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Testbericht

Stefan Grundhoff, 29. Oktober 2013
Wo könnte man mit einem Mini Paceman lässiger unterwegs sein, als auf Hawaii? Hier, wo die meisten nur dem sonnigen Müßiggang frönen, ist der Paceman eine ungewöhnliche Idealbesetzung.

An dem hätte wohl auch King Kamehameha I., der einstige Herrscher der hawaiianischen Inseln seine helle Freude gehabt. Selbst auf Oahu, der Hauptinsel des hawaiianischen Atolls, hier irgendwo im pazifischen Niemandsmeer zwischen den USA und Japan sucht man Hektik im Alltag vergebens. Die Touristen genießen nichts außer Strand, ihrer sonnigen Ruhe und einen ungestörten Blick auf die Surfer am legendären Waikiki Beach. Die meisten Urlauber kommen aus Asien und wollen die eigene Hochzeit mit Freunden und Verwandten in einem der unzähligen Wolkenkratzerhotels von Waikiki zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. So sorgt der Mini Cooper S Paceman in seinem strahlenden weiß zu morgendlicher Stunde an der palmengesäumten Strandpromenade allemal für Aufsehen. Während sich das Paar der frisch Vermählten am frühen Morgen unweit der Duke-Kahanamoku-Statue die Augen nach dem Paceman ausglotzt, nimmt das Paar Gleichgesinnter ein paar Meter weiter von dem leicht röhrenden Cooper S keine Notiz, sondern zupft vor dem begehrten Hochzeitsfotos an den eigenen Frisuren herum.

Damit keine Missverständnisse aufkommen: den Mini Paceman braucht niemand. Weder hier auf Oahu, noch woanders. Er bietet weniger Platz als der erfolgreiche Mini Countryman, hat zwei Türen weniger und glänzt mit weniger Alltagsnutzen. Dabei will er das Mini-Gegenstück zum BMW X6 sein, ist jedoch nicht derart böse und polarisierend, wie sein Vorbild aus Spartanburg. Insbesondere seine zahme Front wird ihm zum Verhängnis, denn von vorn gibt es zwischen Paceman und Countryman keinerlei Unterschiede. Ein differenzierend grimmiger Blick und leicht ausgestellte Frontbacken als Radhäuser könnten hier visuelle Wunder bewirken. So merken die meisten Zuschauer erst, dass es sich um einen Mini Paceman handelt, wenn der schon fast vorbeigefahren ist.

Immerhin hebt sich das betont kraftvoll gezeichnete Paceman-Heck von seinem zahmeren Volumenbruder ab, wenngleich die Dachlinie gerne noch weiter nach unten hätte gedrückt werden dürfen. Der Paceman soll schließlich ein SUV-Coupé mimen. Der Laderaum von 330 Litern würde einem noch besser gefallen, wenn man nicht die elektrische Heckklappenbetätigung vergessen hätte. Wer die beiden bequemen Fondsitze umklappt, bekommt zwar kein Surfboard unter, kann aber bei einem Ladevolumen von bis zu 1.080 Liter einiges Stückgut kleinerer Länge unterbringen. Wenn man sich für den 4,12 Meter langen Mini Paceman entscheidet, sollte man keinen Gedanken daran verwenden, sich in die dünnen Cooper-Einstiegsmotorisierungen zu vergucken. Die beste Wahl ist wie bei allen Mini-Modellen den Cooper S. Weniger geht nicht und mehr muss nicht sein. Auch im 1,3 Tonnen schweren Paceman macht der aufgeladenen Vierzylinder mit 135 kW / 184 PS und einem maximalen Drehmoment von 260 Nm im kurzzeitigen Overboost einen mehr als überzeugenden Eindruck und garantiert spaßig-sportliches Fortkommen.

Die Lenkung scharf, die Bremsen bissig - so macht es Freude auf der Sonneninsel Oahu im flotten Galopp über das dünne Straßennetz zu flitzen. 0 auf Tempo 100 schafft der unbedingt als Allradler zu wählende Mini Cooper S Paceman All4 in mäßigen 7,1 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei volumentauglichen 217 Km/h. Nicht wirklich spektakulär für ein SUV-Coupé mit den Ansprüchen eines echten Mini, aber allemal flott genug - hier sowieso. Da bietet auch die nachgeschärfte John-Cooper-Works-Variante mit ihren 218 PS nicht viel mehr. Immerhin lässt sich hier auf den Landstraßen und Highways der Hawaii-Inseln der Normverbrauch von 6,1 Litern Super auf 100 Kilometern nahezu erreichen. Zum Rasen und flegelhaften Benzinverbrennen fehlen einem hier schlicht die Möglichkeiten. Genießen kann man hingegen das sportlich-straffe Fahrgefühl des Paceman, denn kleine Kurvenpisten gibt es aus der Inselhauptstadt Honolulu kommend nicht nur durch die Vulkanberge Richtung Ostküste. Die Abstimmung des Paceman selbst ist stramm und kernig, wie man sich diese von einem Mini wünscht.

Im Innern gibt es das bekannte Mini-Paket. Retrostyling mit dem großen Zentralinstrument ist ein Muss, wenngleich man sich an die dünne Wertigkeit der Materialien auch nach Jahren kaum gewöhnen kann. Die vier einzelnen Sportsitze hinten und vorn bieten ordentlichen Seitenhalt, der gerne noch etwas stärker sein dürfte und die fehlende Länge der Oberschenkelauflage stört nicht nur auf längeren Strecken. Die sucht man hier auf Oahu allerdings vergebens, denn viel mehr als eine Stunde ist man hier nicht im Auto unterwegs. Dazu ist das hawaiianische Eiland einfach zu klein.

Der Basispreis für den mäßig ausgestatteten Mini Cooper S Paceman liegt bei 27.600 Euro. Der ALL4-Allradantrieb ist ein Muss - treibt den Einstiegsreis jedoch auf 29.300 Euro. Mit ein paar netten Dreingaben wie Xenonlicht, Navigationssystem, dem coolen John Cooper Works Chili Paket, sowie beheizten Ledersitzen sowie Einparkhilfe und Klimaautomatik liegen 40.000 Euro nicht mehr in weiter Ferne. Dafür gibt es einen echten Sportler in einem ungewöhnlichen SUV-Kleid, der nicht nur auf Hawaii Spaß macht. Und der nächste Winter steht bei uns gerade vor der Tür. Da macht der Paceman mindestens genauso viel Spaß.

Quelle: Autoplenum, 2013-10-29

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