Erfahrungsbericht Suzuki Vitara 1.4 Boosterjet (140 PS) von CARWALK - Der Autoblog, März 2021
Der aktuelle 1.4 Boosterjet mit Mild-Hybrid ist auf Autoplenum leider noch nicht separat aufgeführt. Mit dem modernen Mild-Hybrid-System büßt der Turbomotor zwar geringfügig an Leistung ein, kommt der Suzuki Vitara nun auf 129 PS, aber im direkten Vergleich ist diese Änderung nur von Vorteil.
Dank Keyless Start in dem von mir gefahrenen Suzuki Vitara, kann ich das Fahrzeug öffnen und den Motor starten, ohne den Schlüssel zur Hand zu nehmen. Somit drücke ich den Start Knopf, lege den Gang ein und fahre los.
Der Verbrenner profitiert von der elektrischen Unterstützung beim Anfahren und legt ein optimiertes Beschleunigungsverhalten an den Tag. Die PS-Reduzierung ist somit wieder ausgeglichen.
Der 1,4-Liter-BOOSTERJET Benziner mit 48V Mild-Hybrid ist nicht untermotorisiert und sorgt in meiner Ausführung mit Allradantrieb für ordentlichen Vortrieb. Bei 2.000 Umdrehungen spricht der Turbolader an und setzt das maximale Drehmoment frei. Bei niedrigeren Drehzahlen unterstützt der Mild-Hybrid und stellt zusätzliches Drehmoment bereit.
Halte ich den Turbomotor bei Drehzahl, fühlt sich der Suzuki Vitara überraschend spritzig an und dreht munter hoch. Im oberen Drehzahlbereich wird die Luft dünner, aber dann lege ich einfach Hand am Schaltgetriebe an und schalte zurück. Die sechs Gänge sind kurz übersetzt. Das Schaltgetriebe hinterlässt einen soliden Eindruck, ist leichtgängig geführt.
Maximal sind 190 Stundenkilometer möglich. Die Motorgeräusche sind stets zu vernehmen und nehmen auf der Autobahn deutlich zu, werden letztlich von den lauten Windgeräuschen übertönt. Bei hohem Autobahntempo muss ich das Radio laut aufdrehen, fehlt es dem Suzuki Vitara in diesem Bereich an nötiger Dämmung.
Der Fokus des Mild-Hybrid liegt wiederum bei der Steigerung der Effizienz. Die Kraftstoffersparnis eines Mild-Hybrid variiert und hängt von Deiner Fahrweise und den gefahrenen Etappen ab. Im Durchschnitt erziele ich Verbrauchswerte von 5 ½ bis 7 Liter.
Wie unübersichtlich die Auswahl an kleinen und kompakten SUVs mittlerweile auch geworden ist, die Option Allradantrieb lässt das Angebot im Nu dahinschmelzen. Setzen die meisten kleinen SUVs mehr auf den Schein und verzichten auf Allradsysteme. Der Suzuki Vitara nicht.
bewahrt sich seine Offroad-Qualitäten noch heute. Zwar nur noch mit einem Motor und einer Getriebevariante erhältlich, so spielt der Suzuki Vitara mit dem optionalen Allradantrieb seinen Vorteil gegenüber all den verweichlichten SUVs aus. Die Bergabfahrhilfe ist in diesem Fall inklusive.
Der Allrad erlaubt jedoch nicht nur hohen Fahrspaß im Gelände, im regulären Fahrbetrieb vermittelt der Antrieb aller vier Räder ein sicheres Vorankommen bei Nässe und garantiert mir im Schnee den nötigen Grip. Beim Ziehen eines Hängers ist der Allradantrieb ebenfalls von Vorteil. Bei diesen Einsätzen kann der Suzuki Vitara Kilo 1.200 Kilo (gebremst) an den Haken nehmen.
