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Testbericht

Elfriede Munsch/SP-X, 9. April 2014

Rasenmähen hat für viele Menschen, besonders aber für Männer, fast etwas Meditatives. Bahn um Bahn werden mit dem elektrischen oder motorbetriebenen Schneider akkurat Runden gefahren. Beschaulichkeit ist meistens angesagt, Gründlichkeit geht über Schnelligkeit. Das Grün ist anschließend gleichmäßig geschnitten und mit dem Nachbarn wird über die korrekte Rasenpflege gefachsimpelt.

So ein Rasenmäher-Typ ist Ben Coles nicht. Der britische Honda-Ingenieur liebt es schnell und auch ein wenig verrückt. Rasenmäher sind für ihn vor allen Dingen interessant, wenn er sie auseinander nehmen, neu zusammensetzen und vielleicht um das eine oder andere Bauteil ergänzen kann. In nur sechs Wochen setzte er die Idee um, einen herkömmlichen Aufsitzmäher in ein rennsporttaugliches Gefährt zu verwandeln. Herausgekommen ist ein theoretisch über 200 km/h schnelles Geschoss, das bis Tempo 24 auch als Rasenmäher eingesetzt werden kann.

Aber der Reihe nach: Der Honda-Rasentraktor HF2622, der rund 6.100 Euro kostet, ist Basis für den Mean Mower genannten Umbau. Die Form ist zwar gleich geblieben, aber ansonsten hat Coles fast jedes Teil ersetzt. Der Mäher hat ein komplett neues, aus Stahl gefertigtes Chassis erhalten. Im Vergleich zum Standard-Traktor konnte so viel Gewicht eingespart werden. Statt 240 Kilogramm bringt der Sportler unter den Rasenmäher mit 140 Kilogramm etwas mehr als die Hälfte des Gewichts auf die Waage. Als Antrieb fungiert der 1,0-Liter-Motor aus der VTR Firestorm. Der leistet im Mean Mower nur vier PS weniger als im Motorrad und kommt auf 81 kW/110 PS. Im Vergleich dazu: Der HF2622 muss mit 19 PS auskommen. Das Drehzahlmesser-Display kommt ebenfalls von einem Motorrad. Aber auch in anderen Honda-Abteilungen wurde Coles fündig. Die Reifen stammen vom allradtauglichen Quad ATV, das Lenkrad sowie die Scorpion-Auspuffanlage steuerten die Motorsport-Ingenieure bei. Die Zahnstangenlenkung eines alten Morris Minor ergänzt die Umbauteile. Klappt man den Rasenfangkorb hoch, entdeckt man weitere Besonderheiten. Hier sind jetzt Tank, ein Hochleistungs-Ölkühler und ein zweites Kühlwassersystem untergebracht.

Und wie fährt sich der gepimpte Mäher? In einem Wort: hammerhart! Zum einen liegt es an der ungewohnten Motorradschutzkleidung samt Helm, dass man sich nicht wirklich wohl fühlt. Zum anderen vermittelt der Sitz – ein Cobra-Sportsitz – nicht unbedingt Komfort. Das viel zitierte Sitzgefühl vom Affen auf dem Schleifstein passt hier. 110 PS bei einem Gewicht von 140 Kilogramm sorgen für raketenähnlichen Vorwärtsdrang. Den Standardspurt bewältigt das Geschoss in rund vier Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt rechnerisch bei 210 km/h. Aber ehrlich, ernsthaft möchte man es gar nicht austesten. Gefühlt ist man auch bei Tempo 50 richtig schnell unterwegs. Der Motor dreht motorradtypisch hoch, ist laut und die Lenkung schwergängig. Cole hingegen rast mit seinem Baby über den Asphalt, zeigt wie flott man Rasenmäher fahren kann. Fast meint man sein breites Grinsen unter dem Helm erkennen zu können. In einem Rekordversuch schaffte er Tempo 186, überbot den bisherigen Bestwert um 45 km/h.

Der Mean Mower bleibt ein Einzelstück. Nicht nur die Kosten erschweren eine Serienproduktion, vermutlich scheitert eine Zulassung auch an Vorschriften zur Geräuschemission. Coles kann ihn aber zwischendurch abseits von spektakulären Vorführungen auch als Rasenmäher nutzen. Natürlich ist er dann etwas schneller fertig als seine Nachbarn. Bis 24 km/h ist Mähen möglich, beim Ursprungsmodell HF2620 geht es nur bis zu einer Geschwindigkeit von 12 km/h. Das Mähwerk ist aus Fiberglas angefertigt, zwei Elektromotoren auf dem Mähdeck treiben die Schnittmesser an. Und beim anschließenden Plausch am Gartenzaun erklärt Coles die Vorzüge seines „gemeinen Mähers“.

Beim Rasenmäher darf es ruhig etwas sportlicher zugehen, meint ein Rennsport-Ingenieur von Honda. Das „etwas“ ist eine typische britische Untertreibung. Der flotte Rasenmäher ist theoretisch über 200 km/h schnell. Allerdings eignet er sich nicht unbedingt für den heimischen Gartenbetrieb.

Fazit
Beim Rasenmäher darf es ruhig etwas sportlicher zugehen, meint ein Rennsport-Ingenieur von Honda. Das „etwas“ ist eine typische britische Untertreibung. Der flotte Rasenmäher ist theoretisch über 200 km/h schnell. Allerdings eignet er sich nicht unbedingt für den heimischen Gartenbetrieb.

Quelle: Autoplenum, 2014-04-09

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