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Testbericht

Sebastian Viehmann, 25. Mai 2010
Kein Alfa verbindet Eleganz und Fahrspaß so perfekt mit Schlichtheit und Alltagstauglichkeit wie die Giulia. Die 1600 TI Super ist eine extrem seltene Version, die noch heute extrem viel Spaß macht.

Die Autos von heute schleppen viel Ballast mit sich herum, selbst ein Golf wiegt 1,4 Tonnen. 1962 wog Italiens schönstes Familienauto exakt 1030 Kilogramm. Die Giulia als Nachfolgerin der berühmten Giulietta wurde im Autodrom von Monza vorgestellt, und ihr kantig-nüchternes Design, das dennoch äußerst elegant wirkte, fand sofort Anklang. Die Form des Wagens entstand schon Ende der 50er Jahre, als Alfa den Prototypen Tipo 103 entwickelte. Der war nur 3,6 Meter lange und sollte eigentlich ein sparsamer Kompaktwagen mit Frontantrieb werden. Diese Rolle übernahm später der Alfasud, doch die Kanten des Tipo 103 fanden sich schließlich in der Giulia wieder.

Die 4,1 Meter lange Limousine war ausgesprochen geräumig, mit einer modifizierten Mittelkonsole fanden sogar sechs Personen Platz. Das Gesicht mit dem V-förmigen Grilleinsatz und den Doppelscheinwerfern sollte Alfa Romeo auf Jahre hinaus prägen. Die Giulia 1600 TI hatte Alfas 1,6-Liter Motor mit 90 PS unter der Haube. 1964 folgte das Basismodell 1300 mit 1,3-Liter Motor und 80 PS. Es hatte eine einfache Ausstattung und nur zwei statt vier Scheinwerfer. Trotzdem war die Basis-Giulia 160 Km/h schnell und agiler unterwegs als viele andere Limousinen ihrer Zeit.

Doch wer den maximalen Spaß mit seiner Giulia haben wollte, für den kam im Jahr 1963 nur eine Version in Frage: Die 1600 TI Super. Der Reihenvierzylinder mit zwei Nockenwellen und zwei Doppelvergasern war auf 113 PS getunt worden, und die Ingenieure hatten alles aus dem Auto heraus gerissen, was man nicht unbedingt brauchte. Die Super war 100 Kilo leichter als eine normale TI, als Sportabzeichen trug sie das grüne Kleeblatt (Quadrifoglio Verde) an der Flanke.

In der Giulia fühlt man sich auch heute sofort nach dem Einsteigen wie zuhause. Große Fensterflächen sorgen für eine grandiose Rundumsicht, vorn wie hinten sitzt man bequem. Während die normale Giulia nur einen Bandtacho hat, wird man in der Super mit schmucken Rundinstrumenten verwöhnt. Auf dem Hebel der Fünfgangschaltung fehlt das Schaltschema. Der Rückwärtsgang findet sich ganz rechts unten – vorausgesetzt, man hat vorher mit Schmackes auf den Schaltknauf gehauen, um die Sperre zu lösen.

Aber wer will in diesem Auto schon rückwärts fahren? Aus dem Stand sprintet die Giulia mit enormer Leichtigkeit los, der Vierzylinder dreht willig, die Gänge Eins bis Fünf rasten mit einem satten Klicken ein. In den schnellen Kurven der Balocco-Teststrecke fragt man sich immer wieder, wozu man eigentlich aktive Lenkungen, ausgefeilte Fahrdynamiksysteme oder adaptive Dämpfungen braucht – die Giulia bietet Fahrspaß pur und ist ausgezeichnet beherrschbar, auch wenn sie bei hohem Tempo ein bisschen zu schwimmen beginnt. Mit der TI Super waren Alfisti damals die Könige der Straße, 190 Km/h schaffte das Leichtgewicht.

Um den Erfolg des Modells auszunutzen, bot Alfa ab 1965 auch im normalen Modellprogramm eine „Giulia Super“ mit bis zu 104 PS an. 1974 folgte die überarbeitete „Nuova Super“, die allerdings die gleichen Motoren unter der Haube hatte. 1976 erschien die Giulia sogar mit einem 50 PS starken Dieselmotor, bei der der Fahrspaß freilich komplett außen vor blieb. Die originale TI Super ist heute eine gesuchte Rarität: Von 1963 bis 1964 wurden lediglich 501 Exemplare gebaut.

Quelle: Autoplenum, 2010-05-25

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