12neuwagen.de12gebrauchtwagen.de

Unsere Partnerseiten:

Testbericht

9. Juli 2010
Frankfurt/Main, 9. Juli 2010 - Im Frühjahr 2009 präsentierte Nissan auf dem Genfer Autosalon eine futuristisch anmutende Studie namens Qazana. Doch die Mehrheit solcher Konzeptautos wird normalerweise niemals bis zur Serienreife weiterentwickelt. Anders in diesem Fall: Zwar gingen die gegenläufig öffnenden Türen verloren und der Innenraum wurde etwas konventioneller gestaltet. Aber sehr vieles von der Studie Qazana findet sich auch im Juke wieder, wie das Serienmodell schließlich getauft wurde. Nicht alltäglich Das Design des Juke ist sicher alles andere als alltäglich und lädt zum näheren Hinschauen ein. Dabei stellt sich zwangsläufig die Frage: In was für ein Segment gehört der Juke eigentlich? Unten SUV, oben Sportcoupé - so beschreibt Nissan die ungewöhnliche Mixtur des Crossover-Modells. Der 4,14 Meter lange Juke orientiert sich weniger an der Kompaktklasse als vielmehr an Kleinwagen und ist unterhalb des Qashqai positioniert. Direkte Konkurrenten sind dennoch schwer auszumachen, denn der Neue befindet sich irgendwo zwischen VW CrossPolo, Kia Soul und dem in Kürze startenden Mini Countryman. Große Räder, abfallende Dachlinie Die großen Räder, die markanten Radhäuser sowie die erhöhte Sitzposition des Juke sind ganz klare SUV-Elemente. In der Topmotorisierung ist zudem ein Allradantrieb erhältlich. Die hohe Gürtellinie, das stark nach hinten abfallende Dach und die seitliche Fenstergrafik erinnern hingegen eher an einen Sportwagen. Ein wenig gewöhnungsbedürftig präsentieren sich Front- und Heckpartie. Vorne gibt es geteilte Lichteinheiten mit schlitzförmigen Gehäusen auf der Motorhaube für Positionslichter und Blinker. Darunter sind die runden Hauptscheinwerfer platziert. Sehr eigenständig wirkt das muskulöse Hinterteil mit L-förmigen Rückleuchten.

Farbig lackierte Mittelkonsole Neben der durchaus spacig anmutenden Außenhaut haben die Designer auch den Innenraum des Juke individuell gestaltet. So gibt es eine Mittelkonsole, deren Form dem Tank eines Motorrads nachempfunden und die, ebenso wie ein Teil der Türverkleidungen, in einem hochglänzenden Finish gehalten ist - wahlweise in Metallic-Grau oder Metallic-Rot. Die Armaturentafel wirkt etwas verspielt. Nach dem ein oder anderen Schalter muss man etwas suchen, beispielsweise nach dem Verstellknopf für die elektrischen Außenspiegel. Hinten nicht allzu viel Platz Die Sitze für Fahrer und Beifahrer bieten guten Seitenhalt, hinten geht es dafür etwas beengt zu. Im Fond sind sowohl Bein- als auch Kopffreiheit nur für kleine Personen ausreichend. Das Gepäckraumvolumen liegt mit 251 Liter auch im Kleinwagenbereich eher im hinteren Drittel. Bei umgelegten Rücksitzlehnen wächst der Stauraum bei ebenem Ladeboden auf bis zu 830 Liter an. Flott unterwegs dank 190 PS Antriebsseitig bietet Nissan für den Juke zunächst drei Motorisierungen an. Rund 70 Prozent der Käufer werden sich voraussichtlich für den 117 PS starken 1,6-Liter-Benziner entscheiden. Richtig viel Power bietet hingegen das Spitzenaggregat: Der 1.6 DIG-T leistet immerhin 190 PS, was eher an Sportflitzer à la Opel Corsa OPC oder Mini Cooper S erinnert. Ganz so dynamisch ist man mit dem topmotorisierten Nissan Juke zwar nicht unterwegs, in puncto Durchzugskraft und Agilität überzeugt der Vierzylinder mit Benzindirekteinspritzung und Turbolader jedoch allemal. Erfreulich sind zudem die Laufruhe und die gute Dämmung. Den Sprint von null auf Tempo 100 bewältigt der Fronttriebler mit Sechsgang-Schaltgetriebe in exakt acht Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 215 km/h erreicht. Ein 110 PS starker Turbodiesel ergänzt die Antriebspalette. Der 1.5 dCi nagelt zwar etwas, erzeugt aber bis zu 240 Newtonmeter Drehmoment und sorgt damit für ordentlichen Vortrieb. Als Normverbrauch für den Selbstzünder nennt Nissan 5,1 Liter, das entspricht einem CO2-Ausstoß von 134 Gramm je Kilometer.

