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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 1. August 2013
Ein Cabrio aus der Reihe der Ur-Minis ist kein alltäglicher Anblick. Gary Pearson setzt noch einen drauf, er hat den Oben-Ohne-Kultflitzer veredelt.

Die erste Liebe vergisst man nie, heißt es. Im Falle Gary Pearsons trifft dies sich im besonderen Maße zu. Nur, dass der britische Finanzberater im Alter von 16 Jahren sein Herz nicht an ein junges Mädchen, sondern ein Automobil, das sich bereits im gesetzten Alter befand, verloren hat. "Ich habe meinen ersten Mini mit 16 Jahren bekommen"; seitdem bin ich süchtig bekennt Gary Pearson.

Kein Wunder, dass der freundliche Mittfünfziger seitdem ständig auf der Suche nach neuen Objekten der Begierde war. Der leidenschaftliche Fan des englischen Kultmobils wurde am 1. August 1994 fündig, als er ein seltenes Mini Cabrio erstand. Bei Uhrensammlern nennt man so etwas "Exit Watch". Also der Zeitpunkt, wenn man ein Objekt besitzt, dass das ultimative Ziel war und mit dem das Streben nach neuen Preziosen erlischt. Bei besagten Exit-Automobil handelt es sich um ein sogenanntes Werkscabrio, das 1992 auf der British Motorshow in Birmingham vorgestellt wurde. Die Idee, einen Oben-Ohne-Mini zu bauen, kam übrigens von der deutschen Firma Lamm, die zuvor mit dem Segen Rovers eine geringe Stückzahl produziert hatte.

Als sich Rover endlich dazu durchgerungen hatte, ein Cabrio in Eigenregie zu bauen, wurde dies von Rover Special Products und dem deutschen Oben-Ohne-Spezialisten Karmann entwickelt und in Longbridge gebaut. Zwischen den deutschen und den englischen Modellen, gibt es einige Unterschiede: So sind zum Beispiel beim Mini Werkscabrio, die Front- und Heckschürze zweitteilig und auch das zusammengefaltete Verdeck ist höher, als bei der Lamm-Variante. Außerdem rollen die Werks-Cabrios auf zwölf Zoll Felgen, im Gegensatz zu den 13-Zoll-Versionen, bei den deutschen Versionen. Der Preis war mit gut 12.000 britischen Pfund (etwa 13.840 Euro) doppelt so hoch, wie für einen konventionellen Mini.

Gary Pearson hat rund 300 Modifikationen vorgenommen. Zu viel Bastel-Wastel ist verpönt. Die Teile sind entweder original Mini oder für die englischen Flitzer hergestellt. Das Cabrio hat zum Beispiel elektrische Fensterheber. Die waren nie in einem britischen Mini verbaut, wurden aber in den italienischen Innocenti Minis verwendet, die von Bertone ab 1975 produziert wurden. Auch die weißen Heckleuchten kommen von einer Zubehör-Firma und sind für den Mini gemacht. "Davon gibt es nur 1.000 Stück, dann ging die Firma pleite", erzählt der Brite schmunzelnd. Der erdbeerrote Lack ist übrigens original und heißt "Nightfire Red".

Der 1,3-Liter-Motor ist ein Austausch-Aggregat mit 63 PS. Doch damit hat sich Gary Pearson nicht zufriedengegeben. Das Triebwerk ist verchromt. Das scheint die große Leidenschaft des Besitzers zu sein. Auch die Felgen - natürlich original - sind mit der markanten silbrig glänzenden Schicht überzogen. Die Sitze haben ein silber-weißes Leder. Rund 27.000 Euro und "mehrere tausend Stunden" hat der Engländer schon in den Wagen investiert. Doch interessierte Oligarchen, die das seltene wie schöne Schmuckstück für ihre Töcchte erwerben wollen, blitzen gnadenlos ab. "Ich bin so stolz auf das Auto. Ich werde es nie verkaufen", stellt Gary Pearson klar.

Das Härteste, ist es, diesen Mini in Schuss zu halten. Die englischen Kult-Autos rosten gerne. Vor allem im vorderen Bereich. "Das ist bei meinem Auto nicht der Fall, weil ich ständig auf der Hut bin und alle Stellen sofort ausbessere", erzählt der Engländer. Statt eines Radios ist ein top-modernes Navi mit ausklappbarem Bildschirm verbaut. Auch bei den Scheinwerfern ist Pearson seinem Grundsatz, das keine typischen Tuningteile ans Auto kommen, etwas untreu geworden. Die Frontscheinwerfer haben einen LED-Kranz, der rot leuchtet. "Passt halt perfekt zu der Farbe des Autos", sagt Gary Pearson fast schon entschuldigend.

Quelle: Autoplenum, 2013-08-01

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