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Testbericht

2. März 2009
Monte Carlo, 2. März 2009 - Im Jahr 2007 enthüllte Audi mit dem A5 Coupé eine kompakte Schönheit. Der Ingolstädter mit der schwungvollen Karosserie beflügelte von Anfang an die Fantasien: Wie er denn wohl offen aussehen könnte, fragten sich Audi-Enthusiasten und Autofans gleichermaßen. Doch die mussten sich gedulden: Lange Zeit rauschte nur das Gerücht durch den Blätterwald, dass Audi eine offene Variante des A5 auflegt, die das Audi A4 Cabriolet ersetzt. Im Herbst 2008 wurden die ersten offiziellen Bilder veröffentlicht. Nun gehören wir zu den ersten, die auch die letzte Hülle des Cabrios fallen lassen dürfen. Wir haben den Newcomer im 15 Grad warmen Monaco getestet. 15 Sekunden bis zum Platz an der Sonne Nur 15 Sekunden dauert es, bis aus dem schicken Wagen mit Coupéschwung in der Dachlinie ein Cabriolet geworden ist. Das Öffnen funktioniert mit dem optionalen Komfortschlüssel aus einigen Metern Entfernung vom Auto. Wir können selbst während der Fahrt bis etwa 50 Stundenkilometer die Mütze auf- oder absetzen. Das nimmt die Angst vor Regenschauern im Stop-and-Go-Verkehr, wo "mal kurz rechts ranfahren" ein Ding der Unmöglichkeit ist. Gleichzeitig ist das Versenken des Verdeckes während der Fahrt ein Schauspiel für Passanten. Klassische Stoffhaube Audi verwendet für die Bedeckung des A5 eine klassische Stoffhaube. Ein Stahl-Klappdach ist für die Ingolstädter nach wie vor tabu. Das dreilagige Dach verschafft im Innenraum ein behagliches Gefühl. Wer 295 Euro drauflegt, bekommt ein so genanntes Akustikverdeck, das wir bei den ersten Testfahrten probieren konnten: Beim Geschlossenfahren wird der Wagen innen so leise wie ein Coupé. Diese Variante hat zudem LED-Lampen im hinteren Bereich. Das Licht dürfte aber eher selten von Hinterbänklern zum Lesen genutzt werden: Die beiden Sitze im engen Fond eignen sich für Erwachsene nur im Notfall und nur für kurze Strecken.

320 Liter Ladevolumen Minimum Nur zu zweit ist es auch viel schöner, Licht und Luft im offenen Audi zu genießen. Dann lässt sich nämlich das serienmäßige Windschott über den Rücksitzen anbringen. Wird es nicht benötigt, lässt es sich im Kofferraum in der Reserveradmulde verstecken. Das Ladeabteil fasst übrigens 380 Liter Gepäck bei geschlossenem Fahrzeug. In den unbedeckten A5 passen immerhin noch 320 Liter. Verdeckkasten senkt sich automatisch Eine Besonderheit ist der Verdeckkasten: Er senkt sich beim Entblättern des Cabriolets automatisch ab und muss nicht manuell angehoben werden. Zudem lässt sich die Rücklehne mittels Hebel im Kofferraum in zwei Teile klappen. Sie geben eine breite Öffnung frei. In den entstehenden Stauraum von 750 Liter passen Gegenstände von bis zu 1,76 Meter Länge. Zwischen Kofferraum und Passagierabteil ist auch der Überrollschutz integriert: Bei einem drohenden Überschlag werden vorgespannte, starke Federn freigegeben, die in Bruchteilen von Sekunden Aluminiumstützen hinter den Fondkopfstützen hervorschnellen lassen. Verschiedene Sport- und Komfortsitze Fahrer und Beifahrer sind in eine von Audi gewohnte Wohlfühllandschaft eingebettet. Je nach Wunsch und Geldbeutel-Kapazität kann man sich verschiedene Sport- oder Komfortsitze einbauen lassen. Wählt man als Bezug feines Nappa-Leder, gibt es einen speziellen Aufheiz-Schutz: Die Tierhaut erwärmt sich bei Sonneneinstrahlung um bis zu 20 Grad weniger. Wer schon einmal den Ledersitz eines in praller Sonne geparkten Cabrios schmerzhaft geentert hat, wird diese Einsparung zu schätzen wissen.

