Lexus GS F: Test mit technischen Daten und Preisen
Testbericht
Mendig, 7. Dezember 2015 - Dass eine ausgeprägte Adipositas bei "Sportwagen" im Jahre 2015 keine Seltenheit ist, sondern viel mehr die Norm, wird niemand verleugnen. Gewichtsangaben, die in Sieben-Meilen-Schritten auf die Zwei-Tonnen-Marke zustürmen, treiben jedem Sportwagen-Fan die Tränen in die Augen. Luxus-Limousinen werden mit viel Leistung und noch mehr elektronischen Helferlein für die Rennstrecke fit gemacht und die Autobahn-Vollgas-Geradeaus-Fraktion freut sich. Wir freuen uns nicht. Auch Lexus hat aus der schönen Limousine GS nun eine "rennstreckentaugliche" Sport-Version geschaffen - den GS F. 1.865 Kilogramm treffen hier auf 477 PS. Manege frei für den Elefanten im Porzellanladen. Der erste Kontakt Schick ist er, keine Frage. Präzise Linien, klare Kanten, mutige Formen. Der GS F ist optisch ein gelungener Gegenentwurf zur fast schon biederen Konkurrenz von BMW oder Mercedes. Die Front wird vom gewaltigsten aller Kühlergrills im "Diabolo"-Design vollkommen eingenommen. Der Name passt. Geschätzt sind 90 Prozent der Frontschürze durch wabenförmiges Gitter ersetzt worden. Dahinter sitzen Öl- und Wasserkühler und erfreuen sich der guten Luft. Die Scheinwerfer zu Schlitzen verengt, vermittelt der GS F ein Bild Ninja-typischer Gefährlichkeit. Die Seitenlinie erinnert an den kleinen Markenbruder IS. Hinter den vorderen Kotflügeln kann heiße Luft aus den Radhäusern ins Freie gelangen. Das Heck kann mit der exotischen Aura der Front nicht ganz mithalten, weiß aber auch Akzente zu setzen. Auffallend sind die trapezförmig ausgerichteten Auspuff-Endrohre und die LED-Rückleuchten im Haken-Design. Die Spoilerlippe aus Kohlefaser ist ein schmaler, sportlicher Gegenpol zur voluminösen Form des GS F. Gemischte Gefühle im InnenraumWer sich in die Höhle des - dicken, sattgefressenen - Löwen traut, wird von einem fantastischen Innenraum umgeben. Ergonomisch geformte Sitze, edle Carbon-Oberflächen und Alcantara-Ablagen überzeugen vom ersten Moment an. Lediglich das Leder von Lenkrad und Schaltknauf scheint aus einer billigeren Charge zu stammen als das der Sitze. Schade, sollten doch gerade die Berührungspunkte zwischen Fahrer und Auto immer ein gutes Gefühl vermitteln. Die Sitzposition ist sportlich tief, das Lenkrad liegt gut in der Hand. Bevor es losgeht, versuchen wir noch etwas Zeit in die Navigations-Einheit zu investieren. Die enorm fummelige Bedienung über den übersensiblen, kleinen Joystick lässt uns aber schnell die Lust verlieren. Gut, dass wir heute keine Landstraßen-Route fahren müssen - die Rennstrecke ruft.
| Antrieb: | Heckantrieb |
|---|---|
| Anzahl Gänge: | 8 |
| Getriebe: | Automatikgetriebe |
| Motor Bauart: | Benziner |
| Hubraum: | 4.969 |
| Anzahl Ventile: | 32 |
| Anzahl Zylinder: | 8 |
| Leistung: | 351 kW (477 PS) bei 7.100 UPM |
| Drehmoment: | 530 Nm bei 4.800-5.600 UPM |
Der Lexus GS F ist vieles. Er ist schick, er ist exotisch, er ist luxuriös. Aber er ist ganz sicher kein Fahrzeug für die Rennstrecke. Der Motor macht Spaß, ist aber auch mit viel zu vielen Soundverstärkern versehen und trotzdem das Einzige, das man auf eine Rennstrecke loslassen könnte. Für die Autobahn und lange, komfortable Reisen könnte der GS F aber nur Weniges besser machen. + hervorragender Motor, exotische Optik - viel zu hohes Gewicht, zu wenig Leistung gegenüber der Konkurrenz

































