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Testbericht

2. Februar 2010
Paris, 2. Februar 2010 - Mini hat einen, Alfa hat einen, Fiat und Kia haben auch welche: Freche Lifestyle-Autos für die Stadt. Jetzt bekommen die knackigen Modeautos wie Mini, MiTo, 500 und Soul mit dem Citroën DS3 frische Konkurrenz aus Frankreich. Das Buchstabenkürzel DS hat bei Citroën Tradition und eine himmlische Bedeutung: Spricht man es französisch aus ("Déesse"), entsteht phonetisch das Wort für Göttin. Bereits in den 1950er und 60er Jahren fielen die DS-Modelle auf. Ihr avantgardistisches und für damalige Zeiten revolutionäres Design sorgte seinerzeit für Furore. Kein Retro-Auto Dass die Wiederbelebung von Klassikern durchaus erfolgreich sein kann, hat nicht nur BMW mit dem Mini, sondern auch Fiat mit dem 500 gezeigt. Doch ein Retro-Auto soll der (oder die?) neue DS keinesfalls sein, eher das Gegenteil. Der DS3 ist der erste einer Anzahl von eigenständigen DS-Modellen, die jeweils die Lifestyle-Krönung einer Baureihe sein sollen. So folgen der DS4 im Frühjahr 2011, der DS5 Ende 2011. Schon jetzt sind wir den DS3 mit 156 PS starkem 1,6-Liter-Turbomotor gefahren. C3 als Plattform-Spender Unter dem wohlgeformten Blech des DS3 steckt ein C3, der allerdings technisch und optisch umfangreich modifiziert wurde. Der 3,95-Meter-Flitzer kommt nur als Dreitürer. Auffällige, schräg angeordnete LED-Tagfahrleuchten gleißen an der Front und lassen das Gesicht der kleinen Göttin unverwechselbar werden. Am auffälligsten ist das scheinbar schwebende Dach des neuen Citroën. Dank eines optischen Kunstgriffes wird es in der Mitte scheinbar nicht gestützt - in Höhe der B-Säule fällt beim DS3 eine Art Haifischflosse ins Auge. Das Hinterteil ist ein schöner Rücken, der nicht nur die Damenwelt entzücken kann. Auch hier unterscheidet sich der DS3 vom C3: Die Kanten der Heckleuchten laufen in die Kotflügel. Auffällig ist - sowohl vorn als auch am Heck - ein eigenes DS-Logo.

Elf Karosseriefarben, fünf Dachfarben Wie bei Mini und Fiat 500 gibt es eine bunte Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten für den DS3. So können elf Karosseriefarben mit bis zu fünf Dachfarben kombiniert werden. Zudem sind vier verschiedene Dachaufkleber wie Zebrastreifen oder Punkte bestellbar. Zu einem späteren Zeitpunkt soll dieses Angebot noch ergänzt werden. 285 Liter großer Kofferraum Hinter der Klappe am Heck verbirgt sich ein 285 Liter großer Stauraum. Das klingt nach nicht viel, aber ein Mini hat beispielsweise nur 160 Liter, der Fiat 500 bietet 185 Liter. Die recht hohe Ladekante des DS erschwert das Einladen klobiger Gegenstände, dieses Problem haben andere Modeautos allerdings auch. Der Kofferraum lässt sich durch einfaches Klappen der Rücklehnen erweitern, der Rückbau ist ebenfalls einfach möglich. Man muss aber darauf achten, die Gurte nicht einzuklemmen. Recht enger Fond Im Fond dürfen, anders als beim Mini, drei Leute mitfahren. Allerdings, wie üblich bei Kleinwagen mit zwei Einstiegstüren, ist hinten keine Lounge für Leute mit Platzbedarf. Es geht ziemlich eng zu, besonders die Kopffreiheit lässt für einen Einmeterachtzig-Menschen zu wünschen übrig. Dafür können wir uns auf den Vordersitzen wohlig räkeln, hier finden wir genügend Raum. Die lederbezogenen Sportsitze (ab 900 Euro) bieten genügend Seitenhalt, nur die Oberschenkelauflage ist ein wenig kurz. Unser Testwagen besitzt ein Armaturenbrett in weißem Klavierlack, der mit dem ebenfalls hochglänzenden schwarzen Lack an der Mittelkonsole kontrastiert. Das wirkt edel, hochwertig und fühlt sich gut an. Der Innenraum lässt sich ebenfalls nach Geschmack einrichten: Insgesamt stehen acht Dekore zur Wahl.

Lederlenkrad und Alupedale Das serienmäßige Lederlenkrad mit DS-Label ist unten abgeflacht und liegt gut in der Hand. Die Alupedalerie leistet ebenso ihren Beitrag zu einem sportlichen Ambiente wie alufarbene Applikationen am Lenkrad und an der Mittelkonsole. Der Tacho in der Mitte wurde mit dem Kühlwasserthermometer kombiniert. Das bietet eine witzige Besonderheit, die wir erst bei höheren Geschwindigkeiten sehen: Die Zeiger beider Instrumente lassen das Ganze wie eine Zeituhr wirken. Viele Funktionen, viele Tasten Die Bedienung der vielfältigen Fahrzeugfunktionen ist im ersten Moment etwas unübersichtlich. An der Lenksäule sind vier Multifunktionshebel angeordnet: Neben jenen für Scheibenwischer und Licht finden sich hier auch die Tasten vom Tempomaten und die Fernbedienung vom Radio. Auch in der Mittelkonsole gibt es viele Knöpfe, die Bedienung von Radio und Navi ist etwas gewöhnungsbedürftig. Auch würden wir uns ein Drehrad als Volumenregler wünschen. Fahrwerk kommt aus dem Sportstudio Um aus dem C3 den DS3 zu erschaffen, wurde die Technik feingeschliffen und vor allem das Fahrwerk ins Sportstudio geschickt. Das Ergebnis ist fühlbar und hebt sich von der weichen Federung mancher Citroën-Modelle ab: Die neu abgestimmte Lenkung arbeitet leichtgängig und dennoch schön direkt. Härtere Federn und Dämpfer sowie Modifikationen an den Radaufhängungen schaffen einen straffen Unterbau. Allerdings haben die Techniker sehr weit an der Sport-Schraube gedreht: Bei unserem ersten Test auf Straßen in und um Paris hat der DS3 recht deutlich kundgetan, dass die Kommune Winterschäden im Asphalt ausbessern muss. Wer jedoch Wert auf hohe Kurvengeschwindigkeiten und eine stabile Straßenlage legt, wird sich mit dem Auto schnell anfreunden.

