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Testbericht

Ernesto Singer, 14. November 2010

Neue Wege gehen, Mut beweisen: Renault fasst sich ein Herz und nimmt nach Safrane und Vel Satis einen weiteren Anlauf in der gehobenen Mittelklasse.

Dabei greift man auf ein Auto zurück, dessen Entstehung eine regelrechte Multikulti-Geschichte ist und eine direkte Folge des Renault-Engagements in Asien: Der Latitude wird im Werk Pusan in Südkorea gebaut, wo er bereits seit einiger Zeit als Samsung SM5 auf der Straße fährt. Dass an der Entwicklung Ingenieure aus Frankreich, Südkorea und Japan mitwirkten, wird beim Blick auf das Fahrwerk deutlich: Die Hinterachse stammt vom Allianz-Partner Nissan, die Vorderachse entspricht jener des Renault Laguna.

Man mag sich fragen, wer hierzulande einen 4,90 Meter langen, eher unauffälligen Wagen kaufen könnte, der nach dem Wunsch von Renault demnächst als Präsidentenlimousine vor dem Pariser Elysée-Palast stehen soll – traditionell werden die Spitzenmodelle aller drei französischen Marken als Staatskarossen eingesetzt. Die einfache Antwort auf die Frage nach den deutschen Käufern lautet: Niemand, da man den Latitude nämlich gar nicht käuflich erwerben kann. „Nach reiflicher Überlegung haben wir uns dafür entschieden, unser neues Top-Modell ausschließlich im Rahmen eines Leasing-Angebots zu vertreiben – alles inklusive“, erklärt Nadine Meier, bei Renault für das Marketing der Mittel- und Oberklasse-Modelle verantwortlich. Ein erfreulicher Nebeneffekt dieser zweifellos eigenwilligen Absatzstrategie sei es, dass die bei französischen Fabrikaten erfahrungsgemäß eher dürftigen Restwerte so wesentlich besser zu kontrollieren seien. Im Klartext: Der Verfall der Gebrauchtwagenpreise wird gebremst.

Bei der Wahl der Ausstattungen wird es dem Kunden leicht gemacht: Es gibt keine. Da Renault den Latitude ausschließlich voll ausgestattet ausliefert – innen mit schwarzem Leder und teilweise recht billig wirkendem Kunststoff. So bleibt allein die Wahl zwischen schwarzem oder silbergrauem Lack außen. Für den nötigen Vortrieb sorgen ein handgeschalteter Zweiliter-Benziner mit 103 KW / 140 PS aus dem Nissan-Regal sowie zwei Renault-Selbstzünder mit vier oder sechs Zylindern. Bei einem Vergleich der Dieselmotoren, die beide mit einer Sechsstufen-Automatik kombiniert sind, zeigte sich der 173 PS starke Vierzylinder dCi 175 in Sachen Vorwärtsdrang für die 1,7-Tonnen-Limousine als vollkommen ausreichend. Der V6-Diesel dCi 240 mit drei Litern Hubraum und 241 PS verrichtet seinen Dienst allerdings hörbar unauffälliger.

Anstelle eines Verkaufspreises verrät Renault bisher nur die monatliche Leasingrate für die Einstiegsmotorisierung: Ab 399 Euro monatlich wird der Latitude als Benziner über eine Laufzeit von vier Jahren und einer Laufleistung von 40 000 Euro angeboten. „Sämtliche anstehende Wartungen und eine entsprechende Garantieverlängerung sind bereits enthalten“, hebt Nadine Meier die Vorzüge des Komplettpakets heraus. Die Raten für höhere Laufleistungen und die beiden Dieselmodelle stehen noch nicht fest. Der Latitude, dessen schärfste Wettbewerber Peugeot 508, Citroen C5, Skoda Superb und Opel Insignia sein dürften, erlebt seine deutsche Markteinführung Mitte Januar. Von den rund 1300 Renault-Standorten in Deutschland wird es allerdings nur fünfzig erlaubt sein, den Latitude zu vertreiben.

Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2010-11-14

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