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Testbericht

Sebastian Viehmann, 11. Januar 2011
Toyota hat in Detroit zwei neue Prius-Modelle präsentiert. Der Kombi-Van V soll 2012 nach Deutschland kommen, die Studie C gibt einen Ausblick auf einen Mini-Prius für Hybrid-Einsteiger.

Der Riverview Ballroom in der Detroiter Cobo Hall ist zum Bersten gefüllt, hunderte Menschen halten den Atem an. Als sich endlich das Tor auf der Bühne öffnet, könnte man eine Stecknadel fallen hören – bis zu leiser Musik der neue Toyota Prius V anrollt. Unter einem gewaltigen Blitzlichtgewitter steigt Akio Toyoda auf der Beifahrerseite aus. „Man wollte mich nicht selbst fahren lassen, weil ich immer zu schnell bin“, scherzt der Präsident des größten Autoherstellers der Welt. So ganz gelingen der Witz und das folgende, exakt einstudierte Frage-und-Antwort-Spiel mit Toyotas USA-Vizepräsident Bob Carter zwar nicht. Doch wenn man weiß, dass der publikumsscheue Akio Toyoda überhaupt erst zum zweiten Mal in seinem Leben öffentlich in den USA auftritt, wird die enorme Bedeutung dieser Pressekonferenz klar.

Toyoda spricht über die Erfolge seines Unternehmens in den USA, beschwört die Treue seiner Mitarbeiter und der Kunden. Die zahlreichen Rückrufaktionen erwähnt er mit keinem Wort. Dass Toyota allerdings ausgerechnet im US-Bundesstaat Michigan ein neues Forschungszentrum zur Fahrzeugsicherheit errichtet, darf man wohl als Friedensangebot an die verstimmte Kundschaft werten. Durch das Rückruf-Chaos sackte Toyotas Marktanteil in den USA im vergangenen Jahr von 18 auf 15 Prozent ab.

Doch in Detroit geht der Blick nach vorn, und der erfolgreichste Hybrid aller Zeiten steckt mitten in der Familienplanung. Der erste Nachwuchs trägt den Namen Prius V. Das V steht für „Versatility“ (Vielseitigkeit), man könnte es aber auch einfach als „We“ (Wir) interpretieren. Denn der 4,62 Meter lange Wagen mit seiner großen Heckklappe soll das Prius-Konzept familientauglich machen. Beim ersten Probesitzen überzeugt das gute Platzangebot im Fond, unter die weit öffnende Kofferraumklappe passen bis zu den Rücksitzen 560 Liter Gepäck. Die Rückbank lässt sich im Verhältnis 60:40 geteilt umklappen. Für den Transport besonders sperriger Gegenstände kann man außerdem die Beifahrerlehne in die Waagerechte bringen.

Die Mischung aus Minivan und Kombi fährt mit dem gleichen Hybridantrieb wie der Prius. Die US-Version erzielt mit 1,8-Liter Benzinmotor und Elektroantrieb eine Systemleistung von 134 PS. Als Kraftspender für den E-Motor dient eine Nickel-Metallhydrid-Batterie. Den Durchschnittsverbrauch gibt Toyota mit 5,8 Litern pro 100 Kilometer an. Da sich die amerikanische Verbrauchsberechnung stark von der EU-Norm unterscheidet, lässt dieser Wert aber keine Rückschlüsse auf den Prius V in Deutschland zu. Optional hat der Prius V ein Panorama-Glasdach mit elektrischen Sonnenblenden an Bord. Außerdem steht das neue Multimedia- und Navigationssystem namens Entune zur Verfügung.

In den USA kommt der Prius V schon im Sommer auf den Markt, in Deutschland wird es wahrscheinlich bis zum Frühjahr 2012 dauern. Über länderspezifische Ausstattungen und Preise gibt es noch keine Angaben. Der normale Prius kostet derzeit 25.750 Euro, der V dürfte wohl bei 28.000 bis 29.000 Euro an den Start gehen.

In einigen Jahren soll der V einen kleinen Bruder bekommen. Der Prius C (City) ist noch eine Studie und zeigt, wie sich Toyota den Einstieg in die hybride Welt vorstellt. Das kleine viersitzige Coupé ist für Toyotas Verhältnisse sehr emotional gestylt, es soll vor allem junge Städter ansprechen. Ein futuristisches, aber einfach aufgebautes Cockpit konzentriert den Blick aufs Wesentliche, die fast schon spartanisch anmutenden Sitzschalen mit Kunststoffgerüst und netzartigen Lehnen werden es wohl kaum ins Serienmodell schaffen.

Details zum Antrieb haben die Japaner noch nicht verraten, doch Toyota-Manager Bob Carter stellt den „niedrigsten Verbrauch, den in den USA jemals ein Auto ohne Stecker gehabt hat“, in Aussicht. Der Prius C soll also Diesel und Benziner sowie alle Hybridmodelle ohne Plug-In-Fähigkeit beim Spritverbrauch in die Tasche stecken.

Quelle: Autoplenum, 2011-01-11

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