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Testbericht

Michael Specht/SP-X, 13. Juli 2016

Mögen bei Mercedes der Unimog und die G-Klasse auch bis in den hintersten Winkel der Erde vorgedrungen sein, ein Terrain haben die Stuttgarter Autobauer bislang nicht beackert: den Golfplatz. Der Vorstoß war längst überfällig. Denn technisch und optisch gehören Golf-Carts gefühlt in die automobile Steinzeit. Die meisten von ihnen sehen nicht viel anders aus als das Gefährt in der US-Comic-Serie „Die Flintstones“. Und so hatte Mercedes vor drei Jahren die Idee, Golf- und Autofans in aller Welt zu fragen, wie denn ihr ideales Golf-Cart der Zukunft aussehen müsste. Die besten Entwürfe und Skizzen fanden zur Überarbeitung den Weg in die Design-Abteilung des Stuttgarter Autobauers.
 
Was dabei heraus kam, stellte Mercedes nun im schottischen Troon im Rahmen der berühmten British Open vor, in der Golfer-Szene besser bekannt als „The Open“. Der Elektro-Zweisitzer ist mit allen erdenklichen Features ausgestattet, die jedes Golfer-Herz höherschlagen lassen dürften: Getränke-Kühlfach, Cupholder, Kabondach, Soundanlage, Internet-Anschluss, Smartphone-Konnektivität, ein riesiger Touchscreen mit jeder Menge Apps inklusive Scorekarte, Navigation und genauer Ballposition. Was soll da noch schiefgehen?
 
Den Stern trägt das Golf-Gefährt allerdings nicht – aus Produkthaftungsgründen. Mercedes ist auch nicht der Hersteller, sondern nur der Designer. Daher steht an der Flanke auch nur „Mercedes-Benz Style“. Gebaut hat die Studie die dänische Firma Garia. Sie gilt in der Szene als der „Mercedes“ unter den Golf-Carts-Produzenten und fertigt Fahrzeuge dieser Art seit über zehn Jahren. Die zweisitzigen E-Mobile sind teils exklusive Sonderanfertigungen, können bis zu 70.000 Euro kosten und parken bei gut situierten Golfspielern in der heimischen Garage neben Ferrari, Bentley oder Mercedes-AMG GT. Als Hauptabsatzmärkte gelten die USA, der Nahe Osten, Asien und Australien. „Deutschland und Europa üben sich hier in Zurückhaltung“, sagt Garia-Projektleiter Anders Lynge, „dort pflegt man die Tradition dieses Sports und geht lieber zu Fuß.“
 
Technisch bricht das offiziell „Mercedes-Benz Style Edition Garia Golf Car“ genannte Vehikel mit so ziemlich allem, was bislang typische Golf-Carts auszeichnete. Angefangen bei der Lithium-Ionen-Batterie, die bis zu 80 Kilometer Reichweite liefert. Sie liegt flach im Wagenboden. Der Elektromotor kann bis zu 15 PS an die Hinterräder schicken und sprintet ruckzuck auf die limitierten 30 km/h. Mit 2,35 Meter Länge ist das Garia-Golf-Cart knapp 40 Zentimeter kürzer als ein Smart und wendet auf einer Breite von nur 5,2 Meter. Cool gemacht sind nicht nur die LED-Lichter an Front und Heck, sondern auch die beiden Pedale im Fußraum. Das rechte trägt ein großes Plus-Zeichen (Fahren), das linke ein entsprechendes Minus-Zeichen (Bremsen).
 
Ob und wann das Garia-Gefährt als Serienversion gebaut wird, steht in den Sternen. „Wir wollen jetzt zunächst die Reaktionen des Publikums abwarten“, sagt Garia-Mann Lynge. Die Entscheidung soll aber schon in einigen Wochen fallen. Freuen dürften sich dann zumindest viele ältere Golfspieler, die ihren Lebensabend in „The Villages“ westlich von Orlando in Florida verbringen. Dort ist die gesamte Infrastruktur auf Golf-Carts zugeschnitten. Die rüstigen Rentner nutzen ihren teils bunten und aufgepeppten Gefährte nicht nur auf dem Golfplatz, sondern stromern mit ihnen auch zum Einkaufen, in die Restaurants, besuchen Nachbarn und Freunde, fahren zur Kirche und in Konzerte. Der Cadillac parkt – fast vergessen – in der Garage.
 
 
 
 
 

Mercedes wagt sich auf unbekanntes Terrain, den Golfplatz. Zusammen mit der dänischen Firma Garia entstand der Prototyp eines Elektro-Carts, das zeigen soll, wie ultramodern und cool Golfer künftig über den Rasen rasen können.

Fazit
Mercedes wagt sich auf unbekanntes Terrain, den Golfplatz. Zusammen mit der dänischen Firma Garia entstand der Prototyp eines Elektro-Carts, das zeigen soll, wie ultramodern und cool Golfer künftig über den Rasen rasen können.

Quelle: Autoplenum, 2016-07-13

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