BMW i3 - Der schafft jetzt 300 (Kurzfassung)
BMW spendiert seinem i3 gut 50 Prozent mehr Reichweite, verlangt dafür aber auch einen Aufpreis von 1.200 Euro. Damit kostet diese Version ab 36.150 Euro. Real soll der City-Stromer jetzt 200, nach Norm sogar 300 Kilometer schaffen. Doch für längst nicht jeden Kunden ist die stärke Batterie sinnvoll.
Zweieinhalb Jahre nach Erscheinen des i3 wird die Kapazität der Lithium-Ionen-Zellen um 50 Prozent auf 33 kWh, davon 27 kWh nutzbar, erhöht. Gewicht und Größe bleiben bestehen. Entsprechend länger wird die Reichweite, die BMW nun mit „real 200“ und nach NEFZ-Norm mit 300 Kilometern angibt (zuvor 190 km).
Wird der i3 damit alltagstauglicher? BMW behauptet ja, bietet aber weiterhin die Version mit der schwächeren Batterie an. Wer mit dem i3 täglich nur seine gewohnten Strecken ins Büro, zum Einkaufen oder zum Sport hat, und zwischen 30 und 60 Kilometer zurücklegt – was mehr als 80 Prozent aller Autofahrer tun – hat von der neuen Batterie keinen wirklichen Vorteil. Er muss innerhalb einer Woche nur ein- bis zweimal weniger laden.
Der Rest ist Psychologie. Der Blick auf die restliche Reichweite, die bei unserer ersten Testfahrt teils Werte von über 250 Kilometern anzeigte, erzeugt ein beruhigendes Gefühl. Reichweitenangst, neudeutsch „Range Anxiety“ genannt, ist damit Schnee von gestern.
Beachtet werden sollte bei der größeren Batterie allerdings die längere Ladedauer. Ohne die sogenannte Wallbox, also nur mit der normalen Haushaltssteckdose benötigt, schon der normale i3 rund acht Stunden, bis der Akku wieder gefüllt ist. Bei der neuen 33-kWh-Version dürften es über zwölf Stunden werden. Eine fertig installierte Ladestation zu Hause wird mehr als 2.000 Euro kosten. Für den neuen i3 ist diese allerdings erst im Herbst verfügbar. Dafür schafft sie eine Leistung von 11,0 Kilowatt, was bei leerem Akku die Ladezeit auf rund drei Stunden reduziert.
Mit der Modellpflege hat BMW dem 94-Ah-i3 auch eine neue Farbe mit auf den Weg gegeben. Es ist das Protonic Blau-Metallic des Hybrid-Sportwagens i8. Zudem gibt es für das Armaturenbrett jetzt ein dunkles Eichenholz.
Die imposante Beschleunigung des neuen i3 ändert sich durch die größere Batterie natürlich nicht. Jeder Tritt aufs Gaspedal wird umgehend mit einem mächtigen Kick nach vorne beantwortet, weil Elektromotoren prinzipiell ihr höchstes Drehmoment praktisch ab Stillstand abgeben. Besonders in der Stadt kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass es kein besseres Antriebsprinzip gibt. Leider muss es nur immer noch sehr teuer bezahlt werden.
Trotz Hightech-Leichtbaumit Aluminium und Karbon, trotz vieler aerodynamischer Tricks und Dünnreifen kam der BMW i3 bisher selbst nach Norm nur 190 Kilometer weit. Das ändert sich jetzt mit einem Batterie-Update.
Quelle: Autoplenum, 2016-07-20
Autoplenum, 2020-01-09
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