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Testbericht

Stefan Grundhoff, 29. Juni 2013
Der neue Range Rover Sport ist einer der sportlichsten Power-SUV auf dem Markt. Was er kann, zeigt eine Vollgastour im Pace Car auf den Pikes Peak.

Der Pikes Peak im Bundesstaat Colorado an der Ostseite der Rocky Mountains ist in den USA der Berg der Berge und gilt seit Jahrzehnten als eine Legende im Motorsport. Der Pikes Peak International Hill Climb findet jedes Jahr zum Start des Sommers in den Rocky Mountains statt. Es ist das schwerste, schnellste und älteste Bergrennen der Welt; erstmals ausgefahren 1916. Die Hetzjagd auf den Pikes Peak, 4.300 Meter hoch und mit 156 Kehren in die Landschaft der Rockys gemalt, hat eine Länge von 12,42 Meilen, exakt 19,99 Kilometern. Hier gewannen schon Walter Röhrl, Michele Mouton, Ari Vatanen, Stig Blomquist und Bobby Unser. Wo könnte der neue Range Rover Sport dieses Jahr als offizielles Pace Car besser zeigen was er kann? Und wer kann sonst schon von sich behaupten, einmal vor Starfahrer Sebastian Loeb in seiner Peugeot-Kanonenkugel die Felswüste hinauf zu jagen?

Der dunkelrote Range Rover Sport Supercharged Autobiographie wird befeuert von einem bullig wummernden Fünfliter-V8 mit 375 kW / 510 PS. Anfang Juni pulverisierte dieser Range Rover Sport mit Renn- und Stuntfahrer Paul Dallenbach am Steuer den Streckenrekord für Serienfahrzeuge mit spektakulären 12:35,61 Minuten. Diese Zeit ist heute trotz bester Wetterbedingungen nicht zu schaffen, denn es herrscht regulärer Fahr- und Publikumsbetrieb auf dem Pikes Peak. Doch für eine Testtour sind die 32 Grad, die beim Portalhäuschen auf knapp über 2.000 Metern herrschen, genau richtig. Die Einfahrt ist mit dem Pace Car sogar kostenlos - sonst werden 40 Dollar pro Auto fällig, um den meistbesuchten Berg der USA per Auto zu erklimmen.

Das Einsteigen in das Pikes Peak Pace Car ist durch den verbauten Überrollkäfig und die Hosenträgergurte etwas schwerer als beim Serienmodell. Ansonsten fährt der rote Allradler im Serientrimm. Noch sind die Kurven zwischen Bezahlschranke und Startlinie weit und seicht, doch im Sportmodus bollert der Brite bereits kraftvoll um fahrende Verkehrshindernisse herum, die sich in Form vom trägen Honda Odyssey Familienvans oder Ford F-150 Pick Ups ihren Weg bahnen. Als die grell illuminierte Fahrzeugfront im Rückspiegel auftaucht, wählen die meisten vorausfahrenden Familienpiloten gleich den Weg in die praktischen Ausweichbuchten. Gut so, denn mit dem 510 PS starken Range ist heute nicht zu spaßen. Der schafft 0 auf Tempo 100 in 5,3 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.

Es geht über die offizielle Startlinie, wo auf 2.860 Metern das spektakulärste Bergrennen der Welt startet. Die Kurven werden zunehmend enger als es in den bequemen Sportsitzen des 4,85 Meter langen Himmelstürmers an bekannten Streckenpunkten wie Crystal Work Road, 8 Mile Pit Road und Gayler‘s Straits vorbei den Berg hinauf geht. Die knapp sechs Zentimeter mehr Breite bringen nicht nur mehr Platz im Innern, sondern auch eine breitere Spur, die sich in jeder Kurven angenehm bemerkbar macht. Die Lenkung des Cayenne-Verfolgers ist dabei ebenso leichtgängig wie präzise. Schnell fliegen mit dem bekannten Grollen der 625 Nm Drehmoment Grouse Hill und Tin Barn mit einer Höhe von rund 11.000 Fuß vorbei. Der V8-Kompressor müht sich redlich, die dünne Luft durch Kompression auszugleichen. Schließlich kosten 1.000 Höhenmeter rund zehn Prozent der dringend benötigten Motorleistung. Mit brachialer Kraft schiebt der Allradler weiter bergan und zeigt sich auch in engen Kurven auf der Bremse deutlich stärker als sein Vorgänger, der ein paar hundert Kilogramm mehr auf die zwei Achsen brachte. Mit der überarbeiteten Wankstabilisierung des Range Rover Sport werden selbst in einem über 2,3 Tonnen schweren Geländekreuzer die Kehren zwischen Glen Cove und Devil‘s Playground zu einem Vergnügen. Im bergig-kurvigen Grenzbereich helfen die Hochgeschwindigkeitsreifen und das neue Torque Vectoring mit gezielten Bremseingriffen an einzelnen Rädern im Zusammenspiel mit dem elektronisch gesteuerten aktiven Sperrdifferential. So lenkt die Hinterachse sehr agil mit.

Stärker denn je dabei die ZF-Automatik, die mit ihren acht Stufen im manuellen Modus bergauf genauso überzeugen kann, wie bergab im sportliche Automatikmodus. Land-Rover-Chef-Entwickler Stuart Frith: "Erstmals haben wir auch ein aktives Hinterachs-Differenzial in dem Range Rover Sport verbaut, was zusätzliche Dynamik bringt." Die mächtige Wattiefe von bis zu 85 Zentimetern kann man zumindest aktuell nicht ausprobieren. Erst am Abend sind für die Region Colorado Springs starke Gewitter angesagt. Am Devils\\\'s Playground endet die heutige Testtour mit einer grandiosen Rundumsicht. Die restlichen 600 Höhenmeter werden gerade für das Rennen auf den Pikes Peak vorbereitet. Doch der Range Rover Sport hat bis hierher mehr als eindrucksvoll gezeigt, was er kann. Überraschend zurückhaltend präsentierte sich der höhenmäßig bedingte Leistungsverlust, denn am Steuer hatte man noch immer den Eindruck knapp 400 PS unter der Haube zu haben.

Ein besseres Pace Car kann man sich für den Pikes Peak Internation Hill Climb kaum vorstellen. Pace-Car-Fahrer und Pikes-Peak-Kenner Gay Smith schwärmt: "Ich werde bei dem Rennen vor dem Feld herfahren. Ich fahre 80 Prozent und sollte es bis zum Gipfel in unter 14 Minuten schaffen." Die werden sich anfühlen wie in einem Rennwagen. Ganz nebenbei: Rallye-Seriensieger Sebastien Loeb will es in seinem 875 PS starken Peugeot 208 T16 in unter 8,30 Minuten schaffen. Rhys Millen, Sieger von 2012, brauchte in seinem aufgebohrten Hyundai Genesis Coupé Prototyp damals noch grandiose 9.46,164 Minuten.

Quelle: Autoplenum, 2013-06-29

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