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Testbericht

Marcel Sommer, 11. Oktober 2011
Der kleinste Volkswagen geht ab sofort mit einer Länge von 3,54 Metern in den europäischen Großstädten auf Parkplatzsuche.

Am 2. Dezember ist es soweit. Der Up kommt nach Deutschland. Den 3,54 Meter kurzen VW wird dann in zahlreichen Autohäusern ein Preisschild mit der Aufschrift „ab 9850 Euro“ zieren. Dass der Kaufpreis nur in den seltensten Fällen tatsächlichen unterhalb der 10.000-Euro-Schallmauer liegen wird, gibt selbst die Konzernspitze zu. Der teuerste Up beginnt bei 14.300 Euro – alles andere als günstig.

VW will mit dem Up vor allem in den Großstädten punkten. Mit einem günstigen Auto, welches in nahezu jede Parklücke passt, die Umwelt schont und gleichzeitig Spaß macht. Neben dem nicht ganz erreichten Ziel des Preiswertseins verfehlt er leider auch das des Umweltschonens. 4,7 Liter Super auf 100 Kilometern sollen es beim 55 kW / 75 PS starken Wolfsburger sein. Sogar nur 4,2 Liter beim kleinen Bruder mit 44 kW / 60 PS. Auf der Landstraße mit viel Geradeauslauf und wenig Verkehr schafft er das auch. Bis zu neun Liter beziehungsweise 6,8 Liter spuckt der Bordcomputer jedoch nach gut 40 Kilometern echtem Stadtverkehr mit vielen Stopp-and-Go-Phasen aus. Die Gangvorschlagsanzeige im Display lässt während der Stadt-Fahrt so schnell die Zahl 5 aufblitzen, dass die Frage erlaubt sein darf, ob bei der Programmierung des Bordcomputers die Parameter einer spontanen, stadttypischen Beschleunigung überhaupt eine Rolle gespielt haben. Denn wenn der Fahrer sich zu genau solch einer Aktion entschließen sollte, kann er mit seinem rechten Fuß bei anliegenden 50 Kilometern pro Stunde auch genauso gut gegen die Mittelkonsole treten. Das Resultat ist dasselbe, es passiert nichts.

Der in sieben Farben und fünf verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältliche Kleinwagen von VW muss also beim Thema Fahrspaß punkten. Und gerade das schafft er auch – unabhängig von der Motorisierung. Selbst Michael Schumacher dürfte seine Schwierigkeiten haben, den 15-PS-Unterschied mit seinem sensiblen Popometer zu spüren. Zumal dies auch der einzige Unterschied zwischen den beiden Motorisierungen ist. Beide Dreizylindermotoren beziehen ihre Kraft aus einem Liter Hubraum und verfügen über ein maximales Drehmoment von 95 Newtonmetern. Lediglich die Programmierung der Software entscheidet über den PS-Zuwachs. Und natürlich eine kleine finanzielle Spritze in Höhe von 600 Euro in Richtung VW Konzern.

Doch zurück zum Fahrvergnügen. Im dem Stadtverkehr angemessenen dritten oder vierten Gang lassen sich kleine Zwischensprints mit dem 929 Kilogramm schweren Stadtwagen äußerst flott realisieren. Und auch im typischen Stopp-and-Go-Betrieb spielt der kleine Lückenspringer seine Stärken voll aus. Für den Fall, dass es der Fahrer bis Tempo 50 vielleicht ein wenig zu spaßig meint und dem Vordermann so schnell und dich auf die Stoßstange rückt, dass ein Unfall unvermeidbar wird, sorgt die City-Notbremsfunktion für einen automatischen Stopp. Hört sich komisch an, funktioniert aber ausgezeichnet. Sofern der Fahrer völlig teilnahmslos bleibt. Sollte er während der Aktion stark lenken, selbst bremsen oder die Kupplung treten, wird die automatische Bremsung deaktiviert.

Positiv überraschen kann dreimalige Blinkfunktion beim Betätigen des Fahrtrichtungsanzeigers und der leichte Einstieg in die zweite Reihe dank eines schnellen Zurückgleitens des Vordersitzes. Der Kofferraum bietet Platz für 251 Liter Gepäck. Nach Zurückklappen der Rücksitzbank erhöht sich das Volumen auf 951 Liter. Mehr als ärgerlich für Fahrer mit kurzen Armen ist die fehlende Bedienbarkeit des Beifahrerfensters. In der Fahrertür befindet sich nämlich lediglich der Kippschalter für das eigene Fenster. Damit war schon die erste Smart-Fortwo-Generation hereingefallen. Für das Jahr 2013 hat VW eine Elektroversion fest eingeplant. „Der Up Blue-e-Motion wird das Elektroauto für die Großstadt – technisch ausgereift, alltagstauglich und bezahlbar“, schwärmt der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn. Warum der völlig neu konzipierte Kleinstwagen keinen sparsamen Dieselmotor verbaut bekommt, liegt zum einen an den auftretenden Kosten und am Raumangebot. Kurz gesagt, er wäre zu teuer und außerdem passt er gar nicht unter die Motorhaube. Schade, denn dann könnte es mit dem geringen Verbrauch vielleicht doch noch klappen.

Quelle: Autoplenum, 2011-10-11

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