Seit nunmehr drei Jahren und 60000km fahre ich den Golf 3 Variant GT Special. In dieser Zeit hat er sich als äußerst praktisches, zuverlässiges und vergleichsweise komfortables Fahrzeug erwiesen.
Zunächst zum vielleicht größten Nachteil: Der Golf 3 Variant GT Special ist als Gebrauchter in gepflegtem Zustand relativ teuer. Dafür erhält man meistens eine gute Ausstattung. Die Klimaanlage war serienmäßig, genauso wie Fahrer- und Beifahrer-Airbarg. Ein Bordcomputer und elektrische Fensterheber vorne sind ebenso ab Werk dabei wie die schönen BBS-Felgen. Das Interieur wird durch die Sportsitze und die Teillederausstattung (Lenkrad, Sitzflanken, usw.) verschönert. Mein Wagen hat zusätzlich noch elektrische Fensterheber hinten und Sitzheitzungen vorne.
Die weiteren Vorteile liegen bei dieser Motorisierung in der Zuverlässigkeit. Den 1.8er Benziner bekommt man so schnell nicht kaputt, Laufleistungen über 300.000km sind problemlos möglich, zudem ist er ein Freiläufer. Das heißt, der Motor ist im Falle eines defekten Zahnriemens nicht völlig hinüber. In den 60000km, die ich den Golf bisher fuhr, sind ein Öldruckschalter und der Fensterheber auf der Fahrerseite defekt gewesen. Zusätzlich ist noch das Kupplungsseil gerissen. Das war es aber auch schon bei einer Laufleistung von 220000km. An Verschleißteilen müssen demnächst die Sommerreifen erneuert werden, die Bremsen wurden beim Kauf erneuert und sind noch in gutem Zustand. Ein Wechsel ist aber auch sehr günstig.
Der Golf 3 Variant bietet schon ohne umgeklappte Rücksitzbank ein großes Ladevolumen. Bei Bedarf lässt sich diese aber im Verhältnis 1:2 etwas umständlich umklappen. Neun bis zehn Sprudelkästen sind aber flach eingeräumt kein Problem und die zulässige Zuladung liegt weit über 500kg.
Der Motor ist wie oben angesprochen sehr zuverlässig. Der Verbrauch ist bei mir bei etwa 7l/100km. Bei größerem Stadtanteil dürfte sich der Verbrauch bei etwa 8l/100km bewegen. Der Ölverbrauch liegt derzeit bei 500ml auf 15.000km, ist also vernachlässigbar, zumal nach der Laufleistung ohnehin der Ölwechsel fällig ist. Der Motor kann wunderbar niedertourig gefahren werden, da das maximale Drehmoment bereits bei 2500U/Min anliegt.
Der Wagen ist für seine Klasse sehr komfortabel zu fahren und bietet ein gutmütiges Fahrverhalten mit sanftem Untersteuern in zu schnell angefahrenen Kurven. Ein Sportler ist er aber sich nicht, eher dank der bequemen Sitze ein guter Alltagsbegleiter.
Der Innenraum gewinnt sicherlich keinen Schönheitspreis, auch die Materialien sind nicht unbedingt die edelsten. Die Verarbeitung ist dafür tadellos. Nichts klappert oder knarzt und die Bedienung ist selbsterklärend. Auch die komfortablen Sportsitze zeigen nach 220000km keinerlei Ermüdungserscheinungen.
Rost sollte in späteren Baujahren kein Problem mehr sein. Mögliche Schwachstellen sind die Bereiche unter den Zierleisten und Kotflügelverbreiterungen. Weitere Schwachstellen des Wagens sind die elektrischen Fensterheber, die Wagenheberaufnahme (der Wagenheber rutscht gerne mal ab!), Blinker-/Wischerschalter und die Elektronik. Dies äußert sich meist in Warnlampen, die aufleuchten, obwohl keinerlei Problem oder defekt vorliegt.
Die Kosten für den Unterhalt bleiben in engen Grenzen. Die Steuer beträgt 132 im Jahr, die Versicherungseinstufung ist moderat und viele Reparaturen und Wartungsarbeiten kann man, wenn man möchte, leicht selbst erledigen. Die Ersatzteilkosten bewegen sich im üblichen Rahmen.
Man erhält mit dem Golf 3 Variant 1.8 GT Special ein durch und durch alltagstaugliches, geräumiges Auto, das selten Ärger bereiten wird und seinen vergleichsweise hohen Preis in meinen Augen wert ist.