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Testbericht

11. Mai 2012
Engelskirchen bei Köln, 11. Mai 2012 - Die Modelle C1, C3, C4 und ihre Derivate gelten bei Citroën als "Cœur de gamme", als Herz der Modellpalette. Sie machen zusammen 75 Prozent der Verkäufe aus. Der kleinste Vertreter, das Herzchen also, bekam nun ein Facelift: Es brachte dem C1 Änderungen an der Front, ein LED-Tagfahrlicht in den höheren Versionen und der Verbrauch sank. Wir haben den Kleinstwagen getestet. Drei Zylinder machen die Arbeit Das Herzchen begann im Jahr 2005 zu schlagen. Auch sieben Jahre nach der Markteinführung hat es kaum etwas von seiner Kraft eingebüßt: Der C1 zählt noch immer zu den Top Ten der Kleinstwagen-Verkaufsstatistik. In Schwung gebracht wird das Wägelchen von einem Ein-Liter-Dreizylinder mit 68 PS. Serienmäßig gibt er seine Kraft an eine Fünfgang-Schaltung weiter. Beim Bedienen des Hebels fühlt man sich nicht gerade, als führe man ein chirurgisches Instrument, eher glaubt man, mit einem hölzernen Kochlöffel im Milchreis zu rühren. Beim Ampelsprint rennt das Auto immerhin mit annehmbarem Temperament los, fühlt sich aber nicht wirklich flott an. Dabei klingt das Motörchen nicht so kernig wie andere Dreizylinder und wirkt rasch angestrengt. Kaum Durst beim Pumpen Das Ein-Liter-Organ befördert nun statt bisher 4,7 nur noch 4,5 Liter Super je 100 Kilometer in die drei kleinen Arbeitsräume. Damit gehört der C1 zu den Sparsamsten der Gattung, und das ohne Zusatztechnik wie eine Start-Stopp-Automatik. Anstelle der Schaltung wird ein automatisiertes Fünfgang-Schaltgetriebe angeboten. Es macht das Auto allerdings behäbiger - die Sprintzeit verlängert sich um fast anderthalb Sekunden - und nervt mit Gedenkpausen beim Gangwechsel. Was das Fahrwerk angeht, so wirkt es etwas schwammig. Mit einem Kleinstwagen pest man natürlich selten wie der Notarzt um die Ecken. Am Steuer sitzt oft ein Fahranfänger, ein Student oder die Hausfrau. Dieser Klientel ist das Fahrwerk meist weniger wichtig. Dass unser Herzchen bei Löchern im Asphalt manchmal ins Stolpern kommt, muss man bei dieser Klasse sowieso hinnehmen.
Kurz, einparkbar und wendig Mit 3,44 Meter Länge gehört der C1 zu den kleinsten Viersitzern auf dem Markt. Das erleichtert in der Stadt die Parkplatzsuche und das Wenden in engen Straßen. Man kann ihn als Drei- und Fünftürer bestellen, aber vier Sitzplätze sind immer da. Den Innenraum haben die Franzosen in der gefahrenen Version Tendance pfiffig gestaltet. Der Drehzahlmesser steht wie ein Stielauge von der Lenkradsäule ab, und das Armaturenbrett überzieht leicht genarbte, schwarze Plastikhaut. Kurvige Straßen sollte man nicht nur wegen des Fahrwerks sachte angehen, sondern auch wegen der Sitze, die nicht viel Seitenhalt bieten. Beschränkte Luftzirkulation in der hinteren Kammer Vor allem aber drücken sich die Knie der Fondinsassen ins weiche Fleisch der Vordersitze. Nach oben ist bei normaler Haltung ausreichend Platz, solang man nicht versucht, das müde Haupt an die Kopfstütze zu legen - denn dann stößt man an den Dachhimmel. Außerdem ist die Luftzirkulation in der hinteren Kammer unseres Herzchens beschränkt: Beim Dreitürer stehen die hinteren Scheiben fest, der Fünftürer weist nur Ausstellfenster auf. Vorne werden die Lufteinlassöffnungen in der Basisversion per Handkurbel geöffnet. Auch beim Einstellen der Außenspiegel ist Handarbeit angesagt, eine elektrische Einstellung gibt es nicht mal gegen Aufpreis. Zu kleiner Kofferraum und wenig crashsicher Hinter dem Fond hat selbst unser Mini-Herz noch eine weitere Kammer, auch wenn sie arg klein geraten ist. Gerade mal 139 bis 712 Liter Gepäck passen in den Kofferraum - bei weitem weniger als man in einen VW Up hineinpressen kann. Auch stört beim Ausladen von schweren Kisten und Kästen eine hohe Schwelle. Was die Crashsicherheit angeht, ist bei unserem Herzchen ebenfalls Stirnrunzeln angesagt: Der C1 erhielt im EuroNCAP-Test nur vier von fünf Sternen, und das bei den noch recht laxen Prüfkriterien des Jahres 2005. Immerhin bietet der C1 serienmäßig ESP und vier Airbags, die fehlenden Kopfairbags kann man optional dazuordern. Ansonsten besitzt die Basisversion C1 Attraction kaum mehr als eine Servolenkung.
Empfehlenswert: Tendance plus Klima Zumindest Minimalkomfort bietet die Version Tendance für 10.450 Euro: Elektrische Fensterheber vorne, eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, LED-Tagfahrlicht, eine geteilte Fondlehne, ein Drehzahlmesser und ein CD-Radio sind an Bord, die Klimaanlage kann für 950 Euro dazubestellt werden. Mit den genannten 10.450 Euro kommt unser Herzchen dem Segmentbestseller VW Up gefährlich nahe: Der kostet in der vergleichbaren Version Move nur 200 Steine mehr. Wer keine Angst vor zu engen Parklücken hat, kann stattdessen auch den deutlich größeren Kia Rio 1.2 Attract mit 85 PS für 10.990 Euro in Betracht ziehen.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor
Hubraum:998
Anzahl Ventile:2
Anzahl Zylinder:3
Leistung:50 kW (68 PS) bei UPM
Drehmoment:93 Nm bei 3.600 UPM
Preis
Neupreis: 10.450 € (Stand: Mai 2012)
Fazit
Der C1 gehört zu den kleinsten und damit wendigsten Stadtflitzern mit vier vollwertigen Sitzplätzen. Die Facelift-Version ist auch sehr sparsam, und das sogar ohne Extratechnik wie Start-Stopp-Automatik. Soweit, so gut. Doch muss man dem Citroën-Herzchen auch gravierende Schwächen attestieren. Vor allem ist der Kofferraum zu klein und nicht gut nutzbar, und auch der Platz im Fond ist knapp. Hinzu kommt die geringe Crashsicherheit. Auch bei Beschleunigungsgefühl und Fahrwerk brilliert der C1 nicht. Vieles davon könnten Kleinstwagenkunden verzeihen, wenn wenigstens der Preis niedrig wäre - ist er aber nicht.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: auto-news, 2012-05-11

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