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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 1. Mai 2013
Mit dem Range Rover Sport will Land Rover an die Spitze der dynamischen SUVs. Doch da stehen bereits der Porsche Cayenne Turbo S und der BMW X6 M. Ob der britische Gipfelsturm gelingen kann, zeigen die ersten Fahreindrücke.

Die Adjektive "sehr", "unglaublich" und "großartig" hört man bei Vorstellungen neuer Autos sehr oft. Vor allem in anglo-amerikanischen Sprachraum gehört das Aufzählen der "Great Features" zum guten Ton. Das ist beim Range Rover Sport nicht anders. "Der Range Rover Sport ist der dynamischste Range Rover, den wir je gebaut haben", sagt Rang-Rover-Chef-Entwickler Nick Rogers. Diese Höher-Schneller-Weiter-Attidtüde entspringt dem Wunsch der Kunden, die beim Sport-Range noch eine Schippe draufgelegt haben wollen.

Also griff man beim Rang Rover Sport ganz tief in das Technik-Trickkiste und begann zeitgleich mit dem regulären Range Rover mit der Entwicklung des energiegeladenen Bruders. "Wir haben bei dem neuen Range Rover Sport mit einem weißen Papier angefangen. Rund 75 Prozent der Bauteile sind unterschiedlich", behauptet Rogers. Sobald man in das Cockpit werden die Unterschiede sichtbar. Statt eines nüchternen reduzierten und auch optisch zurückgezogenen Cockpits, wie beim Range Rover, reckt sich der Innenraum beim Sport den Insassen entgegen und umschmiegt diese förmlich. Das gilt auch für die bequemen Sportsitze, die ausreichend Seitenhalt bieten - und der wird, wenn man den Range Rover Sport artgerecht bewegt, auch benötigt.

Die ganze Anmutung ist solide und edel verarbeitet, aber wo beim Range Rover Holzapplikationen für britische Noblesse sorgen, funkelt bei der Sport-Variante gebürstetes Aluminium. Auch das Dach ist aufgrund der um 5,5 Zentimeter geringeren Höhe näher am Haupt des Fahrers als beim Range Rover. Trotzdem sitzt man bis zu einer Körpergröße von 1,93 Metern sehr bequem im Range Rover Sport. Egal ob vorne oder hinten. Wo der Range Rover einen Drehknopf zum Bedienen der Automatik hat, ist es beim Sport ein Schaltknüppel, der dem der BMW X-Modelle ähnelt. Das Signal ist klar: Der Range Rover Sport will angefasst und rangenommen werden. Auch der Rest des sportlichen Pakets stimmt. Bei der Top-Version schiebt der V8-Motor aus dem Jaguar F-Type mit 510 PS an, dass es eine wahre Freude ist und untermalt seine feurige Verve noch mit einem kräftig sonor klingenden Verbrennungs-Stakato.

Das Datenblatt zeigt, dass dem Wohlklang auch längsdynamische Taten folgen. Der Range Rover Sport absolviert den Sprint von null auf hundert unter fünf Sekunden und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h, die unverständlicherweise elektronisch abgeriegelt ist. Wer Muskeln hat, darf die auch gerne richtig spielen lassen. Das dürfte vor allem den chinesischen Kunden - und nicht nur denen- gefallen, die sich im letzten Jahr rund 11.000 Mal für den sportlichen SUV entschieden.

Zumal das ausgezeichnete Fahrwerk die 250-plus-km/h locker wegstecken würde. Selten haben sich rund 2,3 Tonnen so behände angefühlt wie beim Range Rover Sport. Das liegt zum einen an dem, gegenüber dem Vorgänger, um 420 Kilogramm geringeren Gewicht und zum anderen überarbeiteten Fahrwerk mit einem um knapp 18 Zentimeter verlängerten Radstand sowie der verbesserten Wankstabilisierung. Schnelle Kurven sind kein Problem. Wählt man mit dem Fahrprogramm-Drehknopf den Dynamik-Modus an, zirkelt der Range Rover Sport ausgesprochen agil um jede Ecke - ob weitläufig oder eng. Respekt, da haben die Ingenieure aus Solihull einen guten Job hingelegt. Die elektronische Lenkung hilft beim sauberen Anzirkeln und macht es dem Fahrer einfach, jedes Fahrmanöver präzise auszuführen. Sobald es dynamischer wird, hilft das Torque Vectoring mit Bremseingriffen an einzelnen Rädern im Zusammenspiel mit dem elektronisch gesteuerten aktiven Sperrdifferential. Damit lenkt die Hinterachse sehr agil mit. Auch wenn man zwei Tonnen bewegt, fühlt sich der Range Rover Sport deutlich leichter an. Die beinahe unmerklichen und schnellen Gangwechsel der ZF-Achtgang-Automatik vervollständigen das Bild.

Dass der Range Rover Sport seinen Namen auch verdient, merkt man an der straffen Abstimmung, wenn es über Unebenheiten geht. Die bügelt der Dynamiker der englischen SUVs zwar kommod und entspannt weg, ist dabei aber nicht ganz so souverän, wie der Namensvetter ohne dem Zusatz "Sport". Dass der Sportler auch abseits des Asphalts nicht zu einem Kreisklassen-Sprinter verkommt, dafür sorgt die zweite Generation des All-Terrain-Response-Systems, inklusive einer Geländeuntersetzung. Wer unbedingt den Sportler durch Wasser scheuchen will, kann das jetzt bis zu einer Wattiefe von 85 Zentimeter machen, dass sind 15 Zentimeter mehr als bisher.

Auch wenn Nick Rogers darauf besteht, dass der Range Rover Sport keine Kopie des BMW X6 oder der M-Klasse sei, sondern einen eigenen Stil aus Komfort und Dynamik prägt, der in der Bezeichnung Sports Tourer SUV zusammengefasst ist, sprechen die Fakten eine andere Sprache. Mit Preisen ab 59.600 Euro für den Drei-Liter-Diesel bis hin zu 88.300 für den gefahrenen V8-Kompressor wird der Range Rover Sport den Dynamikern aus München und Stuttgart ab 20. September das Leben ganz schön schwer machen.

Quelle: Autoplenum, 2013-05-01

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