Wenn auch aktuell leider viele Plug-in-Hybrid-Käufer ihr Fahrzeug nicht laden, sondern rein mit dem Verbrenner antreiben, so ist diese Vorgehensweise natürlich sinnfrei.
Was ich wirklich sehr begrüße, die Anreize, die Volvo schafft und einem verdeutlicht, möglichst viel elektrisch zurückzulegen. Im Preis enthalten, ist nicht nur die Ladestation für Zuhause inkl. Installation, wobei die Wallbox nach Beendigung des Leasings sogar in den eigenen Besitz über geht, Volvo übernimmt ab sofort auch für ein Jahr die Stromkosten, die anfallen, können ja doch bis zu 500 Euro sein.
Ebenfalls liegt ein sportlicher Ritt nicht im Sinne einer effizienten und in meinen Augen für einen Plug-in-Hybrid favorisierten Fahrweise. Untermotorisiert ist man im XC40 Recharge zu keiner Zeit, Leistung ist da, wenn ich sie benötige und dennoch begrüße ich es, dass mir der Schwede im Grunde eine entschleunigte Fahrweise entlockt.
Der XC40 verleitet nicht und so bin ich letztlich sparsam und angenehm gelassen unterwegs – ohne aber ein Verkehrshindernis zu sein! Wenn ich die volle Kraft aber doch benötige, wechsle ich in den Power-Modus, steht mir dann das gesamte Leistungsvermögen bereit, der knackigere Motorsound animiert zusätzlich. Dem steht bei zurückhaltender Fahrweise ein angenehm laufruhiges Motorengeräusch gegenüber, schaltet sich der Dreizylinder keineswegs rau oder störend hinzu.
Vom Start weg geht es zunächst in der Grundeinstellung Hybrid los, hier wechselt das SUV in Anhängigkeit von der jeweiligen Situation zwischen dem Dreizylinder und dem Elektromotor, fokussiert darauf, einen möglichst geringen Kraftstoffverbrauch zu erzielen.
Ist der entsprechende Ladezustand der Batterie gegeben, wird der XC40 rein elektrisch angetrieben, ist die Batteriekapazität zu gering, geht der Verbrennungsmotor ans Werk. Der entsprechende Modi wird übrigens auch in der aktivierten Navigation berücksichtigt.
Mein favorisierter Modus ist die Einstellung Pure, hier dient die Batterie als alleinige Energiequelle. Der Modus nimmt auf verschiedene Punkte Einfluss, um eine möglichst große Reichweite im Elektrobetrieb zu erzielen. Entsprechend wird auch die Höchstgeschwindigkeit im elektrischen Betrieb auf 125 km/h begrenzt. Solltest Du dennoch spontan Kraft benötigen, keine Sorge, ein Tritt aufs Gaspedal genügt und der Verbrenner setzt sofort ein. Und auch wenn die Batteriekapazität erschöpft ist, wechselt der Volvo automatisch den Modus.
Eine feine Sache, ich kann das Auf- und Entladen der Batterie beeinflussen, durch Betätigen der „Hold“-Taste kann ich mir den aktuellen Batterieladestand für eine spätere Nutzung aufsparen oder durch betätigen der „Charge“-Taste die Batterie mittels Verbrennermotor wieder aufladen.
42 Kilometer rein elektrisch sind in jedem Fall mühelos möglich, bei viel Disziplin packe ich nochmal zehn Kilometer drauf. Der Durchschnittsverbrauch von 2,4 Liter ist laut meinem Bordcomputer ebenfalls realisierbar, in der Regel sollten dann aber mit 3 bis 3,3 Liter gerechnet werden.
Via externen Ladekabel kann ich die Batterien innerhalb von drei bis neun Stunden wieder voll aufladen, je nachdem wie viel Ampere mir an der haushaltsüblichen Steckdose oder der Ladesäule zur Verfügung stehen. Die im Preis enthaltene Wallbox ist zwar bereit zum Schnellladen, dem Plug-in ist allerdings ein schnelles Laden nicht möglich.
Wenn ich den Hebel des Doppelkupplungsgetriebes zu mir ziehe, wechsle ich in den verstärkten Rekuperations-Modus B, der in meinen Augen aber sogar gerne in der höchsten Stufe stärker ausgeprägt sein könnte.
Apropos ausgebremst, die neuen Fahrzeuge Modelljahr 2021 werden erstmals bei 180 Stundenkilometer eingebremst. Ob die limitierte Topspeed ein entscheidender Sicherheitsfaktor sein oder letztlich nur den deutschen Kunden verprellen wird, bleibt an dieser Stelle von mir unkommentiert.
Mit Glück kannst Du noch beim Händler vor Ort ein MY2020 erwerben. Denn ausgenommen die Temporegulierung, den Namen „Recharge“ und die neuen Trim-Level, fährt der XC40 Plug-in in beiden Modelljahren mit der identischen Technik vor.
Mir gefällt der von Volvo getroffene Kompromiss, denn während ich mich über den gebotenen Komfort gerade bei entschleunigter Fahrweise beispielsweise im gewählten Modus Pure freue, hat der Volvo XC40 im Power-Modus eine souveräne sportliche Performance zu bieten.
Er hat zwar keinen Allradantrieb, aber das Fahrprogramm Off Road lässt mich auch schlechtere Wege souverän überstehen. Mehr Gelände sieht ein SUV doch ohnehin nicht.
Bei Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen leider alles andere als die Regel, im Volvo XC40 Recharge zweifelsohne ein absoluter Pluspunkt, gegenüber den herkömmlich angetriebenen XC40 muss der Recharge keine Einbußen beim Stauraum hinnehmen, einzig der faltbare Laderaumboden wird im Plug-in nicht angeboten.