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Testbericht

12. November 2010
Barcelona (Spanien), 12. November 2010 - Die spanische Volkswagen-Tochter Seat muss damit leben, neue Technologien oder Triebwerke des Öfteren erst nach anderen Konzernmarken zu erhalten. Der 1.2 TSI mit Direkteinspritzung, Turboaufladung und 105 PS kommt bereits seit längerem im VW Polo zum Einsatz, im Skoda Fabia seit einigen Monaten. Nun ist auch Seats Kleinwagen Ibiza dran. Dort ist der neue Motor, sieht man von den Sportvarianten FR und Cupra ab, künftig der Topbenziner - und das nicht nur auf dem Papier, wie unsere erste Ausfahrt beweist. Weniger Hubraum, genauso viel Leistung Motorenentwickler folgen aktuell häufig dem Prinzip des so genannten Downsizing. Dabei wird der Hubraum eines Aggregats verkleinert und somit der Verbrauch reduziert. Um dennoch dieselbe Leistung wie bei einem größeren Motor zu generieren, bedient man sich meist des Mittels der Turboaufladung. Diesem Grundsatz folgt auch der 1.2 TSI im Ibiza. Mit 105 PS bleibt die Leistung im Vergleich zum Vorgänger mit 1,6 Liter Hubraum und ohne Aufladung unverändert. Der Normverbrauch konnte dabei um immerhin einen auf nun 5,3 Liter reduziert werden. Analog sank der CO2-Ausstoß von 149 auf 124 Gramm je Kilometer. Spritziger Antrieb Soviel zur Theorie. Aber wie fühlt sich der Ibiza 1.2 TSI im Alltag an? Um es kurz zu machen: ziemlich gut. Der Vierzylinder treibt den Kleinwagen spritzig und zügig voran. Ob im Niedrigtourbereich oder bei höherer Geschwindigkeit, immer stehen ausreichende Kraftreserven zur Verfügung. Der Unterschied zum Vorgänger wird beim Blick in die Datenblätter offensichtlich: Der alte 1,6-Liter-Otto erzeugt maximal 153 Newtonmeter Drehmoment, die ab 3.800 Touren zur Verfügung stehen. Der neue 1.2 TSI stemmt dagegen 175 Newtonmeter auf die Kurbelwelle - und zwar über einen breiten Bereich zwischen 1.550 und 4.100 Umdrehungen.

Geräusch- und vibrationsarm In 9,8 Sekunden spurtet der kleine Spanier von null auf Tempo 100, der vorige 105-PS-Benziner benötigt dafür über eine halbe Sekunde mehr. Die Höchstgeschwindigkeit hat sich nur minimal auf jetzt 190 Stundenkilometer verändert. Der 1.2 TSI arbeitet angenehm geräusch- und vibrationsarm. Vor allem im Leerlauf muss man sich schon genau versichern, ob der Motor läuft oder nicht. Erst bei hohen Drehzahlen, etwa bei Autobahnfahrten, nimmt die Lautstärke zu. Ein zusätzlicher Gang könnte hier Abhilfe schaffen, doch das ansonsten tadellos arbeitende Schaltgetriebe muss sich mit fünf Gängen begnügen. Noch sparsamer mit Start-Stopp Für 400 Euro Aufpreis gibt's den Ibiza 1.2 TSI auch als Ecomotive-Variante mit serienmäßigem Start-Stopp-System. Hier beträgt der CO2-Ausstoß nur 119 Gramm je Kilometer. Der Durchschnittsverbrauch sinkt laut Hersteller auf 5,1 Liter pro 100 Kilometer. Weniger verbraucht keiner der vergleichbar motorisierten Konkurrenten. Auf Wunsch ist der Ibiza 1.2 TSI auch mit dem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe DSG kombinierbar, ein Start-Stopp-System ist dann jedoch nicht erhältlich. Sportliches Fahrwerk Das Fahrwerk des Ibiza fällt relativ straff aus. Das kommt sportlich ambitionierten Fahrern entgegen und ermöglicht schnelle Kurvenfahrten. Doch auch bei gemütlicher Fahrt wirkt der frontgetriebene Kleinwagen nicht unkomfortabel. Das dicke Volant liegt gut in der Hand, die direkt arbeitende Lenkung passt zur Gesamtcharakteristik des Flitzers. Eng wird es für die Passagiere des Dreitürers auf den hinteren Plätzen. Hier lässt vor allem die Kopffreiheit zu wünschen übrig, doch auch mit langen Beinen fühlt man sich hinten nicht sonderlich wohl. Einschränkungen sind darüber hinaus beim Gepäckabteil hinzunehmen: Die hohe Ladeschwelle erschwert das Be- und Entladen. Durch Umlegen der Rücksitzlehnen lässt sich das Gepäckraumvolumen zwar vergrößern (beim Dreitürer von 284 auf maximal 930 Liter), allerdings verbleibt eine Schwelle im Boden.

860 Euro billiger als der Polo Der Ibiza 1.2 TSI ist als dreitüriger SC ab 15.740 Euro zu haben. Für den gleich motorisierten VW Polo werden mindestens 16.600 Euro fällig, für den vergleichbaren Skoda Fabia (nur als Fünftürer) 16.080 Euro. Der Ibiza 1.2 TSI kommt serienmäßig mit Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern vorne und elektrisch einstellbaren Außenspiegeln. Ebenfalls immer mit an Bord sind ein Tempomat, ein Audiosystem mit CD- und MP3-Player sowie Nebelscheinwerfer. Der neue Motor wird neben dem Dreitürer auch im Ibiza Fünftürer und im Kombimodell Ibiza ST angeboten.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor mit Benzindirekteinspritzung und Turboaufladung
Hubraum:1.197
Anzahl Ventile:2
Anzahl Zylinder:4
Leistung:77 kW (105 PS) bei UPM
Drehmoment:175 Nm bei 1.550 bis 4.100 UPM
Preis
Neupreis: 15.740 € (Stand: November 2010)
Fazit
Die Antriebspalette des insgesamt überzeugenden Seat Ibiza wird mit dem 1.2 TSI durch eine empfehlenswerte Motorvariante ergänzt. Der aufgeladene Benzindirekteinspritzer ist spritzig, geräuscharm und kann sich auch in Sachen Verbrauch sehen lassen. Das Start-Stopp-System hätten wir uns jedoch nicht optional, sondern als Serienausstattung gewünscht. Doch hier waltete womöglich der Rotstift, um dem Konzernbruder VW Polo preislich nicht zu nahe zu kommen.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2010-11-12

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