156-PS-Turbobenziner als Topmotor Die erste Ausfahrt haben wir mit dem Topmotor unternommen, einem 156 PS starken Turbo-Benziner. Die 1,6-Liter-Maschine entstammt der Kooperation von PSA Peugeot Citroën mit der BMW Group und kommt dort mit 175 PS im Mini Cooper S zum Einsatz. In der Otto-Liste für den DS3 stehen noch ein 1,4-Liter mit 95 PS sowie ein 120 PS starker 1,6-Liter-Sauger. Als Dieselantriebe werden zwei 1,6-Liter-Motoren mit 122 und 150 PS angeboten, darunter eine 99-Gramm-CO2-Variante mit speziell abgestimmtem Fünfgang-Schaltgetriebe und Leichtlaufreifen. Mit Druck aus dem Keller Der starke Turbomotor ist eine super Motorisierung für den DS3. Der Wagen rennt druckvoll die Drehzahl-Kellertreppe hoch und macht bei Zwischenspurts richtig viel Dampf. Das maximale Drehmoment von 240 Newtonmeter liegt in einem breiten Band zwischen 1.400 und 4.000 Touren an. Das liest sich auch im Datenblatt gut: 8,1 Sekunden vergehen beim Sprint auf Tempo 100, die Spitze ist bei 214 km/h erreicht. Dazu passt hervorragend die knackige Sechsgang-Schaltung, die sich auf kurzen Wegen bedienen lässt. Eine solche Box ist den beiden Spitzenmotorisierungen vorbehalten, bei allen andere werden nur fünf Gänge sortiert. Der 120-PS-Otto ist auch mit einer Vierstufen-Automatik bestellbar. Schalldämmung optimiert Bei aller Dynamik ist der DS3 innen angenehm leise: Weder Motorensound noch die Fahrgeräusche treten auffällig in den Vordergrund. Diese Geräuschreduzierung wurde bewusst vorgenommen. Der Dachhimmel ist schallabsorbierend, die Windschutzscheibe wurde akustisch optimiert und die Seitenscheiben sind dicker. Auch im Motorraum wurde mehr schalldämmendes Material verarbeitet.

Ab 15.200 Euro Den 95-PS-Benziner bekommt man für 15.200 Euro in der Basisausstattung "Chic". An Bord sind ESP, elektrische Fensterheber vorn, ein Tempomat, das Lederlenkrad und ein MP3-Radio. Für 17.500 Euro gibt es den "SoChic" mit 120-PS-Otto. Hier sind außerdem bereits eine Klimaanlage, der Innenraum-Parfümspender, 16-Zoll-Alus, die Zweifarb-Lackierung und das LED-Tagfahrlicht ab Werk montiert. Die "SoChic"-Dieselversion kostet 18.400 Euro. SportChic nur für die Topmodelle Allem die Krone setzt die "SportChic"-Version mit dem Turbo-Otto für 19.800 Euro oder 150-PS-Diesel für 20.700 Euro auf. An Bord sind unter anderem die Klimaautomatik, ein HiFi-System, Alu-Pedale, Sportsitze mit Alcantara-Stoff-Polsterung und Karbon-Optik. Schauen wir kurz zur Konkurrenz: Ein Mini One mit 75 PS kostet ebenfalls 15.200 Euro, der 120 PS starke Cooper ist 19.200 Euro teuer und der Cooper S mit 175 PS ist ab 23.100 Euro zu haben. Fiat will beispielsweise 15.500 Euro für den 1.4 mit 100 PS.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Reihen-Turbo-Ottomotor
Hubraum:1.598
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:115 kW (156 PS) bei UPM
Drehmoment:240 Nm bei 1.400-4.000 UPM
Preis
Neupreis: 19.800 € (Stand: Februar 2010)
Fazit
Operation gelungen: Der DS3 ist ein stylischer Kleinwagen, der mit dem seinem Plattformbruder C3 nur wenig gemeinsam hat. In der Stadt vor dem Straßencafé ist man (oder frau) mit der neuesten französischen Blechmode schick angezogen. Auf kurvigen Landstraßen kann man mit dem 156-PS-Otto schön den Sportler rauslassen. Das straffe Fahrwerk, die direkte Lenkung und die knackige Schaltung lassen den DS3 in puncto Dynamik dem etablierten Mini beachtlich nahe kommen. Seine praktischen Eigenschaften wie der größere Kofferraum und die Auslegung als Fünfsitzer sind nicht zu verachten. Auch beim Preis wird man sich in München wärmer anziehen müssen: Der DS3 bietet viel Lifestyle für weniger Geld.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2010-02-02

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