Der Suzuki stellt mir über einen Drehregler die Fahrmodi Auto, Sport, Snow und Lock zur Wahl. Verlasse ich die asphaltierte Piste und begebe mich in unwegsames Gelände, steht mir die Geländeuntersetzung im Lock-Modus zur Seite. Schlupfabhängig verteilt der Suzuki Vitara die Kräfte variabel zwischen der Vorder- und Hinterachse. Im Lock-Fahrprogramm wird die Kraftverteilung im festen Verhältnis von 50:50 gesperrt. Und die Offroad-Performance weiß im Suzuki Vitara zu überraschen, die Bodenfreiheit und die eingeschränkten Böschungs- und Rampenwinkel setzen dem Vitara seine Grenzen. Der Unterfahrschutz verfolgt letztlich optische Zwecke und hat weniger einen Nutzen, wenn es rau zu geht. Für ein SUV ist der Auftritt allerdings souverän.
Da man eher in den seltenen Fällen im Gelände unterwegs ist, steht der Fahrkomfort auf der Straße im Komfort. Im Auto-Modus wird die Kraft vorrangig an die Vorderachse geleitet, dies hat im Gegensatz zu einem permanenten Vierradantrieb den Vorteil, den Spritverbrauch zu senken.
Das komfortbetonte Fahrwerk federt die meisten Unebenheiten gut ab und lässt sich auch durch das Kopfsteinpflaster in unserer Altstadt nicht aus der Ruhe bringen. Die Lenkung arbeitet beim Rangieren angenehm leichtgängig, ist im normalen Fahrbetrieb schön straff ausgelegt.
Im direkten Vergleich mit einigen Mitbewerbern muss sich der Suzuki im Bereich Konnektivität Schwächen eingestehen. Mit dem hohen Standard manch anderer Hersteller kann der Vitara nicht mithalten. Im Bereich Infotainment sind auch Optionen wie ein digitales Cockpit nicht zu finden. Seit dem Facelift setzt das SUV auf eine neu gestaltete Instrumenteneinheit. Die Anzeigen frei konfigurieren kann man jedoch nicht.
Der 7 Zoll Touchscreen dient als Bedieneinheit. Die Menüführung wirft kaum Fragen auf und geht schnell sowie intuitiv von der Hand. Das Digitalradio DAB+ ist Teil des Paketes und Apple CarPlay und Android Auto ermöglichen mir die problemlose Integration des Smartphones mit dem Fahrzeug. Neben der Anbindung mit dem USB-Kabel ist die Verbindung via Bluetooth gegeben.
Verschiedene Apps kann ich über den Display im Auto steuern und die Sprachsteuerung nutzen. Sich aus der Ferne mit dem Suzuki via Handy App zu verbinden, ist im Vitara allerdings nicht möglich. In diesem Punkt haben andere Hersteller die Nase vorn. Für mich persönlich, wäre diese Tatsache zu vernachlässigen.
Im Vitara fehlt mir ein Drehregler für die Lautstärke, die Regelung via Touchscreen ist gewöhnungsbedürftig, daher greife ich lieber zur Lenkradfernbedienung.
Das Panorama-Glasdach ist zweigeteilt. Kann ich den vorderen Teil nahezu vollständig über den hinteren Teil fahren. Der Suzuki Vitara gibt so eine sehr große Frischluftöffnung frei. Diese findet man heutzutage leider nur noch selten. Vor zu starker Sonneneinstrahlung schützt mich die hochwertige Jalousie.
Der Suzuki Vitara weiß ein großartiges Platzangebot zu bieten. Ob ich als Großgewachsener vorne Platz nehme, oder es mir auf der Rückbank gemütlich mache. Allenfalls der Mittelsitz ist als Notlösung anzusehen.
Die Sitze vorne sind gut ausgeformt und bieten unerwartet guten Seitenhalt. Sie sind angenehm straff gepolstert und für Großgewachsene ausreichend groß dimensioniert. Fahrer wie auch dem Beifahrer ist es möglich, den Sitz in der Höhe zu verstellen. Eine Lordosenstütze fehlt. Der Zustieg gelingt vorne wie hinten durch die weit öffnenden Türen und dank des SUV-typischen hohen Hüftpunktes mühelos.
Die Rücksitzlehnen sind im Verhältnis 60:40 geteilt umklappbar, bedingt durch die Sitzfläche steigt die Ladefläche nach vorne hin an.