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Testbericht

3. Juli 2003
Im Herbst 2002 stellte Audi den Nachfolger des seit 1994 mit 105.000 Exemplaren recht erfolgreich verkauften Top-Modells A8 vor. Nach "einem der besten Starts in der Luxusklasse", wie A8-Produktmarketing-Manager Fintan Knight ausführt, schiebt Audi nun eine Dieselvariante mit Vierliter-Achtzylinder-TDI nach. Der Einstandspreis für den A8 4.0 TDI quattro mit 275 PS und serienmäßiger sechsstufiger Tiptronic: 76.900 Euro. Wir haben den schicken und schnellen Selbstzünder für Sie getestet. 

V8-TDI: Komplette Neuentwicklung
Der V8-TDI-Motor wurde vollkommen neu entwickelt. Als erster TDI von Audi gehört er der neuen V-Motorenfamilie an und besitzt einen Kettenantrieb für die Nockenwellen und die Nebenaggregate. Ihre 275 PS stellt die Maschine bei 3.759 U/min bereit. Interessanter als die Pferdestärken erscheint uns aber das Drehmoment: 650 Newtonmeter liegen zwischen 1.800 und 2.500 U/min an – damit ist der Motor zurzeit der stärkste Achtzylinder-Diesel der Welt in einer Serienlimousine. 

In 6,7 Sekunden auf hundert
Das leichtgewichtige Luxusauto mit Aluminium-Karosserie sprintet in 6,7 Sekunden von null auf hundert – nach Einschätzung von Audi der weltweit beste Wert aller Diesel-Limousinen. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. 

Günstiges Motorgewicht
Das Zylinderkurbelgehäuse des V8 mit 90-Grad-Winkel besteht aus Vermikulargraphit-Guss. Dieses Material hat gegenüber herkömmlichem Grauguss eine doppelte Festigkeit bei 15 Prozent geringerem Gewicht. Somit ergibt sich ein günstiges Motor-Gesamtgewicht von nur 270 kg. Der 4.0 TDI ist einer der leichtesten Diesel-V8. 

Common-Rail der neuesten Generation
Für das Motormanagement des V8 TDI ist das neu entwickelte Bosch EDC16-System zuständig. Es beinhaltet eine Mengen-, Spritzbeginn-, Ladedruck- und Abgasrückführungs-Regelung.  Einen wichtigen Beitrag zur kultivierten Motor-Akustik leistet eine weiche Verbrennung durch die optimierte Voreinspritzung des Common-Rail-Systems der neuesten Generation. Der Einspritzdruck des Common-Rail-System beträgt jetzt 1.600 bar. Zum Vergleich: Der 3,3 Liter große Vorgänger musste sich noch mit 1.350 bar begnügen. 

Biturbo mit zwei Ladeluftkühlern
Zwei Turbolader mit variabler Turbinengeometrie liefern bereits bei niedrigen Motordrehzahlen ein hohes Drehmoment. Eine interessante Kennzahl: Die Lader rotieren mit bis zu 210.000 Umdrehungen pro Minute. 

Motor: kaum zu hören
Nicht nur in der Papierform, auch in der Praxis gibt sich der neue Vierliter-Diesel äußerst kultiviert: Nach dem Anlassen ist im Innenraum kaum etwas zu hören. Ein Nageln schon gar nicht. Ein typischer Achtzylinder-Sound ist zu vernehmen, aber sehr leise und ein wenig bassiger als bei einem Benziner. 

Es blubbert und gurgelt
Die Beschleunigung aus dem Stand ist überzeugend und ebenfalls mit wenig Geräusch verbunden. Besonders eindrucksvoll ist es, etwa nach einer Ortsdurchfahrt auf der Landstraße wieder Gas zu geben: Niedertourig mit wenig Druck aufs Gaspedal blubbert und gurgelt es aus dem Motorraum, dass es eine wahre Freude ist. Man muss das Radio aber schon ausgestellt haben, um das zu hören.  Aber auch der Kick-down-Effekt mit Vollgas kann sich sehen und hören lassen: Kraft von unten raus ist immer reichlich da und der Diesel surrt dezent. 

Handling unterscheidet sich vom Benziner
Das Handling des A8 4.0 TDI quattro ist nicht ganz von der Leichtigkeit geprägt, die der Benziner A8 4.2 quattro an den Tag legt: Immerhin wiegt der Diesel mit einem Leergewicht von 1.940 Kilogramm 160 Kilogramm mehr. Da das hauptsächlich auf das Konto des Motors geht, macht sich die schwerer belastete Vorderachse bemerkbar: Der A8-Diesel lenkt nicht ganz so behände in Kurven ein und wirkt in schnellen Kehren nicht so leichtfüßig. 

Fahraktives Auto
Aber auch trotz Mehrgewicht gegenüber dem Benziner ist der A8 4.0 TDI quattro immer noch ein sehr fahraktives Auto. VW Phaeton und BMW 7er wirken schwerfälliger, da sie den Fahrer mehr von der Straße abschirmen. Aus unserer Sicht kommt die S-Klasse von Mercedes dem A8 am nächsten, ihre Lenkung ist aber schwergängiger und ihre Hinterachse etwas stoßiger. 

Perfekter Luxus
Ansonsten offeriert der 4.0 TDI die gleichen Vorteile wie der 4.2: Die Sitze bieten einen guten Seitenhalt und einen hohen Komfort. Das Cockpit ist aufgeräumt und übersichtlich. Besondere Merkmale sind die ansteigende Mittelkonsole und dort das MMI-Terminal samt versenkbarem Display in der Armaturentafel. Das Kürzel MMI steht für Multi Media Interface. Dieses ist das optisch schönste und zugleich übersichtlichste Bedienkonzept aller großen Luxuslimousinen. 

Luftgefedertes Fahrwerk serienmäßig
Das serienmäßige luftgefederte Fahrwerk gibt es Normal oder – gegen Aufpreis – als 20 Millimeter tiefergelegtes Sportfahrwerk. Wer hauptsächlich auf deutschen Autobahnen fährt, ist mit dem Normalfahrwerk allerdings bestens bedient. Denn sein einstellbarer Sportmodus bietet genügend Härte. 

Innovative Technik gegen Aufpreis
Ebenfalls gegen Aufpreis gibt es bei Audi weitere innovative Technik wie das „adaptive light“ mit Abbiegelicht, die radargestützte Abstandsregelung „adaptive cruise control“, oder das System „advanced key“, das Fahren ermöglicht, ohne den Fahrzeugschlüssel aus der Tasche zu nehmen. 

Der Preis stimmt
Da der Audi A8 nicht nur im Innenraum, sondern auch im Außendesign überzeugen kann, sollten Interessenten der Luxusklasse, die bisher vielleicht mit BMW oder Mercedes geliebäugelt haben, unbedingt mit dem 4.0 TDI aus Ingolstadt eine Probefahrt unternehmen. Er hat nicht nur in Bezug auf Komfort, Fahrleistungen und technischer Ausstattung viel zu bieten – auch der Preis von 76.900 Euro stimmt: Zwar kostet der BMW 740d 400 Euro weniger, aber der Münchener hat keinen Allradantrieb. Und der Mercedes S 400 CDI kostet 1.226 Euro mehr – ebenfalls ohne Allrad.
 
Technische Daten
Motor Bauart:Achtzylinder V-Turbodieselmotor mit zwei VGT-Turboladern, DOHC
Hubraum:3.936
Leistung:202 kW (275 PS) bei UPM
Drehmoment:650 Nm bei 1.800 bis 2.500 UPM
Preis
Neupreis: 76.900 €

Quelle: auto-news, 2003-07-03

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