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Testbericht

22. März 2005
München, 22. März 2005 – Wer sich an die alten Stufenheckmodelle des Seat Toledo erinnert, erkennt den Neuen kaum wieder. Der ist ein schnittiger, hochgewachsener Familienwagen, der mit seiner Form eher in die Schublade „Van“ als „Limousine“ passt. Vor allem das Heck erhitzt die Gemüter: Die Panorama-Scheibe aus den fünfziger Jahren und die stummelige Stufe in der Klappe teilt die Meinungen über die Hinterpartie. Aber das ist der einzige Streitpunkt über den neuen Toledo, der sonst mit seinem schicken Aussehen wie ein moderner Anzug für viele Gelegenheiten passt. Satte 140 PS Guter Anzug – dieses Stichwort passt auch, wenn es um den Vortrieb unseres Testwagens Toledo 2.0 TDI geht. „Pumpe-Düse“ heißt das kleine Geheimnis, das dem Selbstzünder zu beachtlichen Leistungen verhilft. Satte 140 PS werden aus dem Zweiliter-Aggregat gepresst, das Drehmoment von 320 Newtonmetern liegt bereits bei 1.750 Touren an. Das bekommt vor allem der Rücken zu spüren, wenn der Seat lossprintet. 9,9 Sekunden auf Tempo hundert Nach einem kurzen Anfahr-Zögern zieht der Toledo nach vorn wie ein Rottweiler an der Leine. Die elastische Kraftentwicklung im mittleren Drehzahlbereich ist Klasse, es macht richtig Spaß, dem Spanier hin und wieder die Sporen zu geben. 9,9 Sekunden dauert der klassische Sprint. Die Spitze gibt Seat mit 201 km/h an, die Tachonadel unseres Testwagens bog sich bis zur 220er-Markierung.

DSG schaltet fast ruckfrei Dazu passt das Direktschaltgetriebe DSG, dessen sechs Gänge dank zweier Kupplungen nahezu ruckfrei und ohne Zugkraftverlust gewechselt werden. Die Gangstufen lassen sich auch sequenziell manuell wechseln, aber das ist eher was für verspielte Naturen – ohne den Kupplungsfuß macht Handschalten eben keinen richtigen Spaß. Also die Arbeit lieber dem Automatik-Programm überlassen. Ein zuschaltbares Sportprogramm ermöglicht ein höheres Ausdrehen der Gänge und damit noch mehr Dynamik. Fahrwerk passend abgestimmt Das kann sich durchaus lohnen, denn der Toledo 2.0 TDI lässt sich richtig sportlich und agil fahren. Das Fahrwerk ist komfortabel genug, um einem Familienmobil gerecht zu werden und straff genug abgestimmt, um freie Autobahnpassagen sauber zu bügeln. Auch sportlich gefahrene Kurven bringen den Toledo nur wenig ins Wanken. Da unter anderem ESP und Traktionskontrolle an Bord sind, verzeiht der Limousinen-Van auch zu viel Mutwillen bei agiler Fahrweise. Schnelle Autobahnfahrten bei Regen werden nur vom Scheibenwischer getrübt, der keinen Spoiler hat und dadurch nicht richtig an die Scheibe gepresst wird. Leicht erhöhte Sitzposition Schauen wir uns den neuen Seat innen einmal genauer an: Die leicht erhöhte Sitzposition erleichtert nicht nur das Einsteigen, sie verschafft zudem eine gute Übersicht übers Verkehrsgeschehen. Die vorderen Plätze punkten mit bequemen Polstern und dennoch gutem Seitenhalt.

