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Testbericht

Sebastian Viehmann, 22. April 2012
Der Lamborghini Urus ist Volkswagens Star in Peking. Auch Porsche und Audi protzen mit Power-SUVs. VW zeigt den offenen Elektro-Käfer, Skoda den neuen Rapid. Bei Seat heißt es: Letzte Ausfahrt China – der Marktstart im Reich der Mitte soll die kränkelnde Marke aufpäppeln.

Die olympische Schwimmhalle "Water Cube" in Peking platzt aus allen Nähten. Hunderte Chinesen drängen sich um die 600 PS starke SUV-Studie Urus. Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann wird von Kamerateams aus aller Welt umlagert. Mit gewohnt scharfkantiger Front, aber deutlich niedriger als normale SUV präsentiert sich der Italo-Kracher.

Nur der Name Urus ("Auerochse") will so gar nicht zum dynamischen Auftritt passen. Der Urus sieht eher aus wie ein sprungbereites Raubtier. "In einem Wort – unbesiegbar", meint Stephan Winkelmann kurz und knapp. Über eine Serienfertigung ist noch nicht entschieden, aber: "Der Wagen würde unser Geschäft mittel- und langfristig stabiler machen", glaubt der Lambo-Chef. Pro Jahr hält er 3000 bis 3500 Einheiten für möglich, zu einem Stückpreis " auf Gallardo-Ebene". Das wären rund 170.000 Euro.

Das Renn-SUV ist der Höhepunkt der Volkswagen Group Night am Vorabend der Peking Motor Show. Wie immer bieten die Wolfsburger großes Kino. Männliche Tänzer führen martialische Kampfsport-Shows auf, Schwimmerinnen präsentieren ein Wasserballett. Auch Porsche bietet den Chinesen reichlich Power. Der Cayenne steht als pralle Sportversion GTS im Rampenlicht, 420 Pferdestärken aus acht Zylindern katapultieren das SUV in 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Nur mit fünf Zylindern, aber noch schneller präsentiert Audi seine Hochleistungsversion des Q3. Der RS Q3 hat 360 PS. Für die Vorabend-Show rollte ein aufgepumpter Q3 in quietschgelber Lackierung als Freizeitmobil für Kite-Surfer auf die Bühne.

Der krasse Gegensatz dazu ist der E-Bugster von VW. Der Beetle mit Elektroantrieb war bereits in Detroit zu sehen, mit seinem 85 kW starken Elektromotor flitzt der zweisitzige Speedster in knapp elf Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Lithium-Ionen-Akkus sollen mindestens 180 km Reichweite ermöglichen. Interessant ist beim E-Bugster weniger die Antriebstechnik, sondern die Ladebuchse. Dank seines "Combined Charging Systems" kann der Stromer verschiedene Ladetechniken mit nur einem Anschluss nutzen. Auch die Ladesteuerung läuft im Auto ab und nicht in einer externen Stromtankstelle. Die Idee dahinter ist ein einheitlicher Ladestandard für Elektroautos, der das Tanken einfacher und billiger macht.

Noch gibt es in China aber vor allem gewöhnliche Benzinkutschen. Der Volkswagen-Konzern verkauft rund jedes dritte seiner Autos in dem Riesenland. Der landesweite Marktanteil liegt derzeit bei knapp 20 Prozent. Bis 2015 will Volkswagen-Vize und China-Vertriebschef Weiming Soh insgesamt 76 Modelle anbieten, 2012 und 2013 kommen jeweils acht neue hinzu. Neben den bestehenden Marken und Joint-Ventures soll ab sofort auch Seat Erfolge im Reich der Mitte feiern. Die spanische VW-Tochter konnte 2011 ihren Absatz in einigen europäischen Ländern zwar steigern, ist aber weit von der Performance anderer Konzernmarken entfernt und nicht global aufgestellt. Seats wichtigstes Standbein bleibt ausgerechnet das kriselnde Spanien.

In Peking muss deshalb die Studie Ibiza Cupra Concept die Chinesen für Seat begeistern. "Dieser kompakte Sportler wird gerade auf diesem Schlüsselmarkt ein wichtiger Baustein für die Entwicklung unserer Marke sein", hofft Seat-Präsident James Muir. Mit breitem Grill und scharf geschnittenen Kanten setzt Seat auf Kraft und Emotionen. Unter der Haube arbeitet ein 1,4 Liter großer Turbobenziner mit 180 PS und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.

Seat richtet sich an eine junge Kundschaft – was in China kein Problem ist, schließlich sind mehr als 40 Prozent aller Autokäufer nach 1980 geboren. Seats Werbekampagnen konzentrieren sich daher auf digitale Medien und Social Media-Kanäle, die von jungen Chinesen geradezu verschlungen werden.

Zunächst wird es 15 Seat-Händler in China geben, die sich vor allem auf die Millionenstädte im Hinterland konzentrieren. "Wir starten in Hightech-Zentren wie Shenzhen. Bei den 15 Händlern wird es erst einmal bleiben", sagt Volkswagen-Vertriebschef Weiming Soh. Geplante Verkaufszahlen nennt er nicht, erwartet aber von seinen Händlern, dass sie das Volumen nach zwei Jahren verdreifachen. Der große Nachteil für Seat: Alle Autos müssen aus Spanien importiert werden, während die Konzernschwestern VW und Skoda ihre wichtigsten Autos für China längst kostengünstig vor Ort bauen.Auch die Limousine Skoda Rapid wird in einer zusätzlichen Produktion in China vom Band laufen. Skoda-Chef Winfried Vahland zeigte in Peking eine spezielle China-Version des Wagens. 2013 soll der Rapid weltweit auf den Markt kommen, um die Lücke zwischen Fabia und Octavia zu füllen.

Quelle: Autoplenum, 2012-04-22

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