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Testbericht

6. Juni 2012
Haar, 6. Juni 2012 - Den ix55 stuft Hyundai als Oberklasse-SUV ein. Auch wenn die obere Mittelklasse eher passt: Mit 4,84 Meter Länge, dem starken V6-Diesel sowie serienmäßigem Allradantrieb gehört das Auto auf jeden Fall in die höheren Segmente. Das Fahrzeug basiert auf dem US-Modell Veracruz, wurde aber an europäische Ansprüche angepasst. Optisch präsentiert sich das SUV als Gentleman, nicht etwa als martialisches Raubein. Eine weitere Besonderheit ist die Sitzanlage mit sieben Plätzen. Wir haben das Auto getestet. Neuer Diesel: Ein ruhiger Geselle Ein 3,0-Liter-Turbodiesel ist der einzige Motor, der im ix55 angeboten wird. Ende 2011 bekam das Aggregat ein kleines Leistungsplus: Er bringt jetzt 250 statt 239 PS. Damit beschleunigt der ix55 in 9,2 Sekunden auf 100 km/h. Im Vergleich zum etwa gleich starken VW Touareg V6 TDI mit 245 PS ist das kein Ruhmesblatt, denn der Wolfsburger Konkurrent schafft es in acht Sekunden. Beim Fahren fühlt man die 250 PS des ix55 kaum. Das liegt aber nur zum Teil am Beschleunigungsvermögen. Der Motor ist so wunderbar leise, dass man gar nicht glauben mag, wie schnell man ist. Ein Tester in der Redaktion guckte beim Tanken zweimal nach, bevor er glaubte, dass da ein Diesel unter der Haube war. Die geringe Lautstärke rührt unter anderem von den Piezoinjektoren her, die für einen ruhigen Motorlauf sorgen. 7,6 statt 9,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer Einen deutlichen Fortschritt gegenüber dem Vorgänger gibt es beim Spritbedarf. Dank Kennfeldoptimierung beträgt der Normverbrauch nun 7,6 statt 9,4 Liter - ein gewaltiger Unterschied. Damit erreicht das Auto nun das Verbrauchsniveau des erwähnten Touareg-Modells, und das ohne Start-Stopp-Automatik. In der Praxis ist der Verbrauch des ix55 sehr unterschiedlich: Bei Stadtfahrten lässt sich die Bordcomputer-Anzeige kaum unter zwölf Liter drücken. Bei verhaltener Autobahnfahrt sinkt der Verbrauch jedoch schnell auf etwa neun Liter. Im Mittel flossen bei den absolvierten Testfahrten 10,4 Liter je 100 Kilometer aus dem Tank. Dabei war der so genannte Active-Eco-Schalter aktiviert. Er sorgt dafür, dass Motor, Getriebe und Klimaanlage besonders effizient arbeiten.
Nur sechs Gänge und Allradantrieb Die serienmäßige Sechsgang-Automatik schaltet ohne Probleme. Allerdings haben die meisten Konkurrenten mehr Gänge - der entsprechende Touareg fährt zum Beispiel mit einer Achtgang-Automatik. Außerdem fehlen Schaltwippen am Lenkrad. Der ix55 besitzt serienmäßig einen Allradantrieb, der sich automatisch zuschaltet. Das heißt: Bei guter Traktion gelangt die gesamte Kraft an die Vorderachse. Erst wenn dort Schlupf auftritt, wird eine Kupplung geschlossen, sodass bis zur Hälfte des Drehmoments nach hinten geleitet wird. Zum Anfahren gibt es einen per Schalter aktivierbaren 4WD-Lock-Modus. Das Fahrwerk basiert auf der verlängerten Bodengruppe des Santa Fe, wurde aber angepasst. Der ix55 besitzt vorne eine McPherson-Doppellenkerachse, hinten eine Mehrlenkerachse. So ausgestattet, tendiert das SUV leicht zur Härte, was aber nur bei sehr schlechtem Fahrbahnbelag stört. Die Lenkung ist etwas schwergängig, bereitet aber keine Probleme. Schwer bedienbares Radio-Navi Im Cockpit fällt die etwas hohe Sitzposition auf. Ungewohnt ist auch das Starten des Motors mit einer Art Drehschalter rechts neben dem Lenkrad - ein Startknopf wäre schöner. Statt einer elektrischen Parkbremse besitzt der Hyundai noch eine mechanische, die über einen Fußhebel bedient wird. Kritik hat das im Testwagen installierte