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Testbericht

Sebastian Viehmann, 15. September 2009
Ein bisschen James Bond, ein bisschen Öko und ganz viel Luxus: Der Volkswagen-Konzern ließ es bei seiner Premierenparty auf der IAA so richtig krachen. Autos für Otto Normalfahrer waren allerdings Mangelware.

2000 geladene Gäste halten den Atem an, als ein kantiges Ungetüm durch die Nebelschwaden fährt: Der Lamborghini Reventón Roadster ist das vielleicht imposanteste Auto der ganzen IAA. Der hellgraue Kampfflieger rollt auf die Bühne der Frankfurter Jahrhunderthalle, flankiert von zwei Grazien im Silberkleid. Zwischen den Damen steht Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann im feinen Zwirn und mit Headset am Ohr. Die Szene wirkt wie ein Werbefilm für ein neues James Bond-Auto.

Alle Marken des Mega-Konzerns stellten bei VWs aufwändiger Riesen-Show am Vorabend der IAA ihre Neuheiten vor – fast schon eine Messe für sich. Darunter war sogar der Brummi-Bauer Scania mit einer neuen Zugmaschine. Scania spielte aber wohl nur den Platzhalter für eine andere Marke. Als vor der Jahrhunderthalle verdächtig viele Panameras und Cayennes mit Stuttgarter Kennzeichen vorfuhren, konnte man es schon ahnen: Der komplette Porsche-Vorstand stand auf der Gästeliste, und Wiedeking-Nachfolger Michael Macht trat für ein paar Worte auf die Bühne. Seine Neuheiten präsentiert Porsche allerdings selbst auf der Messe. „Bei uns hat jede Tochter den Freiraum das zu tun, was für ihre Kunden am besten ist“, sagte Konzern-Vater Martin Winterkorn im Laufe des Abends mit Hinblick auf das riesige Marken-Portfolio des Konzerns. Es bleibt abzuwarten, wie lang die Leine zum Beispiel bei Porsche sein wird.

Neben dem Lamborghini Reventón rollten am Montagabend noch weitere unbezahlbare Traumautos auf die Bühne der Jahrhunderthalle. Der Audi R8 Spyder soll die Sportwagen-Konkurrenz das Fürchten lehren und war wohl nicht ohne Hintergedanken in knalliges Rot getaucht. Der 512 PS starke Bentley Mulsanne fuhr dagegen in dezentem Blau vor und strahlte soviel Ruhe und Erhabenheit aus, wie das kaum einem anderen Auto der Messe gelingen dürfte.

Auch die Marken Seat und Skoda setzen auf Größe. Die Spanier brachten den Ibiza Concept IBZ mit nach Frankfurt, einen richtig schicken und dynamischen Kombi mit großem Glasdach. Nicht ganz so sportlich, aber sehr elegant und vor allem riesengroß ist der Skoda Superb Combi. Als der Wagen auf die Bühne rollte, stieg eine „Familie“ samt Tochter, Sohn und Teddy aus – es fehlte eigentlich nur noch der Hund. Der Superb wird allerdings nicht nur als Familienkutsche seine Käufer finden, sondern auch als Dienstwagen oder Taxi. Das Platzangebot ist enorm, und der Preis dürfte im Vergleich zum T-Modell der Mercedes E-Klasse oder anderen Kombis deutlich günstiger ausfallen.

Nur die Marke Volkswagen spielt auf der diesjährigen IAA so richtig die Umweltkarte, angefangen von einer Elektro-Studie des City-Zwergs Up! im Käfer-Look über neue BlueMotion-Modelle von Polo, Golf und Passat bis hin zur Konzeptstudie „L1“. Abgesehen von den BlueMotion-Sparautos dreht sich die schöne neue Autowelt allerdings nur um Zukunftsmusik. Die neue „Small Family“ mit verschiedenen Versionen des Up! kommt nicht vor 2011. Die kleinste Neuheit, die man auch schon kaufen kann, ist der dreitürige Polo. Auch der runderneuerte VW-Transporter / Multivan feiert seine Premiere auf der IAA, mit neuen Dieselmotoren und erstmals einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an Bord.

Das zweisitzige Concept-Car L1, das am Montagabend noch nicht auf die Bühne rollte, sieht wie eine modernere Version des Einliter-Autos „1L“ von 2002 aus. Allerdings ist es nicht ganz so sparsam: Statt 0,99 Liter genehmigt sich die Öko-Studie mit einem Diesel-Hybrid an Bord 1,49 Liter pro 100 Kilometer. In der Fahrerkabine des 3,8 Meter langen und 380 Kilo schweren Vehikels sitzen Pilot und Copilot hintereinander wie in einem Segelflugzeug. Und irgendwie ist es den Designern gelungen, in die Front des 1,2 Meter schmalen Öko-Flitzers noch pflichtgemäß das neue VW-Markengesicht mit einem durchlaufenden Streifen zwischen den Scheinwerfern zu quetschen.

Während Audi neben dem R8 Spyder auch noch einen leistungsstarken Elektro-Sportler im IAA-Gepäck hat, wird es etwas Derartiges bei Bugatti wohl kaum geben. Bugatti-Chef Franz-Josef Paefgen fuhr zwar in einem Batterie-betriebenen Bugatti auf den Präsentierteller der Jahrhunderthalle, doch das war nur als Gag gedacht – der Strom-Oldtimer stammte aus dem Jahr 1931. Als Neuheit zeigt die sportliche Edelmarke in Frankfurt nur den „Sang Bleu“ (Blaublüter), ein Sondermodell des Veyron Grand Sport. Und wie sieht es mit einem Bugatti-Stromer aus? „Darüber denken wir noch einmal nach“, so Franz-Josef Paefgen.

Quelle: Autoplenum, 2009-09-15

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