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Testbericht

Stefan Grundhoff, 30. Mai 2012
Mercedes überarbeitet seinen Einsteiger-Geländewagen GLK. Der ehemals ebenso kantige wie charaktervolle SUV präsentiert sich nunmehr leicht weichgespült im aktuellen Daimler-Look und glänzt mit neuer Sicherheitstechnik.

Der Mercedes GLK ist ein Erfolgsmodell. Trotzdem steht der Mittelklasse-Geländewagen der Stuttgarter nur in der zweiten Reihe. Mehr denn je stehen in der umkämpften Liga Modelle wie Audi Q5 oder BMW X3 im Vordergrund. Der Mercedes GLK kam seinerzeit als später Nachzügler und versuchte sich mit seinem betont kantigen Design und echten Geländefähigkeiten in Szene zu setzen. Nach der Modellpflege ist von beidem nur noch das Potenzial abseits befestigter Strecken geblieben. Denn die kantig-kernigen Offroad-Formen des bisherigen Modells sind vergessen. Mit Fackelleuchten im CLS-Look und rundlichen Formen passt sich der GLK der Volumenkonkurrenz an und verliert einen Teil seiner Identität.

Im Gegenzug gibt es in Sachen Technik und Innenraumgestaltung einen ordentlichen Nachschlag. War das Interieur bisher allzu robust und ließ Hochwertigkeit vermissen, so sind Anzeigen, Bedienelemente und Verkleidungen nunmehr deutlich sehenswerter als bisher. Bleibt die Frage, ob die Verwendung der turbinenartigen Luftausströmer durch die nahezu gesamte Modellpalette nicht zu inflationär ist. In einem Geländewagen wie dem Mercedes GLK hätte es sicher andere Varianten als in einem Sportwagen gegeben. Zudem stört außen der Materialmix von polierten und gebürsteten Flächen an Zierteilen, Griffen und Blenden.

Bei den Benzinervarianten hat der Mercedes GLK nach wie vor kaum etwas Interessantes zu bieten. Hier gibt es aktuell ausschließlich den GLK 350. Bei den Dieselmotoren sieht das deutlich besser aus. Besonders beliebt sind die Vierzylinderdiesel GLK 220 Bluetec (ab 44.149 Euro) und GLK 250 Bluetec (ab 46.142 Euro), die dabei sind die eingeführten CDI-Bezeichnungen vollständig ins Jenseits zu schicken. Angesichts von Dimensionen und dem Gewicht von über 1,9 Tonnen ist der stärkere 250 Bluetec mit seinem 150 kW / 204 PS starken Commonrail-Diesel die bessere Wahl. Der 2,2 Liter große Selbstzünder könnte ruhiger laufen, passt mit seinem kraftvollen Antritt und dem kernigen Klang gut in die GLK-Baureihe. Die Mehrleistung von knapp 25 PS ist den Mehrpreis von 2.000 Euro streng genommen kaum wert, denn der 250 Bluetec bietet kaum bessere Fahrleistungen als der 220er.

0 auf Tempo 100 schafft der 4,54 Meter lange Allradler in 8,0 gegenüber 8,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 210 km/h nur fünf km/h über der des GLK 220 Bluetec und beim Verbrauch liegen beide mit 6,5 Litern Diesel sowieso auf Augenhöhe. Einzig beim maximalen Drehmoment von 500 Nm macht sich der Unterschied zu den 400 Nm des GLK 220 Bluetec nennenswert bemerkbar. Doch die 2.000 Euro sind an sich überflüssig, weil auch die Serienausstattung nahezu identisch ist. Bekannt ausgewogen zeigt sich die Fahrwerksabstimmung des allzu schweren Mercedes GLK. Der Offroader ist straff abgestimmt, ohne seine Insassen mit unnötiger Härte von Dämpfern und Federn zu nerven. Die Lenkung ist präzise und die Bremsen packen gewohnt kraftvoll zu.

Zudem wurde bei der Sicherheitsausstattung des überarbeiteten Mercedes GLK deutlich nachgelegt. Serienmäßig gibt es zahlreiche Airbags, ESP, ABS und Notbremsassistent und Berganfahrhilfe. Gegen Aufpreis ist der Mercedes zudem mit Details wie Müdigkeitserkennung, Xenonlicht, Pre-Safe, Einparkautomatik, Abstandstempomat sowie Überhol- und Spurhalteassistent zu bekommen. Hat zwar alles seinen nennenswerten Preis, ist in dieser Klasse jedoch mehr als eindrucksvoll. Das gilt nicht für die Serienausstattung, denn die ist auch nach Modellpflege gewohnt dünn. Xenonlicht, Bildschirmnavigation oder beheizte Ledersitze muss der GLK-Kunde nach wie vor ebenso teuer extra bezahlen wie eine elektrische Heckklappe oder abblendbare Spiegel. Hier hat die Überarbeitung keine nennenswerten Fortschritte gebracht. Geblieben sind das gute Platzangebot und der variable Laderaum, der zwischen 450 und 1.550 Liter Laderaum bietet. Die Zuladung liegt bei 575 Kilogramm. Und wenn das nicht reicht: der Mercedes GLK 250 Bluetec kann bis zu 2,4 Tonnen an den Haken nehmen.

Quelle: Autoplenum, 2012-05-30

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