Chevrolet Spark: Kleiner Fünfsitzer mit fünf Türen im Test
Testbericht
Athen, 14. Dezember 2009 - Beat, Groove und Trax: Erinnern Sie sich noch an die Chevrolet-Studien aus dem Jahr 2007? Damals durften Messebesucher darüber abstimmen, welches Auto am besten gefällt. Sieger wurde der Beat, und so kommt das Fahrzeug im März 2010 auf den Markt - allerdings unter dem Namen Spark. Das Auto tritt als Nachfolger des Matiz an, der im Laufe des Jahres 2010 ausläuft. Wie der Matiz ist der Spark ein fünfsitziger Fünftürer. Die hinteren Türen sind aber
optisch geschickt verborgen. Mit einer
Länge von 3,64 Meter gehört der Spark zu
den Kleinstwagen à la Fiat 500 oder Suzuki
Splash. Optisch erinnert er mit seinen scharfen Kanten und Spitzen eher an Letzteren, und mit 1,52 Meter Höhe liegt er wie der Splash über dem Klassendurchschnitt.
Zwei Benziner
Im Spark kommen zwei Vierzylinder-Benziner
zum Einsatz: der 1,0-Liter aus dem Matiz
und der 1,2-Liter aus dem Aveo. Auf einen
Diesel verzichtet Chevrolet von vornherein
- der ergibt bei einem Stadtauto wegen der
typischerweise geringen Laufleistung auch
wenig Sinn. Eine Autogas-Variante soll aber
im Laufe des Jahres 2010 kommen. Wir fuhren
beide Aggregate, die ab Start verfügbar
sind. Vom 68 PS starken Einstiegsmotor waren
wir schon nach der ersten Viertelstunde
enttäuscht: Der Vortrieb ist einfach zu gering, wovon auch der Sprintwert von 15,5 Sekunden zeugt. Für Fahrer, die sich ausschließlich in der Stadt bewegen, mag der Einliter ausreichend sein. Doch wer zumindest ab und zu auf Landstraßen und Autobahnen fährt, wählt besser den stärkeren Motor. Mit seinen 82 PS macht der noch keinen Rennwagen aus dem Spark, aber der Kleine ist damit vernünftig motorisiert.
Mittelmäßiger Verbrauch von 5,1 Liter
Als Getriebe wird stets eine Fünfgang-Schaltung eingebaut, deren Hebel sich etwas
wabbelig anfühlt. Der Spritverbrauch ist bei
beiden Motoren der gleiche: Laut Hersteller
sind es 5,1 Liter auf 100 Kilometer. Ein
mittelprächtiger Wert: Der Fiat 500 1.2 mit 69 PS sowie die beiden Benzinmodelle des
Splash mit 65 und 86 PS liegen im gleichen
Bereich. Deutlich sparsamer ist zum Beispiel
der Daihatsu Cuore mit einem Verbrauch
von 4,4 Liter. Die Abgasvorschrift Euro 5 wird von beiden Spark-Aggregaten eingehalten.
Ein Start-Stopp-System, wie es zum Beispiel
im Fiat 500 angeboten wird, ist beim Spark
nicht in Sicht, obwohl das zu einem Stadtauto
gut passen und den Spritverbrauch weiter
senken würde.
Eigenständiges Cockpit
Das Fahrwerk ist für diese Klasse ordentlich,
es ist weder gnadenlos hart noch charakterlos
weich. Die Sitze bieten geringen Seitenhalt
und die Beinauflagefläche ist kurz. Ansonsten
gefällt das Cockpit. Die Instrumente
sind in einer Art Kasten untergebracht, der
auf der Lenksäule sitzt - eine eigenständige
Lösung. Die Materialien sind für die Klasse
überdurchschnittlich. Der Sitzkomfort im
Fond reicht aus. Größere Erwachsene stoßen
jedoch beim Versuch, sich an die Kopfstütze
zu lehnen, zuerst gegen das Kabinendach.
Der Kofferraum bietet 170 bis 994 Liter
Raum, was in etwa dem Klassenstandard
entspricht. Der Lifestyle-Flitzer Fiat 500 liegt deutlich schlechter, der Suzuki Splash nur unwesentlich besser. Beim Umklappen der
Spark-Rücksitze entsteht eine schön ebene
Ladefläche. Störend ist nur, dass sich der
Kofferraum nur per Schlüssel öffnen lässt.
Schon für unter 9.000 Euro
Die Preise für den Spark beginnen bei sehr
günstigen 8.990 Euro - das ist kaum mehr
als der Basispreis des Matiz. Die Einstiegsversion Spark, der Spark+ und der Spark LS werden vom 68-PS-Benziner angetrieben. Wer den stärkeren Antrieb haben will, kann zwischen LS+ und LT wählen. Dazubestellen sollte man das ESP für 300 Euro. Ansonsten ist die Sicherheitsausstattung löblich: Sechs
Airbags sind Serie. Dass der Spark im jüngsten EuroNCAP-Crashtest nur vier Sterne erhielt, liegt an der gesamteuropäischen
Ausrichtung des Tests: ESP ist nicht
in allen europäischen Märkten vom Start an
verfügbar - in Deutschland jedoch schon.
Empfehlenswert: Spark LS und LS+
Von der Sicherheitsausstattung abgesehen,
ist die Grundausrüstung spartanisch. Wer
eine Klimaanlage und ein CD-Radio haben
möchte, sollte den LS wählen. In diesem Fall sind auch eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrische Fensterheber vorne
und Nebelscheinwerfer an Bord. Dafür sind
aber schon 10.890 Euro zu zahlen. Dann ist
der Preisunterschied zur günstigsten Version
mit dem deutlich besseren 82-PS-Motor nicht mehr groß: Der LS+ kostet 11.690 Euro, also 800 Euro mehr.
| Antrieb: | Frontantrieb |
|---|---|
| Anzahl Gänge: | 5 |
| Getriebe: | Schaltung |
| Motor Bauart: | Otto-Reihenmotor |
| Hubraum: | 1.206 |
| Anzahl Ventile: | 4 |
| Anzahl Zylinder: | 4 |
| Leistung: | 60 kW (82 PS) bei 6.400 UPM |
| Drehmoment: | 111 Nm bei 4.800 UPM |
Beim Basispreis ist der Spark schwer zu unterbieten. Positiv ist auch, dass ESP für alle Varianten verfügbar ist - serienmäßig ist es bei Kleinstwagen selten. Allerdings ist der 1,0-Liter-Basismotor wirklich nur für den Stadtverkehr geeignet, und die Grundausstattung ist spartanisch. Wer CD-Radio und Klimaanlage will, muss mindestens den Spark LS oder LS+ kaufen. Die sind mit rund 11.000 Euro dann aber auch kein Schnäppchen mehr. Ansonsten hat uns der Spark gefallen: Das Fahrwerk ist akzeptabel, der Innenraum ist für diese Klasse okay, genauso wie der Kofferraum. Und mit dem
stärkeren Motor ist auch der Vortrieb in Ordnung.

































