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Testbericht

23. Mai 2012

Istanbul (Türkei), 23. Mai 2012 - Drei Jahre nach seinem Verkaufsstart schickt Hyundai den Kleinwagen i20 mit einem Facelift in die zweite Lebenshälfte. 37.000 Exemplare hat der Hersteller aus Fernost seit damals verkauft. Beim i20 ragt die Verkaufskurve nach oben. Mit einer flotteren Optik, einem aufgefrischtem Interieur und einem neuen Motor soll der als Drei- und Fünftürer angebotene Koreaner an Attraktivität gewinnen. Apropos neuer Motor: Der 1,4-Liter-Diesel flog aus dem deutschen Angebot, dafür gibt es einen 1,1-Liter-Dreizylinder, der mehr Sparpotenzial bietet. Wir haben uns den aufgepeppten Asiaten und den Dreiender näher angesehen.

Gelifterer i20 mit energischerem Gesicht

Von außen ist der aufgefrischte Hyundai i20 besonders an der neuen Front zu erkennen. Um seine Verwandtschaft zu anderen aktuellen Modellen wie dem i30 oder dem Veloster stärker zu betonen, haben die Koreaner nach eigenen Aussagen den sechseckigen Kühlergrill übernommen. Allerdings ist nicht der Grill sechseckig, vielmehr deuten Sicken im Kunststoff die Form nur an. Der Lufteinlass ähnelt dem bisherigen, ist aber ein Stück breiter geworden. Links und rechts davon sitzen wie bislang Blenden, die nun ab der zweithöchsten Ausstattungslinie Trend winkelförmige Tagfahrleuchten beherbergen. Ebenfalls ab der Ausstattungslinie Trend sind dort auch die Nebellampen zu finden. Die Scheinwerfer hat Hyundai quergelegt. Zusammen mit der dazwischen nun etwas gepfeilt verlaufenden Spange wirkt das Gesicht deutlich energischer. Die veränderte Motorhaube zieht sich seitlich bis in die Kotflügel. Hinten muss man etwas genauer hinsehen. Die Koreaner modifizierten hier die Leuchtenaufteilung in den Rücklichtern sowie den Stoßfänger, in den nun zwei schmale Rückstrahler eingebettet sind. Insgesamt wuchs der i20 durch die Veränderungen in der Länge um 55 Millimeter.

Hochwertigere Materialien beim Interieur
Wer im aufgefrischten Hyundai i20 Platz nimmt, erkennt schon optisch die hochwertigeren Materialien, welche nun unter anderem am Armaturenbrett verwendet werden. Das hinterlässt einen positiven Eindruck, allerdings hätte man in dem Zug gleich die schwarzen Hartplastikverkleidungen der Türen in den Orkus werfen können. In Nuancen verändert wurde die Mittelkonsole. Standard ist eine Metallicfarbe, je nach Ausstattungsniveau ist ihre Oberfläche in hochglänzendem Schwarz lackiert. Generell erfreulich ist die Verarbeitungsqualität, die von Knistern und Knacken Abstand hält. Zu den weiteren Veränderungen im Innenraum gehören für das neue Modelljahr frischere Farben für die Stoffsitzbezüge. Bedeutend feiner wirkt der i20 mit den optionalen Sitzen in Leder-Stoff-Kombination, die aber nur in der höchsten Ausstattungslinie Style für 910 Euro erhältlich sind. Die Platzverhältnisse des Fünfsitzers haben sich trotz längerer Außenmaße nicht geändert. Der Kofferraum fasst ein Volumen von 295 Liter, 15 mehr als der eines VW Polo. Vier Trolleys und eine kleine Tasche sind kein Problem. Noch mehr schafft der Kleine bei umgelegten Rücksitzlehnen: 1.060 Liter können sich ebenfalls sehen lassen.
 
