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Testbericht

Mario Hommen/SP-X, 3. Januar 2017

Wer den Kia Rio der dritten Generation als Neuwagen will, sollte sich beeilen, denn bereits im Frühjahr 2017 kommt die Neuauflage des koreanischen Kleinwagens. Doch auch als Gebrauchter ist der Polo-Konkurrent eine interessante, weil vor allem preiswerte Alternative, die neben diversen Qualitäten auch noch eine siebenjährige Werksgarantie bietet. Selbst die ältesten Exemplare profitieren noch bis Ende 2018 von diesem besonderen Herstellerservice.
 
Karosserie und Innenraum: Dass es den Rio schon seit drei Generationen gibt, dürfte vielen gar nicht bewusst sein, denn die Vorgänger waren so unscheinbar wie erfolglos. Erst mit der im September 2011 gestarteten, dritten Generation bot der Rio, trotz gewisser Ähnlichkeit zum Klassenprimus VW Polo, ein dem verheißungsvollen Namen einigermaßen würdiges Flair. Darüber hinaus handelt es sich um einen gut gemachten Alltagswagen. Die nur knapp über vier Meter lange Karosserie, mit zwei oder vier Einstiegstüren, bietet innen ein ordentliches Platzangebot. Vorne sitzt man gut, auf der Rückbank kann es lediglich für Sitzriesen etwas eng werden. Ordentlich dimensioniert ist auch der fast 300 Liter große Kofferraum, der bei umgeklappter Rückbanklehne auf über 900 Liter wächst. Ein solide Verarbeitung und ein einfaches Bedienkonzept mit guter Haptik gehören zu den weiteren Vorzügen des Koreaners.
 
Motoren und Fahrwerk: Die Motorenpalette des Rio ist überschaubar. Neben zwei Benzinern wurden in den fünfeinhalb Modelljahren auch zwei Diesel angeboten. Attraktiv sind die 55 kW/75 PS oder 66 kW/90 PS starken Selbstzünder vor allem für Langstreckenfahrer, die auf den Verbrauch achten. Im Fall des mit 75 PS recht behäbigen 1.1 CRDi liegt dieser bei nur knapp über drei Liter, sofern das Fahrzeug über die optionale Start-Stopp-Automatik ISG verfügt. Auf dem Gebrauchtmarkt ist allerdings nur etwa jeder zehnte Rio ein Diesel.
 
Deutlich häufiger anzutreffen ist der Basisbenziner 1.2 CVVT, der in den ersten Modelljahren 63 kW/86 PS und seit dem Facelift 2015 62 kW/84 PS leistet. Die Fahrleistungen (rund 13 Sekunden Sprintzeit, rund 170 km/h) gehen in Ordnung, ebenso die fünf Liter Verbrauch. Wer etwas flotter unterwegs sein will, sollte zum 1.4 CVVT mit 80 kW/109 PS greifen. Recht selten ist dieser sogar mit einer allerdings viel Leistung und Sprit fressenden Viergang-Automatik zu haben.
 
Ebenfalls nicht sonderlich auf Fahrspaß getrimmt ist das Fahrwerk. Zwar bietet das kreuzbrave Setup einen akzeptablen Kompromiss aus Komfort und Kurvenstabilität, Begeisterung wird der solide gemachte Unterbau bei anspruchsvolleren Fahrern allerdings nicht wecken.
 
Ausstattung und Sicherheit: Wer viel will, kann beim Rio auch viel bekommen. Attraktiv sind die mittleren Ausstattungen Dream-Team-Edition, Spirit oder Business Line. Hier sind oft Klimaautomatik oder ein Navisystem an Bord. Sogar randvoll mit Extras ist die allerdings äußerst seltene Topversion Platinum Edition. Wer ein knappes Budget hat, sollte sich nach den einfachen Versionen Start, Attract und Sensation umschauen. Wenn auch nicht luxuriös, so sind selbst die unteren Ausstattungsniveaus in puncto Sicherheit über jeden Zweifel erhaben. Neben vielen elektronischen Regelsystemen sind beim Kia Rio nämlich stets auch sechs Airbags an Bord. Beim EuroNCAP-Crashtest gab es fünf Sterne.
 
Qualität: Dank der sieben Jahre und bis zu 150.000 Kilometer gewährten Herstellergarantie dürfen sich auch Gebrauchtkäufer eines Kia Rio zumindest vorläufig auf der sicheren Seite wähnen. Selbst bei einem Exemplar mit einigen Jahren auf dem Buckel wird man bei einem unerwarteten Defekt nicht auf dem Schaden sitzen bleiben, sofern die jährlichen Inspektionsintervalle eingehalten wurden. Ganz frei von Macken ist der Rio der dritten Generation nämlich nicht. Laut TÜV-Report 2017 weist der Koreaner eine leicht höhere Mängelquote als der Segmentdurchschnitt auf. Anfällig für Defekte ist vor allem die Beleuchtung. Bei Bremsen oder Fahrwerk leistet sich der Kleinwagen hingegen kaum nennenswerte Mängel. Auto Bild hat bei einem Dauertest über 100.000 Kilometer lediglich einige verzeihliche Schwächen entdeckt. Unter anderem aufgrund eines rostigen Auspuffs und eines undichten Klimakompressors wurde hier die Note 2- vergeben.
 
Fazit: Während die ersten beiden Generationen des Kia Rio auf dem Gebrauchtmarkt preislich schnell auf Ramschniveau rangierten, zeigt sich die dritte Generation vergleichsweise wertstabil. Diesen Umstand dürfte der Kia Rio 3 unter anderem seinen guten Langzeitqualitäten und einer XXL-Herstellergarantie verdanken. Wer einen Rio aus zweiter Hand will, muss deshalb vorläufig noch mindestens einen mittleren vierstelligen Betrag investieren. Dafür bekommt man einen modernen, ansehnlichen, alltagstauglichen und zudem soliden Kleinwagen.

Schicke Schale, solider Kern – die seit 2011 angebotene dritte Generation des Kia Rio ist auch als Gebrauchter eine Empfehlung wert. Als besonderen Vorzug bietet der Kleinwagen eine siebenjährige Herstellergarantie.

Fazit
Schicke Schale, solider Kern – die seit 2011 angebotene dritte Generation des Kia Rio ist auch als Gebrauchter eine Empfehlung wert. Als besonderen Vorzug bietet der Kleinwagen eine siebenjährige Herstellergarantie.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2017-01-03

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