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Testbericht

Benjamin Bessinger/SP-X, 1. Oktober 2012

Gestern China, morgen Amerika und dazwischen schnell eine Enthüllung in Berlin und eine Messe in Paris – viel Zeit hat Ulrich Hackenberg in diesen Tagen nicht. Doch wenn es um den Golf geht, schaufelt sich der Entwicklungschef im VW-Konzern im Kalender ein paar Stunden frei. Denn kein Auto ist für den Konzern wichtiger als der Kompakte, der nach seiner Publikumspremiere auf dem Pariser Salon im November in den Handel kommt. Deshalb lässt es sich Hackenberg auch nicht nehmen, bei den ersten Testfahrten selbst ins Steuer zu greifen und den Chauffeur zu geben.

Sitz einstellen, Lenkrad zurechtrücken, Spiegel justieren – obwohl er zwischendurch ständig irgend eine neue Stelle entdeckt, zu der ihm eine Anekdote aus der Entwicklung einfällt, braucht Hackenberg keine 30 Sekunden, bis er im Golf zu Hause ist. Kein Wunder, das neue Auto ist für ihn schließlich ein alter Bekannter, den er schon seit zwei, drei Jahren bei vielen Entwicklungs- und Erprobungsfahrten über alle Kontinente gescheucht hat.

Entsprechend routiniert lässt er den Unterarm auf den Schaltknauf des DSG-Getriebes fallen, legt die Finger auf die Kunststoffbank vor dem Monitor und aktiviert so den großen Touchscreen, der zur neuen Schaltzentrale im Golf-Cockpit wird. Tip, Tip, Tip, als würde er ein iPhone bedienen, scrollt Hackenberg durch die Navigation,  wechselt das Unterhaltungsprogramm oder demonstriert den Unterschied der neuen Fahrprofile, mit denen der Golf jetzt auf Knopfdruck seinen Charakter wechselt. Mal sportlich, mal komfortabel und mal besonders sparsam soll er damit sein, erläutert der Vorstand und demonstriert die Unterschiede auf dem Weg aus der Stadt.

Wenn man genau aufpasst, kann man das tatsächlich spüren. Genauso, wie einem die hohe Wertanmutung auffällt, das niedrige Geräuschniveau und die bequemen Sitze. Auch die gelassenere Straßenlage durch den gestreckten Radstand spürt man schon auf dem Beifahrersitz, wohingegen die zwei Zentimeter mehr Innenraum irgendwo auf der Strecke geblieben sein müssen.

Auch dass der Golf ein wenig sportlicher aussieht und sich tiefer auf die Straße duckt, versteht man nach der detaillierten Einführung Hackenbergs tatsächlich. Doch einen besonders starken oder gar individuellen Charakter hat die Generation Sieben deshalb noch lange nicht. Wie auch, wenn sie einer möglichst breiten Kundenschuft gefallen muss. „Man muss sich in einem Golf gut aufgehoben fühlen“, sagt Hackenberg und rechtfertigt damit die Akribie, mit der er zum Beispiel gegen Spaltmaße oder billige Kunststoffe kämpft. Aber Pulsbeschleunigung steht nicht auf seiner Prioritätenliste. Vielmehr geht es darum, dass er es allen recht machen muss.

Das macht die Arbeit am Golf noch schwerer als der wirtschaftliche Druck, der auf so einem Bestseller lastet, sagt Hackenberg: Einen Sportwagen betont sportlich oder eine Luxuslimousine besonders komfortabel zu konstruieren – das sei eine vergleichsweise leichte Übung, weil die Kunden solcher Fahrzeuge in vielen anderen Kategorien zu Abstrichen bereit wären. .Aber beim Golf ist es anders. Da akzeptieren die Kunden keine Einschränkungen „Ein Golf muss ausgewogen sein und in jeder Disziplin punkten“, sagt der Vorstand. Er müsse nicht überall vorne aber immer vorn dabei und in der Summe dann der Beste in seiner Klasse sein, erläutert Hackenberg und findet die passende Parallele im Sport: „So gesehen ist der Golf der Zehnkämpfer unter den Autos.“

Für Hackenberg ist der neue Golf nicht nur deshalb schon ein alter Bekannter, weil er die Prototypen aus dem Effeff kennt, sondern weil der Golf ihn durch weite Teile seines Berufslebens begleitet hat. Als er in die VW-Entwicklung kam, hat er an der Generation vier mitgearbeitet. Nummer Fünf hat er schon als Projektchef verantwortet, und jetzt bringt er Nummer Sieben als Vorstand auf den Weg. Doch seine erste dienstliche Begegnung mit dem Golf reicht zurück bis in die Studienzeit, als er von der Hochschule in Aachen zur Exkursion nach Wolfsburg gereist war. Dort entdeckten er und seine Kommilitonen unter einer Plane im Entwicklungszentrum ein Auto, das ihre besondere Neugier erregte: Einen Prototypen des Golf I.

Weltpremiere, Messedebüt und Pressepräsentation– wann immer es um den neuen VW Golf geht, steht Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg in der ersten Reihe. Kein Wunder also, dass er auch bei der ersten Testfahrt rund um Wolfsburg selbst am Steuer sitzt.

Fazit
Weltpremiere, Messedebüt und Pressepräsentation– wann immer es um den neuen VW Golf geht, steht Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg in der ersten Reihe. Kein Wunder also, dass er auch bei der ersten Testfahrt rund um Wolfsburg selbst am Steuer sitzt.

Quelle: Autoplenum, 2012-10-01

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