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Testbericht

Stefan Grundhoff, 22. November 2018

Seit Jahrzehnten hatte Jaguar Land Rover auf ein derartiges Erfolgsmodell wie den Range Rover Evoque gewartet. Gerade in Sachen Design setzte der britische Kompakt-SUV Maßstäbe und erntete selbst bei der Konkurrenz viel Applaus. Jetzt legen die Briten die zweite Version auf - stark angelehnt an das Design des Velar.

Nach dem mächtigen Designerfolg des Evoque hieß es, insbesondere optisch nicht zu viel zu riskieren. Das sieht man der zweiten Evoque-Generation, die im April kommenden Jahres zu den Händlern rollt, an. Linienführung, Proportionen und Abmessungen - da ist viel vom bisherigen Evoque zu erkennen, der im Straßenbild alles andere als betagt wirkt. Bei Leuchteneinheiten, Karosseriedetails und Linienführungen ist er jedoch als das neue Modell zu erkennen. Die schmalen Scheinwerferaugen vorne wie hinten kennt man bereits vom klassenhöheren Range Rover Velar, der auf vielen Märkten bisher jedoch hinter den großen Erwartungen zurückblieb. Das wird beim Evoque II kaum so sein, denn der Nachfolger sieht um einiges sportlicher und kraftvoller aus als die sehr erfolgreiche Generation I, von der bisher weltweit über 770.000 Fahrzeuge verkauft wurden. Charakterstark blieben die ansteigende Gürtellinie, das aufgesetzte Dach und die großen Räder die nunmehr bis 21 Zoll zu bekommen sind. \"Als der Range Rover Evoque 2010 seine Premiere feierte, hat er das Design der kompakten SUV grundlegend verändert\", so Land-Rover-Chefdesigner Gerry McGovern, \"das neue Modell wird diese bemerkenswerte Reise ohne Zweifel fortsetzen. Der Evoque ist ein Fahrzeug mit Charakter, das Luxus und Spaß kombiniert. Er erzeugt besondere emotionale Reaktionen - er ist ein Blickfang und bringt die Menschen zum Lächeln.\"

Der neue Range Rover Evoque ist nicht mehr als Dreitürer im Programm; die Nachfrage der betont sportlichen Version war einfach zu klein. Das dürfte an sich auch für das offene Range Rover Evoque Cabriolet gelten, doch JLR will das Modell als Imagebringer nicht streichen und führt es - etwas überraschend - weiter. Die großen Volumina werden jedoch vom normalen Fünftürer mit einer überschaubaren Länge von 4,37 Metern abgeschöpft, dessen Serienausstattung mit Details wie LED-Scheinwerfern, Touch Screens, Einparkhilfe rundum, Rückfahrkamera und einem Spurhalteassistenten deutlich aufgewertet wurde. \"Seine Plattform ist rundum neu und darauf ausgelegt, Plug-in- sowie Mild-Hybrid-Systeme zu beherbergen - lediglich die Türscharniere wurden vom Vorgänger übernommen\", so Chefentwickler Nick Rogers, \"dieses neue Fundament samt deutlich steiferer Karosserie stellt sicher, dass der neue Evoque mit dem Komfort und der Kultiviertheit eines Range Rover überzeugen kann. Außerdem ist der Evoque smarter als je zuvor.\" Abgespeckt hat der kompakte SUV jedoch nicht. Die Topversionen kratzen an der Zwei-Tonnen-Marke; mächtig für ein Fahrzeug, dass deutlich unter 4,50 Meter misst. Immerhin soll der Stadt-Indianer auch abseits befestigter Straßen bestehen. So gibt einen variablen Allradanrieb, gewohnt kurze Überhänge und eine Wattiefe von 60 Zentimetern.

Das Motorenportfolio kennt man bestens aus dem Hause JLR. So gibt es einen 150-PS-Basisdiesel mit Frontantrieb und Handschaltung, der sich kaum einer nennenswerten Nachfrage erfreuen dürfte und als einziges Modell ohne Hybridtechnik unterwegs ist. Die anderen Vierzylinder-Dieselmodelle bieten 150, 180 sowie 240 PS und sind dabei obligatorisch an Neungangautomatik und Allradantrieb gekoppelt. Ihr Normverbrauch liegt zwischen 5,4 und 6,2 Litern Diesel und die Topversion schafft immerhin 225 km/h. Sie sind ebenso mit einem 48-Volt-Bordnetz unterwegs wie die Benziner, die ebenfalls ausschließlich von zwei Liter großen Vierzylindermotoren mit 200, 250 sowie 300 PS angetrieben. Allesamt bieten ebenfalls Neungang-Automatik, Mild-Hybrid-Technik und Allradantrieb. Das maximale Drehmoment liegt bei 340, 360 sowie 400 Nm und die Höchstgeschwindigkeiten gehen hinauf bis 242 km/h, während sich die Normverbräuche zwischen 7,7 und 8,1 Litern Super reduziert haben. Erstmals wird der Range Rover Evoque ab Ende 2019 auch als Plug-In-Hybride verfügbar sein. Für dessen Antrieb sorgt ein 1,5 Liter großer Dreizylinder-Turbo mit 147 kW / 200 PS / 280 Nm, der an der Hinterachse von einem 80 Kilowatt starken Elektromotor unterstützt wird. Das Elektromodul wird von einem 11,3-kWh-Akkupaket unter dem Ladeboden mit Energie versorgt.

Ein Raumwunder war die erste Generation nicht; speziell im Fond blieben einige Wünsche offen. Hier gibt es aufgrund des leicht verlängerten Radstandes immerhin zwei Zentimeter mehr Knieraum. Wirklich groß ist das Raumangebot im Fond jedoch nicht. Dem Erfolg des Briten dürfte das jedoch kaum einen Abbruch tun, denn bereits beim Vorgänger hatten über 70 Prozent der Evoque-Fahrer keine Kinder. Das Ladevolumen von üppigen 591 Litern lässt sich durch Umlegen der im Verhältnis 40:20:40 teilbaren Rückbank auf bis zu 1.383 Liter erweitern.

Innen wirkt der Range Rover Evoque deutlich edler und moderner als der Vorgänger, der 2011 seine Premiere feierte. Dazu tragen die drei animierten Displays bei, wovon der Fahrer hinter dem Steuer auf einen 12,3-Zoll-Bildschirm und farbiges Head-Up-Display blickt, während in der Mitte des Armaturenbretts zwei Zehn-Zoll-Displays den edlen Charme aus dem großen Range Rover verbreiten. Auf Wunsch gibt es sogar einen elektronischen Rückspiegel, der über einen Schalter statt des normalen Innenspiegels das digitale Bild aus der Dachantenne nach hinten auf einen Bildschirm projiziert. Das wenig interessante Basismodell des Range Rover Evoque als 150 PS starken Zweiliter-Diesel mit Frontantrieb kostet 37.350 Euro. Die stärkeren Versionen schrauben sich bis an die 70.000-Euro-Marke und klettern mit entsprechender Luxusausstattung sogar noch deutlich darüber. Eines steht fest: der Range Rover Evoque wird auch in seiner zweiten Generation ein Bestseller bleiben. Die Technik stimmt und das Design macht unverändert die Musik.

Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2018-11-22

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