Erfahrungsbericht Hyundai Accent 1.5 CRDi (82 PS) von Anonymous, Oktober 2011
gekauft wurde das Fahrzeug damals neu als nachfolger unseres altgedienten Renault 19.
Vorraussetzungen, die gestellt wurden:
- günstig
- geringer verbrauch
- sofort verfügbar
- 5 türen
ich möchte hier nicht auf design technische sachen eingehen, weil ich denke, dass das Geschmacksache ist.
ist stand:
80.000 km Baujahr 2003
Innenraum:
Die Instrumente des accent sind alle übersichtlich angeordnet und lassen sich leicht bedienen. auch die hebel und schalter wirken recht massiv.
Der innenraum ansich ist leider nur eine graue kunststofflandschaft, wo qualitätsanmutung ein fremdwort ist. die Mittelkonsole passt nicht 100% drauf (man kommt gut mit dem fingerangel zwischen amaturenbrett und konsole. ca 1mm spalt).
Die Kunststoffteile sind leider recht kratzanfällig, vor allem für feine Kratzer.
Hier als tip: einfach mal mit sehr viel gefühl mit dem Heißlusftföhn drüber gehen, dann gehen die feinen kratzer weg.
Zudem ist der Radiowechsel nicht gerade einfach. ich musste die gesammte Mittelkonsole abnehmen, da der DIN schacht um eine spur zu klein ist und diesen ausbiegen, bzw bearbeiten.
Der Geräuschpegel im innenraum ist erträglich. ab ca 130 km/h wird er dann etwas lauter, jedoch bleibt der lautere pegel dann auch relativ konstant (bei 170 km/h auch nicht wirklich viel höher)
Motor
Der Motor verrichtet seine Arbeit sehr zuverlässig und gut. von der Laufkultur her liegt er jedoch eher im raueren bereich. bis dato gab es keine Probleme mit der Einspritzung oder irgendwelchen anbauteilen.
Einzig der Starter ist uns vor dem Sommer mal eingegangen. (die erste und bis dato einzige Panne mit dem auto)
Die Wartungsfreundlichkeit des motors ist überraschend gut. der motorraum ist recht übersichtlich angeordnet und wenn man den luftfilter und die kunststoff verkleidungen abgenommen hat, dann kommt eigentlich überal recht gut dazu.
Verbrauch bis jetzt im schnitt: zwischen 5 und 6 liter. das niedrigste bis jetzt waren 4,8 l (englische autobahn im schneckentempo). auf mehr als 6 liter hab ich den wagen aber auch trotz teilweise sehr "sportlicher" fahrweise noch nie gebracht.
Karosserie:
Das Blech ist leider der einzig wahre Schwachpunkt an dem Auto. So gehören z.b angerostete Achsträger, rostende Ratläuft, rostende schweller zum normalen erscheinungsbild.
Ich würde bei dem auto wirklich eine konsequente Rostvorsorge empfehlen.
Bei mir kommt der jedes Jahr einmal auf die Bühne und wird durchgesehen. es hat sie bis jetzt bewehrt, da wir zum Glück bis auf ganz kleine ansätze keinen rost am fahrzeug haben. ich kenne aber auch Fahrzeuge gleichen typs jüngeren Baujahres, die da schon ganz anders aussehen.
Leider sind die Roststellen am Schweller auf einen Konstruktionsfehler zurück zu führen. genau dort ist ein abfluss von der Frontscheibe runter. das sind nur 2 ganz winzige löcher, die recht schnell verstopfen. die folge ist dann, dass sich das wasser hinter dem vorderen kotflügel staut und dann schön von innen nach außen rostet.
Tip zurüberprüfung: Die Kunststoff verkleidung des vorderen Radkastens einfach lockern (2 schrauben), etwas wegdrücken und hineinsehen ( rad muss abgenommen werden) ansonsten einfach die verkleidung lockern und mit druckluft in die abfluss löcher blasen und schauen was raus kommt.
unbedingt auch hinten die Reserveradabdeckung hochheben und auf die schnittpunkte der Bleche achten. hier kann man zwar nicht viel tun, aber drauf achten sollte man tzotzdem.
restliche Technik:
Technisch ist der Accent ein Grundsolides auto, wenn man die Wartungsintervalle einhält. einzig der bremsverschleiß ist mir etwas negertiv in erinnerung.
nach 70tkm waren die Bremstrommeln hinten so verschlissen, dass diese komplett getauscht werden mussten. zur selben zeit wurden dann die vorderen Bremsscheiben unrund, welche aber überdreht wurden und noch immer drinnen sind. (werden aber wohl im Frühjar getauscht)
Kosten:
Also ich empfinde die Werkstattkosten für dieses auto als sehr angenehm.
Bsp:
Zahnriementausch + Spannrollen + Pickerl (Tüv) + Service + Querlenker (inkl Spur einstellen) = 630€
Bremsscheiben vorne + Bremsbacken = 250€
Hochdruckpumpe = ca 600€ (war noch nicht zu machen)
Turbo = ca 500€ (war noch nicht zu machen)
Preise verstehen sich inkl. Arbeitszeit.
Da der verbrauch recht gering ist, halten sich auch die Spritkosten im Rahmen.
Einzig, dass kein Partikelfilter verbaut wurde kann hier als kostentreiber genannt werden (steuer)
Auch recht günstig finde ich die Reifendimension. 175/70/13 sind zwar nicht gerade gängig, aber recht preiswert. (letzter satz sommerreifen von Vredestein für 200€ inkl aufziehen, wuchten und montage)
Empfehlung ja oder nein...... eigentlich ja, aber wir haben das Glück, dass aufgrund der von mir selbst vorgenommen "rostpflege" keine gröberen belchprobleme aufgetreten sind.
Fazit: wenn man ein Rostmäßig gutes exemplar erwischt, dann kann man beruhigt zugreifen.
update:
100.000km: kupplung rutscht. ich gebe dafür aber nicht dem auto die schuld, da ich auf dem auto das fahren gelernt habe und ich so nicht gerade zimperlich war.
Letztes Update:
ca 130.000km:
Wir haben uns entschlossen das Auto zu verkaufen, da doch einiges daher gekommen ist....
-Hochdruckpumpe undicht
-Bremsen rund herum
-Stoßdämpfer
-Turbolader hat leichtes Wellenspiel (im Betrieb war nichts wahrnehmbar, hab aber mal den Schlauch abgenommen und rein gegriffen, da er etwas Öl gebraucht hat)
-Kupplung war nun endgültig fertig
Da der Materialaufwand doch recht hoch gewesen wäre haben wir das Auto um 1500€ in den Export gegeben.
Für einen Neupreis von 12500€ und doch 130.000km in 11 Jahren darf man wirklich nicht meckern. Der Neue wurde ein VW Golf und ein Gebrauchter Renault Laguna von 2003, wo ich natürlich wieder Bericht erstatten werde