Reports altbekannte Modelle. Ganz unten auf der Liste landet erneut der Kia Carnival. Mit einer Mängelquote von 23,8 Prozent hat er sich in diesem Jahr zwar leicht verbessert (Mängelquote 2010: 29,3 Prozent). Trotzdem bekommt beinahe jeder vierte Kia Carnival bereits wieder beim ersten Mal nicht auf Anhieb die Plakette. Damit ist er zum dritten Mal in Folge das Schlusslicht.

Hyundai Atos ist besser Die Tragweite des Ergebnisses zeigt der Abstand zum zweitschlechtesten Auto: Der Hyundai Atos fährt immerhin mit einer Mängelquote von 12,2 Prozent aus der Prüfhalle und kommt damit doppelt so oft durch den TÜV wie sein südkoreanischer Landsmann. Besser schneiden der Fiat Doblo mit 11,8 Prozent und der Volvo XC 90 mit 11,2 Prozent ab. Vielfahrerautos im Nachteil Relativiert wird das Bild auf Mängelzwerge und Mängelriesen durch einen Blick auf die Laufleistungstabelle: Gewinner Toyota Prius und Mängelzwerg Golf Plus wurden in den ersten drei Jahren durchschnittlich 43.000 Kilometer gefahren. Der Toyota Auris ist 37.000 Kilometer gelaufen, Porsche 911 und Mazda 2 haben rund 33.000 Kilometer auf der Uhr. Mängelriesen wie der Volvo XC 90 mit 73.000 Kilometern oder der Renault Espace mit 67.000 Kilometern haben dagegen durch die höhere Laufleistung einen höheren Verschleiß und damit schlechtere Voraussetzungen auf der Prüfgasse. Dieses Bild wird noch deutlicher bei den vier bis fünf Jahre alten Autos. Beispiel: Platz 1 belegt in dieser Altersklasse der Porsche Boxster mit einer Mängelquote von 4,2 Prozent und einer durchschnittlichen Laufleistung von 47.000 Kilometern nach fünf Jahren. Auf Platz 10 dagegen landen typische Vielfahrerautos wie der Audi A8 (Mängelquote 5,5 Prozent, Laufleistung 115.000 Kilometer) und der BMW 3er (Mängelquote 5,5 Prozent, Laufleistung 72.000 Kilometer).

Mängelanstieg weiter deutlich Der Zustand der Autos insgesamt hat sich weiter verschlechtert - über alle Altersklassen hinweg. Die Mängelquote stieg um 1,9 auf 19,5 Prozent. Besonders alarmierend ist dabei, dass gerade sicherheitsrelevante Komponenten besonders schlecht abschneiden. Wie im Vorjahr stehen Beleuchtung, Achsen und Bremsen auf den Mängellisten ganz oben. Beispiel zehn und elf Jahre alte Wagen: 30,3 Prozent mussten wegen der Beleuchtung die Werkstattrunde drehen, 13,3 Prozent wegen Mängeln an den Achsen, 7,4 Prozent bekamen die Plakette erst nach einer Überarbeitung der Bremsanlage. Selbst neueren Autos häufiger Plakette verweigert Ein anderes Ergebnis wirft ein schlechtes Licht auf die Neuwagen: Die "Primaner" fallen durch besonders hohe Mängelquoten auf. So bekamen bereits 5,5 Prozent der Autos, die nach drei Jahren erstmals zur Hauptuntersuchung vorfuhren, wegen erheblicher Mängel keine Plakette. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren das lediglich 5,1 Prozent. Bei den fünfjährigen Autos mussten 10,4 Prozent eine Reparaturrunde drehen, bei den sieben Jahre alten Fahrzeugen 16,8 Prozent. Quote der erheblichen Mängel bei den Neunjährigen: 21,4 Prozent. Bei den Ältesten in der Statistik, den elf Jahre alten, ist die Quote ebenfalls angestiegen: 26 Prozent; im Vorjahr waren es 24,1 Prozent. Datengrundlage des TÜV-Reports sind in diesem Jahr mehr als 7,25 Millionen Hauptuntersuchungen bei Fahrzeugen im Alter von drei bis elf Jahren zwischen Juli 2009 und Juni 2010. Der TÜV Süd trägt als größte Auto-TÜV-Gesellschaft mit 3,1 Millionen Datensätzen zum Ergebnis bei.

Quelle: auto-news, 2010-12-16

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