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Testbericht

Elfriede Munsch/SP-X, 6. Mai 2020

Frühlingswetter ist Cabriozeit. Wenn’s kein neues Cabrio sein soll, bietet der Gebrauchtwagenmarkt eine ordentliche Auswahl. So manch ehemals teures Modell wird erschwinglich, so auch der VW Eos, der zwischen 2006 und 2015 als Neuwagen angeboten wurde. Der Eos zählt zu den Klappdach-Cabrios. Die Spezies war zwischen Ende der 90er Jahre und bis ca. 2010 schwer angesagt. Kleinwagen bis zur Luxuslimousine setzten auf Metallfaltdächer. Als „Coupé-Cabrios“ versuchten sie den Spagat zwischen Festdachkomfort und Frischluftvergnügen. Nicht immer mit Erfolg. Die Fahrzeugproportionen litten unter den aufwändigen Dachkonstruktionen und die Dichtigkeit der Dächer überzeugte ebenfalls nicht immer. 

Karosserie und Innenraum: Der Eos streckt sich auf eine Länge von 4,41 Metern und bietet Platz für bis zu vier Personen. Im Fond sollten jedoch nicht allzu große Personen Platz nehmen. Das Kofferraumvolumen des Golfablegers ist überschaubar. Im geschlossenen Zustand sind es 360 Liter, bei geöffnetem Dach schrumpft es auf magere 180 Liter. Die Öffnung ist zudem sehr schmal geschnitten, so dass bei Fahrten mit zurückgeklapptem Dach das Gepäck besser auf dem Rücksitz verstaut wird. Das Interieur ist typisch VW - je nach Komfortniveau - mehr oder weniger ansprechend. Das Besondere des Eos ist seine von innen mit Stoff verkleidete Dachkonstruktion. Hier lässt sich Frischluft in zwei Stufen genießen, da das komplizierte fünfteilige Dachgebilde zusätzlich eine Schiebedachfunktion bietet. Ist man in Cabrio-Stimmung, kann man den Eos per Knopfdruck in 25 Sekunden zur Freiluft-Lounge wandeln. Allerdings birgt das Dach so manche Tücken. Dichtigkeit ist ein Problem, mit der Folge, dass sich bei Wasserzugang gerne Schimmel in der Konstruktion einnistet. Bei Problemen mit dem Dach dürfen nur bestimmte VW-Kompetenz-Werkstätten Hand anlegen. 

Motoren und Antrieb: Bei den Benzinern stehen Vier- und Sechszylindermotorenzur Wahl; das Leistungsspektrum reicht von 85 kW/115 PS bis zu 191 kW/260 PS. Ein Zweiliter-Diesel mit 103 kW/140 PS ergänzt das Angebot, bis 2008 war der Selbstzünder nach dem Pumpe-Düse-System konstruiert, danach folgte die Common-Rail-Variante. Die Kraftübertragung erfolgt bei den Eos-Modellen über ein manuelles Sechsganggetriebe oder alternativ über ein Sechsgang-DSG. Die Einstiegs-Benzinerversion (1.6 FSI) mit 115 PS war nur kurz im Programm, diese ist mit dem bis zu 1,6 Tonnen schweren Zweitürer auch schnell überfordert. Souveräner gibt sich der in den ersten beiden Jahren angebotene 2.0 FSI mit 110 kW/150 PS. Seit dem Modelljahr 2008 waren die für Steuerkettendefekte berüchtigten 1,4-TSI-Aggregate mit 90 kW/122 PS und 118 kW/160 PS im Angebot. Wer es flotter mag, kann sich nach dem 2.0 TSI umschauen. Das zunächst 147 kW/200 PS, ab 2009 dann 155 kW/211 PS starke Aggregat kennt man aus dem Golf GTI. Darüber rangieren noch die V6-Aggregate, die aus 3,2 Liter Hubraum 184 kW/250 PS und aus 3,6 Liter Hubraum 260 PS schöpfen. Die äußerst seltenen V6 sind allerdings durstig. Eine Alternative sind die 2.0 TDI. Sie bieten Drehmoment(320 Nm) bei mäßigen Verbrauchswerten. 

Ausstattung und Sicherheit: Bei der Ausstattung gibt es je nach Komfortniveau von nicht besonders viel bis zu der Rundum-Sorglos-Version fast alles, was die Ausstattungslinien und Extras bereitstellten. Wer sich ein wenig Luxus gönnen möchte, kann nach Modellen mit Ledersitzen, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Tempomat und Windschott Ausschau halten. Besonderheiten wie ein Start-Stopp-System oder eine Fernlichtautomatik stehen erst seit dem großen Facelift zum Modelljahr 2011 zur Verfügung. Beim Thema Sicherheit muss man Abstriche machen. Beim Crashtest EuroNCAP reichte es im Jahr 2007 nur für 4 Sterne.

Qualität: Käufer eines gebrauchten Eos sollten sich für die Inspektion der Dachkonstruktion Zeit nehmen. Schließt und öffnet das Verdeck ruckelig? Riecht es im Innenraum modrig? Ist etwa Schimmel an der Stoffverkleidung zu sehen? Dann lieber Finger weg, denn eine Reparatur kostet und hat nicht immer Aussicht auf Erfolg. Der TÜV attestiert dem Cabrio ansonsten im Großen und Ganzen solide Langzeitqualitäten. Auffällig sind Modelle vor dem Facelift bei Lichttest. Blinker und Rückleuchten geben oft Grund zur Klage. Beim Kauf sollte man ein Auge auf Federn und Dämpfer haben beziehungsweise checken lassen: Sie sorgen regelmäßig für Verdruss. 

Fazit: Das Klappdachmodell ist auf dem deutschen Gebrauchtmarkt noch immer zahlreich vertreten. Für Modelle aus den Anfangsjahren muss man rund 3.000 Euro investieren, für Fahrzeuge aus dem letzten oder vorletzten Produktionsjahren werden Preise ab rund 16.000 Euro in den Gebrauchtwagenbörsen aufgerufen. 

Fazit

Um Klappdach-Cabrios gab es einmal einen richtigen Hype. Der hat sich aber längst gelegt, als Gebrauchte sind sie aber immer noch zu haben. Doch Augen und Ohren auf: Die Dächer können wie etwa beim VW Eos für so manche negative Überraschungsorgen.

Quelle: Autoplenum, 2020-05-06

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