i20 blue 1.1 CRDi mit wuchtigem Antritt
In Deutschland wird der Hyundai i20 mit drei Motoren angeboten. Erhalten bleiben die zwei im Rahmen des Facelifts verbesserten Vierzylinder-Benzinmotoren mit 1,2 und 1,4 Liter Hubraum. Das kleinere Triebwerk erstarkte von 77 auf 86 PS, das größere leistet weiter 101 PS. Größer fällt die Veränderung beim Selbstzünder aus. Hierzulande bot Hyundai bislang einen Vierzylindermotor mit 1,4 Liter Hubraum und 90 PS an. Allerdings verkaufte sich diese Version nur schleppend. Abhilfe soll ein etwas kleinerer Dreizylinder-Diesel mit Start-Stopp-Automatik schaffen, der beispielsweise auch im Rio der Konzernschwestermarke Kia werkelt. Das 1,1-Liter-Aggregat im i20 blue 1.1 CRDi leistet 75 PS und bietet ein Drehmoment von 180 Newtonmeter, das zwischen 1.750 und 2.500 Umdrehungen anliegt. Der Normverbrauch beträgt 3,2 Liter auf 100 Kilometer, was bei den kurzen Testfahrten in der Türkei, wo der i20 unter anderem gebaut wird, allerdings nicht überprüft werden konnte. Wer den Konsum auch in der Realität so niedrig hält, emittiert nur 84 Gramm CO2 je Kilometer. Weniger schafft in dieser Klasse sonst keiner. Der Motor gefällt mit einem wuchtigen Antritt und einem niedrigen Geräuschniveau. Auch die Vibrationen halten sich stark in Grenzen. Der quirlige Selbstzünder macht Spaß und auch nicht an steileren Steigungen schlapp. Außer bei Autobahntempi, wo ihm schon mal die Puste ausgeht. Im sechsten Gang sollte die Streckenführung eher eben verlaufen. Die manuelle Schaltung lässt sich präzise bedienen, das überarbeitete Fahrwerk des i20 hat in Sachen Handling zugelegt. Auch der Komfort kommt nicht zu kurz. Selbst große Schlaglöcher pariert der Koreaner weitgehend unbeeindruckt, wenn auch mit lautem Poltern. ESP ist stets serienmäßig an Bord. Die Lenkung wirkt mitunter etwas gefühllos und könnte direkter ausfallen.
 
Aufrüstbar zum Luxus-Kleinwagen
Das Programm des gelifteten i20 beginnt bei 11.550 Euro für den dreitürigen Benziner mit 1,2 Liter Hubraum. Das sind 50 Euro mehr als bislang. Der größere 1,4-er startet als Fünftürer und mit manueller Schaltung bei 14.920 Euro, wobei es hierfür bereits die zweithöchste Ausstattungslinie Trend gibt. Die Automatikversion ist als Drei- und Fünftürer erhältlich und kostet 15.220 beziehungsweise 15.920 Euro. Wer den i20 blue 1.1 CRDi wählt, bekommt ihn als Dreitürer ausschließlich in der Trend-Version und zahlt 15.680 Euro. Als Fünftürer ist er in allen drei Ausstattungslinien - Classic, Trend und Style - erhältlich. Mindestens 14.630 Euro sind für den Diesel fällig, mit Topausstattung satte 17.880 Euro. An Bord sind unter anderem stets elektrische Fensterheber vorne, eine Leuchtweitenregulierung, ein CD-Radio sowie Zusatzanschlüsse für Aux/USB. In der Trend-Version glänzt der i20 unter anderem mit einer Klimaautomatik, einer Sitzheizung, einem Regensensor, einer Einparkhilfe hinten und einer Rückfahrkamera. Die Aufpreisliste ist kurz, denn verschiedene Zusatzausstattungen sind je nach Ausgangsbasis nur zusammengefasst als Funktions-, Plus- oder Technik-Paket zu haben. In Ersterem ist beispielsweise eine Klimaanlage enthalten, das Plus-Paket kommt mit elektrisch anklappbaren Außenspiegeln sowie einer Sitzheizung. Im Technik-Paket sind beispielsweise ein Tempomat, ein Smart-Key-System und eine hochauflösende TFT-LCD-Anzeige enthalten.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Diesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung
Hubraum:1.120
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:3
Leistung:55 kW (75 PS) bei UPM
Drehmoment:180 Nm bei 1.750 bis 2.000 UPM
Preis
Neupreis: 14.630 € (Stand: Mai 2012)
Fazit

Das Facelift hat dem Hyundai i20 gut getan. Alleine die Optik profitiert gewaltig. Auch bei der Materialqualität kann der überarbeitete Koreaner gegenüber dem alten Modell punkten. Der größte Sprung gelingt Hyundai allerdings beim Dieselmotor. Der in Deutschland nicht mehr angebotene 1,4-Liter-Vierzylinder hat die Kundschaft trotz unbestrittener Qualitäten nicht überzeugt. Der kleinere und noch sparsamere i20 blue 1.1 CRDi liegt nun näher an der Realität des Kleinwagenmarkts und sollte dafür sorgen, dass die stetig steigenden Verkäufe auch auf den Selbstzünder der Baureihe abfärben.

Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2012-05-23

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