Jetzt mit Kopfraumheizung Eine feine Einrichtung ist die Kopfraumheizung, die Bestandteil des Klimakomfortsitzes ist. Zwar stammt die Erfindung nicht von Audi, sondern kam erstmals im Mercedes SLK als "Airscarf" (Luftschal) zum Einsatz und wird zunehmend bei Cabrios eingesetzt. Ein dreistufig regulierbarer Luftstrom bläst uns aus Düsen im Sitz angenehme Warmluft in den Nacken und lässt uns selbst noch bei untergehender Sonne mit Genuss durchs februar-kühle Monaco cruisen. Vierzylinder: Jetzt mit Start-Stopp Zum Marktstart im Mai 2009 wird es für den A5 drei Benzinmotoren von 180 bis 265 PS geben, die Diesel-Palette reicht vorerst von 190 bis 240 PS. Im Herbst 2009 stößt als Einstiegsvariante noch ein 1,8-Liter-Otto zur Palette. Das Topmodell bildet das S5 Cabrio. Es wird, anders als das Coupé, nicht von einem 354 PS starken V8 befeuert, sondern vom geschrumpften V6 mit 333 PS aus dem aktuellen S4. Und das ist nicht die einzige Sparmaßnahme bei Audi: Die Vierzylindermodelle mit Handschaltung besitzen im A5 Cabrio ab sofort ein Start-Stopp-System, das den Motor an der Ampel abstellt. Laut Audi funktioniert diese Einrichtung bis etwa minus zehn Grad und soll bereits nach einer Viertelumdrehung der Kurbelwelle den Motor wieder starten. Bordcomputer gibt Spar-Tipps An die Start-Stopp-Automatik gekoppelt ist eine neue Bordcomputer-Funktion, mit der jeder selbst mit seinem Fahrstil den Verbrauch beeinflussen kann: So gibt es eine Schaltpunktanzeige oder beispielweise Hinweise, wie viel Sprit die Klimaanlage oder die Heckscheibenheizung gerade fressen und ob es sinnvoll ist, bei laufender Klimaautomatik die Fenster zu schließen.

Anfahr-Verzögerung bei der S tronic Wir haben das Dach offen, alle vier Fenster mittels der eigens dafür bestimmten Taste auf einen Rutsch versenkt und cruisen durch die Straßen von Monaco. Vor uns brummt satt der 240 PS starke Dreiliter-Diesel, der seine Kraft über ein Siebengang-Direktschaltgetriebe S tronic auf den Allradantrieb quattro bringt. In diesem Beispiel bringt das Doppelkupplungsgetriebe allerdings nicht die gewohnte Freude: Beim spontanen Gaswegnehmen und Bremsen ruckt es schon mal beim Runterschalten und beim Versuch, schnell anzufahren, gibt es eine Verzögerung. Hervorragende Straßenlage Dafür haben wir am Fahrwerk nichts auszusetzen: Der Unterbau ist gewohnt straff und lässt sich bei unserem Testwagen mit adaptivem Fahrwerk auch per Taste noch sportlicher oder komfortabler einstellen. Dank dem quattro-Antrieb mit optionalem Sportdifferenzial, das die Antriebskräfte variabel zwischen den Hinterrädern verteilt, können wir Kurven mit hohen Geschwindigkeiten wie auf einer Slotcarbahn durcheilen. Unser Wagen hat zudem "Audi drive select" an Bord: Wir können nach Gusto die Schaltpunkte festlegen, die Gasannahme, und die Servotronic-Lenkung. Ein einziger Knopfdruck ruft das Setup ab und macht das Cabrio zum Sportler oder zum Cruiser. Lange offen fahren In Monaco wird es gegen Abend kühl. Zuerst schließen wir die Scheiben, dann stellen wir das Windschott auf. Die Sitzung, der Luftstrom im Nacken und die auf Wärme eingestellte Klimaanlage ermöglichen es uns erstaunlich lange, das Dach offen zu lassen. Auch bei untergehender Sonne und elf Grad Plus können wir noch den beginnenden Abend genießen. Ab 37.300 Euro Etwas weniger genussvoll ist der Blick in die Preisliste: Der Einstiegspreis für das A5 Cabrio beträgt 37.300 Euro für den 1.8T, der allerdings erst im Herbst kommt. Bis dahin muss man einen Startpreis von 41.100 Euro für den Zweiliter-TFSI-Motor mit 180 PS akzeptieren, oder 44.600 Euro für den 2.7 TDI mit 190 PS hinlegen. Das Topmodell ist der S5: Sein Preis ist mit 61.400 Euro beziffert. Alle A5 haben ab Werk eine Klimaautomatik, 17-Zoll-Räder, ein CD-Radio, das ESP, das vollautomatische Verdeck und Nebelscheinwerfer dabei. Schauen wir noch zum Hauptkonkurrenten: BMW will für den variabel-stahlbedachten 320i mit 170 PS 40.700 Euro haben, der 325d mit 197 PS kostet 46.950 Euro und das V8-getriebene M3 Cabrio stolze 74.450 Euro.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Anzahl Gänge:7
Getriebe:S tronic
Motor Bauart:V-Dieselmotor
Hubraum:2.967
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:176 kW (240 PS) bei UPM
Drehmoment:500 Nm bei 1.500-3.000 UPM
Preis
Neupreis: 53.100 € (Stand: März 2009)
Fazit
Ein Audi-Cabrio zu besitzen, ist bereits seit einigen Jahren ein Prestige-Faktor. Die offenen Ingolstädter genießen den Ruf, perfekt verarbeitet zu sein, edel möbliert, stark motorisiert - und teuer. Daran ändert sich auch mit der neuesten Auflage nichts. Wer sich eines der wunderschönen Cabrios kauft, bekommt ein schnittiges Auto mit einer guten Verarbeitung, einem starken Motor und edlen Ausstattungsmöglichkeiten. Ja, und es ist ein wenig teuer. Doch wenn man zur Konkurrenz nach München schaut, erscheint der Preis nicht mehr ganz so hoch.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2009-03-02

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