Bei allen Fahrzeugen sind die Karosserien seit über 30 Jahren verzinkt, ist einfach so und alles andere sind recht merkwürdige Ableitungen aus dem Audi-Werbesprech mit deren "Vollverzinkung".
Es gibt drei Arten, wie im Fahrzeugbau Karosserien oder Karosseriebleche "verzinkt" sein können.
Feuerverzinken
was korrekt "Schmelztauchverzinkung" heißt, nichts mit Feuer zu tun hat, sondern das Stahlblech in extrem heißes, flüssiges Zink getaucht wird, erkennbar daran, dass die Oberflächen so eine kristalline Struktur aufweisen.Spritzverzinken
was sehr viel mit Feuer zu tun hat, weil in einer Art Schweißbrenner ein Zinkdraht abgeschmolzen wird und die Zinkpartikel durch die Flamme auf die Oberfläche des Stahlblechs geblasen werden.galvanisches Verzinken
eine elektrolytische Verzinkung in einem Tauchbad.
Das galvanische Verzinken wird von fast allen Herstellern seit etwa Mitte der 70er Jahre durchgeführt und die Karosserien mal mehr, mal weniger tief eingetaucht - bis auf Audi. Und daher hatte Audi auch extreme Korrosionsproblematiken.
Dann hat auch Audi in den 80ern endlich und mit weitem Abstand als letzter seine Galvanik in Betrieb genommen und die Karosserien vollständig eingetaucht und dies als "Vollverzinkung" bezeichnet.
Damit haben die Rost aber immer noch nicht in den Griff bekommen und haben begonnen, im Unterbodenbereich mit feuerverzinkten Blechen zu arbeiten. Was dann wieder neue Probleme gebracht hat.
So hat jeder Hersteller sein eigenen Erfahrungen gemacht und letztendlich sind alle Hersteller seit Ende der 90er, Anfang der 2000er bei der gleichen Verzinkung angekommen:
Galvanisches Verzinken in einem Tauchbad, Eintauchtiefe bis mindestens zur sogenannten "Schulter", der Unterkante Seitenfenster. Vereinzelt bei einigen Herstellern auch die Dachholme bis zur Unterkante Dach.
Alle Fahrzeuge sind seit Mitte/Ende der 90er mindestens bis zur Schulter "teilverzinkt", eine "Vollverzinkung" einschließlich des Daches macht seit etwa 2005 keiner mehr (sehr vereinzelte Ausnahmen gibt es, hat aber keinen Vorteil).
Dein "bei ganz wenigen Autos ist die Karosserie verzinkt" war schon Mitte der 70er falsch, denn da waren schon etliche Fahrzeuge nicht nur im unteren Bereich, sondern teilweise auch schon bis Unterkante Dach verzinkt.
Und ich weiß das, weil ich seit Ende der 80er Dipl.Ing. für Verfahrenstechnik bin und meine Studienspezialisierung die Verfahren und Abläufe im Automobilbau waren.
Sämtliche Rostproblematiken, hier speziell der Kantenrost unten an den Türen bei Mercedes genannt. haben alle nichts mit einer nicht vorhandenen Verzinkung zu tun, die sind alle verzinkt.
Hintergrund ist überall eine mangelhafte Verarbeitung zB. durch zu schnelle Durchlaufzeiten im Zink- oder auch diversen anderen Grundierungsbädern, mangelhaft ausgeführte Reinigung der Karosserie vor dem Tauchen, oder auch chemische Unverträglichkeiten im Aufbau von Steinschlagschutz, Kantendichtungen, Grundierungen und Decklack.
Oder auch Passungenauigkeiten von Anbauteilen, die dann über permanente Vibrationen und Erschütterungen Lack und Grundierungen durchgeschliffen haben. Die klassischen Roststellen an Türgriffen, Türschlössern, Kennzeichenbeleuchtungen, Scheibenwischerdurchführungen, Spritzdüsen, ...


























