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Testbericht

Thomas Weber, 15. Februar 2011

Dieses Sondermodell von Audi dürfte alle interessieren, aber nur die wenigsten können es auch wirklich gebrauchen. Und das ist gut so. Der A8 L Security mit langem Radstand ist eine Sonderschutzausführung und erfüllt die strengsten Richtlinien, die für zivile Fahrzeuge gelten. Zusätzlich zur starken Panzerung des Fahrzeugs sind spezielle Sicherheitsausstattungen im Angebot.

Die repräsentative Luxuslimousine hat eine Länge von 5,27 Meter und ist optisch kaum von der Serienversion zu unterscheiden. Sie entsteht in einer kleinen, abgeschirmten Manufaktur des Ingolstädter Autobauers – mit speziell gesicherten Türen und strengstem Handyverbot. Als Basis dient eine bereits modifizierte Serienkarosserie in der Space Frame-Bauweise aus Aluminium. In rund 450 Arbeitsstunden werden die besonderen Schutzeinrichtungen eingebaut, bevor das Fahrzeug zur Endmontage zurück ins Werk Neckarsulm geht.

Der A8 L Security ist vom deutschen Beschussamt in München zertifiziert, eine Behörde, von deren Existenz Normalautofahrer eher weniger Kenntnis haben dürften. Er erfüllt sämtliche Anforderungen des Beschussklasse VR 7 nach der Richtlinie BRV 2009. Das Kürzel BRV steht für Bullet Resistant Vehicles, also für kugelsichere Fahrzeuge. Die Widerstandsfähigkeit gegen Sprengungen wurden nach der Richtlinie ERV 2010 (Explosion Resistant Vehicles) geprüft. In der Klasse VR 7 müssen Blech und Verglasung der Fahrgastzelle dem Beschuss mit NATO-Hartkernmunition standhalten. Das Fahrzeug widersteht sogar einem Angriff mit einer Militärhandgranate.

Extrem zähe und widerstandsfähige Materialien kommen beim A8 L Security zum Einsatz: warmumgeformter Panzerstahl, Aramidgewebe, Keramik, Aluminium in spezieller Legierung und mehrlagiges Glas. Türfenster, Front- und Heckscheibe bestehen aus Spezialglas, das auf der Innenseite eine splitterhemmende Polycarbonatschicht trägt. Das alles kostet freilich Gewicht, allein die Innenraumpanzerung bringt etwa 720 Kilogramm auf die Waage.

Ein besonders wichtiger Bereich des A8 L Security ist die sogenannte Kommunikationsbox im Gepäckraum. In dieser stark gepanzerten Box befinden sich neben den Steuergeräten der Fahrzeug- und Kommunikationselektronik die optionalen Bauteile, die den Schutz der Passagiere erhöhen. Und für alle Fälle auch eine zusätzliche Batterie.

Zahlreiche Sonderschutzausstattungen sind optional erhältlich. Dazu zählt unter anderem das Notausstiegssystem, dass sich Audi patentieren ließ. Wenn der Fahrer oder ein Fondpassagier einen verplombten Schalter drückt und an einem der inneren Türgriffe zieht, trennen pyrotechnische Trennschrauben in den Scharnieren die Tür von der Karosserie. Sie lässt sich dann mit leichtem Druck aufstoßen. Außerdem gibt es auf Wunsch ein Notfall-Frischluftsystem oder ein Feuerlöschsystem, das per Tastendruck oder Wärmesensor aktiviert wird. Individuelle Sonderwünsche der Kunden werden vom Hersteller – soweit möglich – ebenfalls erfüllt.

Angetrieben wird der Panzerwagen von einem W12-Aggregat. Der direkt einspritzende Ottomotor verdankt seine Bezeichnung der W-förmigen Anordnung seiner Zylinder; jeweils drei von ihnen stehen in vier Reihen. Aus 6,3 Liter Hubraum schöpft das Triebwerk 368 kW/500 PS Leistung und 625 Nm Drehmoment. Damit beschleunigt er in 7,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Mit Rücksicht auf die Reifen wurde die Höchstgeschwindigkeit allerdings bei 210 km/h abgeriegelt. Der Verbrauch liegt bei 13,5 Liter auf 100 km – für eine Sonderschutz-Limousine ein recht respektabler Wert.

Lieferbar ist das Fahrzeug ab Spätsommer 2011. Audi unterstützt Kunden übrigens mit einem Spezialtraining für Fahrer und Besitzer. Letzterer dürfte allerdings seltener am Steuer sitzen.

Langer Radstand, Sonderschutzausführung – der neue A8 L Security von Audi erfüllt die strengsten Sicherheitsanforderungen, die für zivile Fahrzeuge gelten.

Fazit
Langer Radstand, Sonderschutzausführung – der neue A8 L Security von Audi erfüllt die strengsten Sicherheitsanforderungen, die für zivile Fahrzeuge gelten.

Quelle: Autoplenum, 2011-02-15

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