Cockpit: Gute Funktionalität Mit Grau-in-Grau-Tönen und Plastik-Look bei den Instrumenten-Einfassungen gehört die Armaturentafel nicht zu den Hübschesten, macht dieses Manko aber durch eine gute Funktionalität wieder wett. Bedientasten am Lenkrad unterstützen die leichte Handhabung außerdem. Als besonders hilfreich erweist sich ein kleines Display zwischen Wasserthermometer und Benzinanzeige: Es informiert über alle fahrzeugrelevanten Daten oder die Wegführung bei aktiviertem Navisystem. Zweizonen-Klima in der Serie dabei Das Navigationssystem mit großem Display und der Sechsfach-CD-Wechsler unseres Testwagens sind aufpreispflichtig, die Zweizonen-Klimaautomatik ist bei der Ausstattung Stylance ebenso wie der Tempomat dabei. Im Dunkeln schimmert rotes Ambiente-Licht sanft auf den Bereich um den Schalthebel und schafft so eine wohnliche Atmosphäre. Genügend Platz im Fond Die Fondpassagiere logieren mit genügend Platz für Kopf und Beine, nur größere Fahrgäste auf den äußeren Plätzen klagen über die mangelnde Höhenverstellung der Sicherheitsgurte, da diese am Hals scheuern. Prima: Wird der Mittelplatz nicht genutzt, kann dessen Lehne heruntegeklappt werden und so als Armlehne und Becherhalter genutzt werden.

500 Liter Stauvolumen Schauen wir weiter nach hinten. Der Öffnungshebel für die Heckklappe ist als Seat-Logo getarnt und stellt Nicht-Seat-Kenner zunächst vor ein Rätsel. Der Kofferraum, der sich nach dem Öffnen zeigt, ist geräumig und bietet einen Platz von 500 Litern. Unter einer Klappe am Boden ist ein weiterer Stauraum versteckt, der kleinere Utensilien schluckt. Unpraktischer Lege-Mechanismus Um die Bank im Verhältnis eins zu zwei klappen zu können, muss man an einer kleinen Stoff-Schlaufe zwischen Lehne und Sitzbank ziehen. Das erweist sich als etwas unpraktisch, vor allem beim Wiederaufrichten der Lehne: Diese rastet in verschiedenen Neigungswinkeln ein und kann nur durch erneutes Ziehen an der Schlaufe zur Weiterbewegung gebracht werden. Hat man die Lehnenteile geklappt, entsteht ein 1.440 Liter großer Laderaum mit ebenem Boden. 8,8 Liter Testverbrauch Bei unserem Test haben wir bei einem Streckenmix von Stadtverkehr, Landstraßen und Autobahn durchschnittlich 8,8 Liter Diesel verbraucht. Der Hersteller gibt diesen Wert mit 6,0 Litern an. Mit einer defensiven Fahrweise kann man sich dem Werkswert nähern – dann bleibt aber möglicherweise auch Fahrspaß auf der Strecke. Mit 25.090 Euro fast komplett Der Seat Toledo 2.0 TDI DSG ist nur in der Ausstattungslinie Stylance zu haben und kostet 25.090 Euro. Darin enthalten sind beispielsweise die Zweizonen-Klimaautomatik, der Tempomat, der Bordcomputer, ESP, Traktionskontrolle und ein Bremsassistent. Gegen Aufpreis gibt’s das Navisystem für 2.500 Euro, den CD-Wechsler für 350 Euro sowie eine Einparkhilfe für 250 Euro.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Automatisiertes Schaltgetriebe DSG
Motor Bauart:Reihenmotor-Turbodiesel
Hubraum:1.968
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:103 kW (140 PS) bei UPM
Drehmoment:320 Nm bei 1.750 UPM
Preis
Neupreis: 25.090 € (Stand: März 2005)
Fazit
Der neue Seat Toledo mag in puncto Heckgestaltung die Meinungen auseinander driften lassen, in Bezug auf seine Fahreigenschaften lässt er allerdings keine Luft ran. Mit der Zweiliter-Dieselmaschine und 140 PS ist der fixe Spanier richtig gut motorisiert. Besonders die Elastizität der Maschine lässt den geräumigen Wagen zum Spaßbringer avancieren. Das nahezu ruckfrei schaltende Direktschaltgetriebe DSG tut ein Übriges für ein komfortables Vorwärtskommen. (hd)

Quelle: auto-news, 2005-03-22

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