Radio-Navigationssystem verdient. Das über 2.000 Euro teure Pioneer Avic-F30BT besitzt nicht nur ein stark spiegelndes Display, das Bedienkonzept ist auch alles andere als intuitiv. Viel, viel Platz Im Inneren bietet der ix55 ansonsten vor allem eines: viel, viel Platz. Auch die Variabilität ist hoch, so kann man die zweite Reihe längs verschieben. Rückt man die Sitze nach hinten, ist der Sitzkomfort in der zweiten Reihe beeindruckend. Über dem Kopf ist ohnehin viel Raum, was sich bei einem 1,81 Meter hohen Auto eigentlich aber auch von selbst versteht. Nicht so selbstverständlich ist das Gleiche in der dritten Reihe. Doch auch dort ist der Sitzkomfort gut: Die Knie stehen zwar nach oben, doch Knie und Kopf haben genug Platz. In den Kofferraum passen in fünfsitziger Konfiguration 598 Liter. Klappt man die zweite Reihe um, werden daraus 1.746 Liter. Damit liegt der ix55 etwas besser als der VW Touareg. Der Laderaum ist gut nutzbar, es ergibt sich eine nur minimal nach oben ansteigende Fläche. Ein 28-Zoll-Trekkingrad beispielsweise lässt sich ohne Probleme am Stück einladen.
Ab 44.630 Euro Den ix55 3.0 V6 CRDi gibt es ab 44.630 Euro. Ähnlich stark motorisierte SUVs sind meist deutlich teurer. So bekommt man den VW Touareg V6 TDI in der 245-PS-Version erst ab 52.375 Euro. Eine asiatische Alternative ist der Nissan Pathfinder 3.0 dCi mit 231 PS, doch auch dieses optional siebensitzige Allradmodell kostet schon 53.370 Euro. Unser Hyundai ist also günstig. Trotz des niedrigen Preises ist der Hyundai bereits in der Basisversion Comfort gut ausgestattet. Außer ESP und sechs Airbags gehört dazu auch ein ordentliches Komfortpaket. Neben Selbstverständlichem wie CD-Radio, Zentralverriegelung, elektrischen Scheibenhebern rundum und elektrisch einstellbaren Außenspiegeln sind auch eine Zweizonen-Klimaautomatik, ein Tempomat, 17-Zoll-Alufelgen, Nebelscheinwerfer, Parkpiepser hinten, Licht- und Scheibenwischerautomatik und elektrisch einstellbare Vordersitze stets an Bord. Ebenfalls Standard sind stattliche fünf Jahre Garantie. Hightech Fehlanzeige Trotz des günstigen Preises ist der ix55 in Deutschland nicht gerade ein Bestseller. Aber große Stückzahlen sind laut Hyundai auch gar nicht beabsichtigt, der Hersteller will mit dem ix55 technische Kompetenz demonstrieren. Doch Hightech-Elemente wie LED-Scheinwerfer, Internetzugang oder moderne Fahrerassistenten sucht man in der Preisliste vergeblich. Ein Technologieträger ist der ix55 nicht, er hat andere Vorzüge.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:Turbodiesel in V-Bauweise, VGT, Common-Rail-Direkteinspritzung über Piezo-Injektoren, Ladeluftkühlung, 4 oben liegende Nockenwellen
Hubraum:2.959
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:184 kW (250 PS) bei UPM
Drehmoment:471 Nm bei 1.750-3.500 UPM
Preis
Neupreis: 44.630 € (Stand: Juni 2012)
Fazit
Hightech kann der Hyundai ix55 nicht bieten. Statt Technologieträger ist er eher Sympathieträger. Denn die sanfte, nichtmartialische Optik macht das Auto zu einem SUV der anderen Art. Eine weitere Besonderheit sind die sieben Sitze, vor allem aber der Preis, der deutlich niedriger liegt als bei den meisten Konkurrenten. Zu den Pluspunkten gehören außerdem der niedrige Verbrauch, der leise Motor, das hervorragende Innenraumangebot mit hoher Variabilität und die gute Basisausstattung. Negativ fällt neben dem optionalen Pioneer-Navi nur die Automatik mit lediglich sechs Gängen sowie das wenig berauschende Sprintvermögen auf.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2012-06-06

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