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Testbericht

Stefan Grundhoff, 22. September 2013
Volkswagen schließt die ertragreiche Lücke zwischen Tiguan und Touareg. Der noch namenlose Mittelklasse-SUV ist fast so groß wie ein Audi Q7 und kostet gerade einmal die Hälfte.

Volkswagen macht sich zunehmend Konkurrenz im eigenen Haus. In den nächsten Jahren wird die Modellpalette insbesondere bei den SUV deutlich ausgeweitet. So kommt 2016 nicht nur der kleine Crossover Taigun auf Up-Basis, sondern auch ein Mittelklasse-SUV, der die schmerzhafte Lücke zwischen den beiden Erfolgsmodelle Tiguan und Touareg schließt. Der fünf Meter lange SUV basiert ebenso wie Golf, Passat oder die nächste Tiguan-Generation auf dem modularen Querbaukasten. Das Weltmodell dürfte im amerikanischen Werk Tuscaloosa oder in Mexiko gebaut werden; später folgt eine Produktion in China und nach Europa wird nach Vorbild von BMW X3 / X5 oder Mercedes ML importiert. Ein erster Test zeigt, dass sich nicht nur Großfamilien freuen können.

Auf der Detroit Motor Show im Januar dieses Jahres zeigte Volkswagen mit dem CrossBlue Concept eine Studie, die es optisch wie technisch in sich hat. Fünf Meter Länge, Platz für bis zu sieben Personen oder 2.000 Liter Laderaum; dazu Allradantrieb, sowie Benziner / Diesel und Plug-In-Hybridantrieb. In den USA dürfte die Mischung aus Sharan und Touareg bei günstigen 30.000 Dollar beginnen. In Europa sollte es je nach Modell und Ausstattung bei 35.000 bis 40.000 Euro starten. So mimt das 2016 auf den Markt kommende Realmodell des VW CrossBlue Concept den Billig-Q7.

Die Dimensionen der Allzweckwaffe sind stattlich. Knapp fünf Meter lang und zwei Meter breit schindet bereits die blaue Studie mächtig Eindruck. "Unser neues Frontdesign ist hier bereits zu erkennen", erklärt Dzemal Sjenar, leitender Entwicklungsingenieur im Hause Volkswagen, verantwortlich für die Konzeptfahrzeuge, "wir hatten die klare Vorgabe, die Studie realitätsnah mit Serienkomponenten umzusetzen. Das ist uns gelungen." Und wirklich ist das blaue SUV-Wunder keine Studie aus dem Reich Wolfsburger Träume. Die Plattform präsentiert mit einem Radstand von 2,98 Meter und einer breiten Spur, was mit dem modularen Querbaukasten alles möglich ist. "Das zeigt, wie weit wir diese flexible Architektur bei Radstand und Spurweite variieren können", so Sjenar. Für den Antrieb sorgen Module aus dem Konzernregal. An der Vierlenkerhinterachse arbeitet ein 85 kW / 115 PS starkes Elektromodul aus dem jüngst vorgestellten E-Golf. Unter der Motorhaube grollt ein zwei Liter großer Commonrail-Diesel aus der aktuellen Golf-GTD-Generation mit 140 kW / 190 PS. Im sechsstufigen Doppelkupplungs-Getriebe DQ 400 E ist ein zweites Elektrotriebwerk mit 40 kW / 55 PS untergebracht.

Kein Wunder, dass sich die Fahrdaten sehen lassen können. Die Gesamtleistung des hybriden Dreigestirns beträgt 305 PS. "An der Steckdose aufgeladen, schafft der Familien-SUV bis zu 33 Kilometer rein elektrisch", sagt Dzemal Sjenar, "bis Tempo 120. Der Normverbrauch liegt bei 2,1 Litern." Die Höchstgeschwindigkeit im Normalbetrieb liegt bei konkurrenzfähigen 205 km/h. Den Spurt 0 auf Tempo 100 schafft der Zukunftsallradler Dank 700 Nm maximalem Drehmoment in 7,5 Sekunden. Das dürfte den Soccer-Mums in den USA, die nicht nur in Marketinghirnen der Autohersteller mit Vorliebe regelmäßig die Kinder aus der Nachbarschaft zu Freizeitaktivitäten wie Fußball, Softball oder Leichtathletik bringen, jedoch weit weniger wichtig sein, als das opulente Platzangebot im Innern. Dzemal Sjenar drückt auf den großen Touchscreen-Bildschirm, der das schicke Armaturenbrett verziert und schon fallen die hinteren vier Einzelsitze in sich zusammen. "Wir zeigen in der Studie nichts, was nicht in der Realität auch machbar wäre. Die Sitze stammen beispielsweise aus dem Sharan-Serienmodell. Wir haben sie nur etwas breiter und so komfortabler gemacht." Einen Blick in die Zukunft zeigen auch Cockpit und Innenraum. Die Materialien wirken wertig und die Bedienmodule werden puristischer als bei aktuellen Volkswagen-Modellen. Die Instrumente lassen sich frei programmieren und auf dem großen Touchscreen in der Mittelkonsole lässt sich nahezu alles bedienen.

So haben im CrossBlue Concept entweder bis zu sieben Personen Platz oder der Laderaum schluckt 332 bis rund 2.000 Liter. Selbst mit fünf Personen beladen, fasst das Gepäckabteil über 800 Liter. Auf einer Plattform, die sonst den Golf beheimatet, keine schlechte Leistung. Wird die Studie bei der ersten Testfahrt in langsamer Fahrt zunächst vom 85 kW starken Elektromotor im Heck angetrieben, springt dem lautlosen Modul bei flotterer Gangart schnell und noch etwas ungelenk der Dieselmotor zur Seite. Im späteren Serienmodell wird es neben Diesel- und Benziner mit vier und sechs Zylindern auch einen Plug-In-Hybriden geben. Die Akkukapazität dürfte dann größer sein als die 9,8 kWh, die in acht insgesamt 100 Kilogramm schweren Blöcken im Kardantunnel der Bodengruppe verbaut sind. Je nach Situation des Piloten rollt der der blaue Crosser rein elektrisch oder im Sportmodus mit der gebündelten Kraft der drei Herzen und es geht auf und abseits befestigter Wege mit Volldampf voran. Wenn die Zeit an der Steckdose wieder einmal zu kurz war, kann sich das VW CrossBlue Concept im Lademodus selbst wieder erstarken. Dann versorgt der Dieselmotor neben den Achsen auch das Akkupaket.

Quelle: Autoplenum, 2013-09-22

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