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Testbericht

Stefan Grundhoff, 21. Mai 2008
In Europa will Suzuki nach oben. In den USA ist man schon deutlich weiter. Während man dort bereits auf die neue Mittelklasselimousine wartet, genießt man mit dem XL-7 schon den Komfort eines großen SUV.

Auf den Straßen von New York zeigt der Suzuki XL-7, dass es auch in Europa durchaus eine Chance hätte. Doch ohne Dieselmotor geben die Suzuki-Verantwortlichen dem preislich sehr günstigen XL-7 außerhalb der USA bisher keine Chance. Dabei gab es einen Suzuki XL-7 ehemals auch auf dem europäischen Markt. Der Vorgänger des Grand Vitara krönte die Palette als Topmodell namens XL-7. In den USA ist der XL-7 ein eigenständiges Fahrzeug in der deutlich höher positionierten Suzuki-Range. "Sicherlich könnten wir uns ein SUV in der Größe des XL-7 und mit sieben Sitzplätzen auch in Europa gut vorstellen", sagt Minoru Amano, Präsident der Suzuki International Europe GmbH. "Nicht nur, weil es ein wachsendes Segment ist. In 2007 haben wir in ganz Europa rund 334.000 Suzuki Fahrzeuge verkauft - davon waren ein Viertel Grand Vitara.“

Ohne Selbstzünder aber kein Europa-Einsatz. Damit geht Suzuki einen anderen Weg als Nissan, Infiniti oder Mazda. Modelle wie der Nissan Murano oder die im nächsten Jahr auf den Markt kommenden Luxus-SUV von Infiniti verzichten auch in Deutschland auf einen Diesel. Das gleiche gilt für den bewusst dynamisch positionierten Mazda CX-7. Der soll jedoch zumindest mittelfristig einen 185 PS starken Diesel mit 2,2 Litern Hubraum bekommen. Suzukis XL-7 basiert auf der gleichen Plattform wie der Chevrolet Equinox, mit dem er in Kanada auf einer Linie produziert wird. Mit fünf Metern Gesamtlänge und einem Radstand von 2,85 Metern positioniert er sich deutlich über dem Grand Vitara und tritt zumindest von den Dimensionen gegen Fahrzeuge wie einen Jeep Grand Cherokee oder einen Nissan Pathfinder an. Sein Design ist - abgesehen von den geradezu avantgardistisch gezeichneten Frontleuchten und einer nach oben gezogenen Kunststoffschürze - wenig auffällig. Sein großzügiges Platzangebot sieht man ihm bereits von außen an. Dabei versucht der XL-7 trotz seiner ausgestellten Kotflügel gar nicht erst, den Sportler vorzugaukeln. Ab Werk ist man mit einem zurückhaltenden 16-Zoll-Radsatz unterwegs. Auch optional sind nur 17 Zoll große Räder zu bekommen.

Während sein europäischer Bruder mit einem 1,9 Liter großen Commonrail-Diesel aus dem Hause Renault und kargen 129 PS angeboten wird, kann der 1,8 Tonnen schwere XL-7 aus dem vollen schöpfen. Sein 3,6 Liter großer V6-Motor leistet 185 kW/252 PS und 350 Nm bei 2.300 U/min. Die Leistung wird per Fünfgang-Automatik-Getriebe wahlweise auf eine oder zwei Achsen übertragen. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 12 Litern Super auf 100 Kilometern.

Auf den überfüllten Straßen von Manhattan werden es allerdings ein paar Liter mehr. Aber wenn es zwischen Park Avenue und Grand Central Station ungemütlich wird, lernt man den Federungskomfort des XL-7 schnell schätzen. Die Automatik arbeitet ebenso dezent im Hintergrund wie der Sechszylinder. Störend, aber US-typisch, sind die schwammige Lenkung und die spürbaren Nick- und Wankbewegungen. So mag man es hier eben. Ein europäischer Grand Vitara fährt sich deutlich straffer.

Das Platzangebot im Inneren ist großzügig. In der ersten und zweiten Reihe lässt es sich bequem reisen. Die Bedienelemente sind übersichtlich, einige Schalter etwas zu zaghaft beleuchtet und die hinteren Kopfstützen sind zu klein. Wenn es sein muss, können im großen Kofferraum zwei weitere Sitze ausgeklappt werden. Kopf- und Beinfreiheit sorgen nicht gerade für ein Wohlfühlklima im Innenraum. Komfort- und Sicherheitsausstattung sind dagegen vorbildlich. Front-, Seiten- und Kopfairbags sind ebenso im Serienpaket enthalten wie ABS, ESP und Gurtstraffer vorn.

"Also eigentlich Argumente für einen XL-7. Doch wir haben derzeit nun mal kein passendes Dieselaggregat - deshalb macht es zur Zeit für uns keinen Sinn mit einem XL-7 in Europa", erklärt Minoru Amano: "Aber schauen wir mal auf die nächste Generation des Grand Vitara in wenigen Jahren. Vielleicht können wir da ja schon stärkere Motoren anbieten." Der neue Vitara dürfte ab 2011 kommen und soll sich in den Dimensionen ebenfalls deutlich nach oben entwickeln. Bis dahin hätte jedoch auch der XL-7 in unseren Breiten sicher eine Chance - wenn man ihn denn ähnlich günstig wie in den USA anbieten könnte. Das Basismodell Suzuki XL-7 kostet als Fünfsitzer mit Frontantrieb dort gerade mal 21.300 US-Dollar. Die XL-7-Versionen Luxury und Limited liegen als Siebensitzer mit Allradantrieb ebenfalls noch unter der 30.000-Dollar-Marke.

Da macht es fast schon Sinn, einen XL-7 zu importieren. Denn das Topmodell XL-7 Limited glänzt nicht nur mit Mehrzonen-Klimaautomatik, Niveauregulierung und elektrischen Ledersitzen. Es hat auch 17-Zoll-Alufelgen, Keyless-Go und eine Fondsitzanlage mit DVD-Entertainment und abgedunkelten Scheiben. Optional gibt es nur DVD-Navigation und ein Sonnendach. Das voll ausgestattete Topmodell Suzuki XL7 3.6 AWD kostet inkl. lokaler Steuern damit umgerechnet kaum mehr als 20.000 Euro.

Quelle: Autoplenum, 2008-05-21

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