Kompromiss aus Komfort und Sportlichkeit Der Juke liegt gut auf der Straße, die Fahrwerksabstimmung bietet einen gelungenen Kompromiss aus Komfort und Sportlichkeit. Über das optionale "Dynamic Control System" kann der Fahrer einige fahrdynamische Parameter verändern und zwischen den Programmen Normal, Sport sowie Eco wählen. Im "Sport"-Modus sprechen Gaspedal und Lenkung direkter an. Im "Eco"-Programm wird die Klimaanlage entlastet und somit der Verbrauch minimiert. In das Dynamic Control System ist zudem der Bordcomputer integriert, der zurückliegende Tagesverbräuche speichert und einen Anreiz zu sparsamer Fahrweise bieten soll. Das Kontroll-Terminal liefert aufgrund der niedrigen Position in der Mittelkonsole und der vielen Einstellmöglichkeiten aber auch einiges an Ablenkungspotenzial während der Fahrt. Immer mit Klima und Radio Wie bei den Japanern üblich, überzeugt der Juke bereits in der Basisversion Visia durch eine umfangreiche Serienausstattung. Sechs Airbags, rundum elektrische Fensterheber, eine Klimaanlage sowie ein CD-Radio sind immer mit an Bord. In der mittleren Ausstattungslinie Acenta gibt es zusätzlich Leichtmetallräder, eine Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer, einen Tempomat und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung fürs Handy. Nahezu Vollausstattung bietet der Juke Tekna, der auch über ein Navigationssystem, eine Rückfahrkamera und ein schlüsselloses Zugangssystem verfügt. Lediglich für Ledersitze und Metalliclackierung fallen beim Tekna Extrakosten an. Einstieg für unter 17.000 Euro Der Nissan Juke ist ab sofort bestellbar und kommt am 9. Oktober 2010 zu den Händlern. Der Einstiegspreis beträgt 16.990 Euro für den kleinen Benziner, der günstigste Diesel kostet 1.900 Euro mehr. Der Juke 1.6 DIG-T ist mit Frontantrieb und Schaltgetriebe ab 21.190 Euro zu haben. Alternativ gibt es die Topversion auch mit Allradsystem und stufenlosem CVT-Getriebe, dann werden jedoch bereits über 25.000 Euro fällig.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor mit Benzindirekteinspritzung und Turbolader
Hubraum:1.618
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:140 kW (190 PS) bei UPM
Drehmoment:240 Nm bei 2.000 bis 5.200 UPM
Preis
Neupreis: 21.190 € (Stand: Juli 2010)
Fazit
Den Nissan Juke zeichnet vor allem eines aus - er ist einzigartig. Einzigartig ist das spacig anmutende Design, das sicherlich nicht jedermanns Geschmack trifft, aber auffällig ist. Einzigartig ist auch das Konzept, ein kleines SUV mit einem Sportcoupé zu kreuzen. So spricht der Juke vor allem solche Käufer an, die auf der Suche nach einem individuellen, nicht alltäglichen Fahrzeug sind. Diese sollten allerdings auch die Nachteile in puncto Platzangebot berücksichtigen, die der Juke mit sich bringt.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2010-07-09

Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
Autoplenum

Autoplenum, 2020-03-12

Test: Nissan Juke - Schön schrägTest: Nissan Juke - Schön schräg
Schön schräg Test: Nissan Juke Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum
3.5 von 5

Autoplenum, 2019-02-19

Nissan Juke als Sondermodell - Das Ende klingt gutNissan Juke als Sondermodell - Das Ende klingt gut
Das Ende klingt gut Nissan Juke als Sondermodell Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum
4.5 von 5

Autoplenum, 2017-10-17

Gebrauchtwagen-Check: Nissan Juke - Charaktertyp mit klei...Gebrauchtwagen-Check: Nissan Juke - Charaktertyp mit kleinen Schwächen
Charaktertyp mit kleinen Schwächen Gebrauchtwagen-Check: Nissan Juke Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2017-03-16

Nissan Juke Premium - Schwarz und lautNissan Juke Premium - Schwarz und laut
Schwarz und laut Nissan Juke Premium Ganzen Testbericht lesen
redaktion
3.5 von 5

redaktion, 2015-12-08

Nissan Juke – Das Tamagotchi-SUVNissan Juke – Das Tamagotchi-SUV
Nissan Juke – Das Tamagotchi-SUVGanzen Testbericht lesen